Künstliche Wolken 22.04.2013, 11:36 Uhr

Lässt sich der Klimawandel durch Großtechnik noch aufhalten?

Kann der vom Menschen ausgelöste Klimawandel durch großtechnische Maßnahmen eingedämmt werden? Diese Frage soll ein Schwerpunktprogramm der Deutschen Forschungsgemeinschaft in den nächsten Jahren klären.

Ein neues Forschungsprojekt soll klären, ob man den Klimawandel auch durch großtechnische Lösungen verlangsamen kann. Im Bild der Braunkohle-Tagebau der Vattenfall Europe AG unweit des brandenburgischen Jänschwalde nordöstlich von Cottbus.

Ein neues Forschungsprojekt soll klären, ob man den Klimawandel auch durch großtechnische Lösungen verlangsamen kann. Im Bild der Braunkohle-Tagebau der Vattenfall Europe AG unweit des brandenburgischen Jänschwalde nordöstlich von Cottbus.

Foto: dpa-Zentralbild/Patrick Pleul

Die steigenden Temperaturen auf der Erde und den daraus folgenden Klimawandel hat nach Meinung der meisten Klimaforscher der Mensch zum größten Teil selbst verursacht. Der Gehalt an Kohlendioxid ist seit Beginn der Industrialisierung vor rund 200 Jahren um mehr als ein Drittel gestiegen, was den natürlichen Treibhauseffekt weiter ankurbelt. Der naheliegende Weg, die Folgen des Klimawandels abzuschwächen, wäre sicherlich, die Emissionen von Kohlendioxid zu verringern.

Künstliche Wolken aus Schwefelpartikeln

Bei einer rasant wachsenden Weltbevölkerung und dem aktuellen Industrialisierungsschub in großen Schwellenländern erweist sich dieser Weg in der Praxis als schwierig. Vermehrt werden deshalb großtechnische Maßnahmen in die Diskussion gebracht, mit denen die atmosphärische CO2-Konzentration gesenkt oder die einfallende Sonnenstrahlung geschwächt werden kann. Schwefelpartikel in die Atmosphäre sprühen, künstliche Wolken erzeugen oder den Ozean mit Eisen düngen – der Begriff „Climate Engineering“ fasst solche Eingriffe zur künstlichen Klimaregulierung zusammen. 

Ob Climate Engineering tatsächlich die neue Waffe im Kampf gegen den Klimawandel werden kann, wird jetzt intensiv erforscht. Das Projekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) „Climate Engineering: Risks, Challenges, Opportunities?“ läuft über sechs Jahre und soll in acht Teilprojekten die erheblichen Unsicherheiten untersuchen, die mit den Ideen und Konzepten des Climate Engineering verbunden sind. Für die erste dreijährige Projektphase, die im Juni beginnt, stehen fünf Millionen Euro zur Verfügung. Das Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, das „Kiel Earth Institute“ sowie eine Kerngruppe von 18 Wissenschaftlern von Universitäten und Instituten sind beteiligt.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Ausstoß von Kohlendioxid durch Technik zu vermindern und damit den Klimawandel zu bremsen.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Ausstoß von Kohlendioxid durch Technik zu vermindern und damit den Klimawandel zu bremsen.

