Reinigung verbessert 03.07.2013, 11:35 Uhr

Kläranlagen können mit Pflanzenkohle auch Arzneimittel herausfiltern

Mit Hilfe von Pflanzenkohle können Kleinkläranlagen künftig auch Arzneimittel wie Antibiotika aus dem Abwasser herausfiltern. Ein entsprechendes Verfahren haben Ingenieure der Universität Bremen entwickelt.  

Dr. Ingo Dobner kontrolliert die Bepflanzung der neuartigen Filterversuchsanlage, mit der Arzneimittelreste in Kleinkläranlagen abgebaut werden sollen.

Dr. Ingo Dobner kontrolliert die Bepflanzung der neuartigen Filterversuchsanlage, mit der Arzneimittelreste in Kleinkläranlagen abgebaut werden sollen.

Foto: Deutsche Bundesstiftung Umwelt

Die Forscher haben einen neuartigen Filter entwickelt, der Arzneimittelreste selbst in Kleinkläranlagen aus dem Abwasser filtern kann. Die Ingenieure fügen verkohltes Holz einer Pflanzenkläranlage bei, um das Wasser noch besser von Schadstoffen befreien zu können. „Die Pflanzenkohle – also verkohltes Holz – hält das Wasser beim Durchsickern durch das Substrat länger fest“, erklärt Dr. Ingo Dobner von der Universität Bremen. „Sie funktioniert im Grunde wie ein Schwamm und kann dadurch die Schadstoffe besser aus dem Wasser herausfiltern.“

Pflanzenkläranlage arbeitet mit drei verschiedenen Komponenten

Erprobt haben die Bremer ihren Kohlefilter in einer Pflanzenfilteranlage. In solchen Anlagen werden Abwässer mit Hilfe spezieller Pflanzen gereinigt, die sehr anpassungsfähig und robust sind wie beispielsweise Rohrglanzgras, Blutweiderich und Iris. In Kombination mit bestimmten Pilzen wird der Reinigungseffekt verbessert.

Durch die Pflanzenkohle wird nun die Verweildauer des Abwassers erhöht und dadurch der Abbau auch von Medikamentenspuren verbessert. „So greift im übertragenen Sinne eine Hand in die andere, wodurch auch die kompliziertesten Moleküle geknackt und das Wasser von Schadstoffen gereinigt werden kann“, erläutert Dobner. Versuchsergebnisse der ersten Projektphase zeigten eine erhöhte Wirksamkeit durch Pflanzenkohle: Der Reinigungseffekt sei deutlich größer.

Das Verfahren eignet sich aber nicht nur für kleine Pflanzenkläranlagen. Die Technik lasse sich „ohne weiteres auf größere Kläranlagen übertragen“, sagt Franz-Peter Heidenreich von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), die das Forschungsprojekt finanziert.

