Luftreiniger-Turm schützt Bürger vor gefährlichem Smog
Der niederländische Designer Daan Roosegaarde will mit einem riesigen Luftreiniger-Turm große Blasen schaffen, in denen Bürger saubere Luft atmen können. Die Idee ist alles andere als heiße Luft: Der Prototyp steht schon bald in Rotterdam.
In der niederländischen Hafenstadt Rotterdam soll am 4. September der weltweit erste Luftreiniger stehen und Schadstoffe aus dem Verkehr ziehen. Wer den 7 m hohen Turm aufsucht, soll dort richtig durchatmen können. Denn in dessen Nähe soll die Luft 75 % reiner sein als in der Umgebung. Designer Daan Roosegaarde schafft mit seinem Projekt 60 m große Smog-freie Blasen in der Stadt.
Das verwendete Reinigungsverfahren ist wenig verbreitet, aber effizient. Wie ein riesiger Staubsauger saugt der Luftfilter schädliches Kohlendioxid ein. Innen werden die Schadstoffpartikel elektrisch aufgeladen und gebunden. So wird die Luft drumherum sauber. Der Filter soll in der Lage sein, 30.000 m3 Luft pro Stunde zu reinigen – sogar feine CO2-Ablagerungen filtert er. Die dafür benötigte Leistung ist den Entwicklern zufolge mit weniger als 1700 W eher gering.
Der große Plan: eine Million Türme weltweit
Auf die Idee zu dem Projekt ist Roosegaarde vor drei Jahren gekommen, bei einer Reise ins verschmutzte Peking. Drei Jahre hat er mit seinem Team getüftelt, bis der Prototyp startklar war. Künftig will der Künstler weitere Cleaner installieren. Irgendwann sollen es eine Million auf dem Globus sein.
Doch zunächst soll der Prototyp von Rotterdam aus um die Welt reisen – nach Peking, Paris, Los Angeles und Mexiko-Stadt. Dafür sammelt Roosegaarde mit seinem Team noch Geld auf der Crowdfundingplattform Kickstarter. 50.000 € waren Finanzierungsziel, über 57.000 € sind bereits zusammengekommen. Die Kampagne läuft noch 23 Tage.
Der Künstler möchte die Städter für das Problem der Luftverschmutzung sensibilisieren. Die Turm werde ein Ort, der Menschen zusammenbringe und sie hoffentlich dazu anrege, über Smogfreiheit nachzudenken, schreibt Roosegaarde auf Kickstarter. Vielleicht über einen Umstieg auf Elektroautos, Fahrräder oder die Nutzung umweltfreundlicher Energie.
Aus Rußpartikeln wird Schmuck gemacht
Unterstützer können übrigens Schmuckstücke wie Ringe oder Manschettenknöpfe kaufen. Denn ein besonderes Highlight der Luftreinigung ist: Die gesammelten Rußpartikel werden komprimiert und in Schmuck verwandelt. Ein gepresster Schmuck-Würfel beinhaltet Kohlenstoff aus 1000 m3 gefilterter Luft.
Verschickt wird der Schmuck wahrscheinlich Ende des Jahres.
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