Quelle: Kiel Earth Institute

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Stadtwerke Weimar Stadtversorgungs-GmbH-Firmenlogo
Planungsingenieur (m/w/d) Fernwärme Stadtwerke Weimar Stadtversorgungs-GmbH
Propan Rheingas GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Senior Energieberater (m/w/d) Propan Rheingas GmbH & Co. KG
Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences-Firmenlogo
Professor:in (W2) für das Lehrgebiet "Automatisierungssysteme in Gebäude-, Energie- und Umwelttechnik" Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences
Esslingen am Neckar Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung Verkehrssicherheit (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Broadcast Solutions GmbH-Firmenlogo
Elektroingenieur* in Vollzeit (m/w/d) Broadcast Solutions GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur Immissionsschutz (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hohen Neuendorf Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Diplom (FH) Landespflege, Landschaftsplanung oder vergleichbar (planungsorientierte Ausrichtung) Regierungspräsidium Freiburg
Bad Säckingen, Donaueschingen, Singen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Abfallexperte Bau/Stoffstrommanager (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Stuttgart Zum Job 
Bundesamt für Strahlenschutz-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) Liegenschafts- und Gebäudemanagement Bundesamt für Strahlenschutz
Oberschleißheim (bei München), Salzgitter, Berlin Zum Job 
HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst-Firmenlogo
Gebäudeenergieberater*in HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst
Hildesheim Zum Job 
ONTRAS Gastransport GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Maschinen- und Anlagentechnik (m/w/d) ONTRAS Gastransport GmbH
Leipzig Zum Job 
MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN-Firmenlogo
Ingenieur*in (Gebäude- u. Energietechnik) für das Helmholtz Kompetenznetzwerk Klimagerecht Bauen MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN
Technische Werke Emmerich am Rhein GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur*in Kanalplanung / -bau Technische Werke Emmerich am Rhein GmbH
Emmerich am Rhein Zum Job 
Kreis Coesfeld-Firmenlogo
Ingenieurin/Ingenieur (m/w/d) im Bereich betrieblicher Umweltschutz Kreis Coesfeld
Coesfeld Zum Job 
Landkreis Grafschaft Bentheim-Firmenlogo
Ingenieur*in in den Bereichen Landschaftsplanung und Naturschutz Landkreis Grafschaft Bentheim
Nordhorn Zum Job 
Landkreis Grafschaft Bentheim-Firmenlogo
Projektingenieur*in für die Bearbeitung des HORIZON Förderprojektes "SpongeWorks" Landkreis Grafschaft Bentheim
Nordhorn Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektleitung (m/w/d) Abfall Die Autobahn GmbH des Bundes
Heilbronn Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (w/m/d) Verkehrsbehörde Die Autobahn GmbH des Bundes
Stuttgart Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur/in (m/w/d) für Boden-, Baustoff- und Abfallmanagement Die Autobahn GmbH des Bundes
Freiburg, Donaueschingen Zum Job 
ANDRITZ Separation GmbH-Firmenlogo
Qualitätsingenieur (m/w/d) Schwerpunkt HSE ANDRITZ Separation GmbH
Vierkirchen Zum Job 

Soziale, politische, rechtliche und ethische Aspekte berücksichtigen

Nach dem Willen der Forscher soll das Projekt aber nicht allein die naturwissenschaftlichen-technischen Möglichkeiten bewerten, sondern interdisziplinär arbeiten. „Gegenwärtig sollte eine Priorität der Forschung in der Untersuchung und Bewertung aller Nebenfolgen des Einsatzes von Climate Engineering auf der Basis verbesserter Erdsystemmodelle und in Zusammenarbeit mit den Gesellschaftswissenschaften liegen“, stellt die DFG in ihrer Stellungnahme zum Projekt fest. Das beschränkte Wissen über mögliche unerwünschte Nebeneffekte sei eine wichtige Forschungslücke, so die DFG weiter.

Also sollen auch soziale, politische, rechtliche und ethische Aspekte berücksichtigt werden. Dieser Multidimensionalität werde in der bisherigen Forschung viel zu wenig Raum gegeben, sagte der Initiator und Koordinator des Programms, Andreas Oschlies vom Kieler Insitut Geomar. Wer dürfe über einen Einsatz von Climate Engineering entscheiden und wer müsse bei eventuellen Nebenwirkungen haften? Diesen Fragen will Professor Oschlies in seinem Forschungsbereich ergebnissoffen nachgehen und die Basis für eine sorgfältige Abwägung von möglichen Vor- und Nachteilen schaffen. Die umfassende Analyse der Risiken und (Neben)wirkungen von Climate Engineering soll die Grundlage für fundierte gesellschaftliche Entscheidungen über deren möglichen Einsatz bilden.

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.