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr-Firmenlogo
Traineeprogramm - Bachelor Fachrichtung Maschinenbau / Energie- und Gebäudetechnik (m/w/d) Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr
bayernweit Zum Job 
Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr-Firmenlogo
Traineeprogramm - Bachelor Fachrichtung Maschinenbau / Energie- und Gebäudetechnik (m/w/d) Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr
Stadtwerke Esslingen am Neckar GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Fachkraft für Nah- und Fernwärme-Hausanschlüsse (m/w/d) Stadtwerke Esslingen am Neckar GmbH & Co. KG
Esslingen am Neckar Zum Job 
Landeshauptstadt Düsseldorf-Firmenlogo
Leitung des städtischen Krematoriums für das Garten-, Friedhofs- und Forstamt Landeshauptstadt Düsseldorf
Düsseldorf Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Wirtschaftsjurist*in / Ingenieur*in (m/w/d) für Contract & Claimsmanagement in Projektender Energiewende THOST Projektmanagement GmbH
Stuttgart, Mannheim Zum Job 
RES Deutschland GmbH-Firmenlogo
Head of Engineering / Leitung technische Planung Wind- & Solarparks (m/w/d) RES Deutschland GmbH
Vörstetten Zum Job 
MEWA Textil-Service SE & Co. Management OHG-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Elektrotechnik MEWA Textil-Service SE & Co. Management OHG
Wiesbaden Zum Job 
KÜBLER GmbH-Firmenlogo
Techniker / Ingenieur / Fachplaner / TGA (m/w/d) Heizungstechnik und Elektro KÜBLER GmbH
Ludwigshafen Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Vertragsmanager*in Großprojekte Mobilität (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
fbw | Fernwärmegesellschaft Baden-Württemberg mbH-Firmenlogo
Elektroingenieur (m/w/d) (Ingenieur für Elektrotechnik, Energie- oder Versorgungstechnik o. ä.) fbw | Fernwärmegesellschaft Baden-Württemberg mbH
Stuttgart Zum Job 
Veltum GmbH-Firmenlogo
Planungsingenieur:in für Versorgungstechnik Heizung, Lüftung, Sanitär Veltum GmbH
Waldeck Zum Job 
Stadtwerke Potsdam GmbH-Firmenlogo
Ingenieur/Techniker/Meister (m/w/d) Elektrische Energietechnik Netzausbau Strom Stadtwerke Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) im Projektmanagement Bereich Energietechnik THOST Projektmanagement GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
ESWE Versorgungs AG-Firmenlogo
Asset Management & Transformationsplanung Fernwärmeversorgung (m/w/d) ESWE Versorgungs AG
Wiesbaden Zum Job 
naturenergie hochrhein AG-Firmenlogo
Projektentwickler kommunale Energielösungen (m/w/d) naturenergie hochrhein AG
Rheinfelden (Baden) Zum Job 
Stadtwerke Augsburg Energie GmbH-Firmenlogo
TGA-Planer*in / Ingenieur*in / Techniker*in (m/w/d) technische Gebäudeausrüstung Stadtwerke Augsburg Energie GmbH
Augsburg Zum Job 
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Abteilungsleitung Deponien und Altablagerungen (w/m/d) Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Kromberg & Schubert Automotive GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Ingenieur / Materialwissenschaften (m/w/d) Kromberg & Schubert Automotive GmbH & Co. KG
Abensberg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) für Geotechnik, Abfall, Altlasten und Georisiken Die Autobahn GmbH des Bundes
Nürnberg Zum Job 
Hamburger Hochbahn AG-Firmenlogo
Senior - Projektleiter Elektrotechnik Betriebsanlagen (w/m/d) Hamburger Hochbahn AG
Hamburg Zum Job 

3000 Substanzen können nur schwer aus dem Wasser gefiltert werden

In Deutschland sind über 3.000 verschiedene Medikamenten-Wirkstoffe zugelassen. Inzwischen steigt die Resistenz vieler Krankheitserreger und Bakterien gegen viele wichtige Wirkstoffe wie Antibiotika, weil diese über die Ausscheidungen des Menschen und den Wasserkreislauf wieder ins Trinkwasser geraten. Auch Tiere sind von diesem Problem betroffen. Fische, die Hormone oder Medikamente durch das Wasser aufnehmen, verweiblichen oder ändern ihr Geschlecht.

Die Bremer forscher nutzen beim Einsatz von Pflanzenkohle ihre Eigenschaft, dass sie gerne Stoffe aufnimmt und speichert. Deshalb wird Pflanzenkohle bislang in der Landwirtschaft als Bodenverbesserer und Trägerstoff für Düngemittel eingesetzt.

Klärmethode für kleine und kommunale Kläranlagen

Nach den ersten erfolgreichen Versuchen mit hoch belasteten Krankenhausabwässern wollen die Bremer Forscher ihre Arbeiten nun auf das häusliche Abwasser ausdehnen. Diese Abwässer sind ebenfalls zunehmend mit Medikamenten und Hormonen belastet, weil Patienten nach einer kürzeren Aufenthaltsdauer das Krankenhaus immer früher verlassen und die Behandlung unter Einnahme von Medikamenten zu Hause fortgesetzt wird – mit den entsprechenden Folgen für den Wasserkreislauf.

Ein Beitrag von:

  • Petra Funk

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.