Methanhydrate im Pazifik beginnen zu tauen und setzen Methan frei
Gewaltige Mengen Methan werden vor der Nordwestküste der USA freigesetzt. Grund ist die Erwärmung des Tiefenwassers, wodurch das Methanhydrat seine Stabilität verliert und taut.
Was die Forscher der University of Washington während ihrer Untersuchungen im Pazifik vor der Nordwestküste der USA fanden, versetzt sie in große Sorge: Riesige Methanhydrat-Vorkommen in den Tiefen des Pazifiks in etwa 500 Metern Tiefe beginnen sich aufzulösen und setzen das gefürchtete Treibhausgas Methan frei.
„Unseren Berechnungen nach wird jedes Jahr so viel Methan vor der Küste von Washington freigesetzt wie bei der Deepwater-Horizon-Ölkatastrophe“, berichtet Evan Solomon, Forscher der University of Washington.
Erwärmung in 500 Meter Tiefe
Als Susan Hautala von der University of Washington in Seattle und ihre Kollegen den Zustand der riesigen Methangashydrate-Reservoire untersuchten, ermittelten sie zuerst die Temperaturentwicklung des Wassers in den Tiefen des Meeres. Dafür analysierten sie sämtliche Messungen der letzten 40 Jahre.
Die Messungen zeigen schon seit geraumer Zeit, dass sich das Wasser im Ochotskischen Meer zwischen Russland und Japan aufheizt. Es wird durch Strömungen bis vor die US-amerikanische Küste getrieben, wo eine Wärmezone gebildet wird.
Seit 1970 hat sich diese Grenze vor der Küste Washingtons bereits um einen Kilometer meerwärts verschoben, so die Forscher. Seitdem sind in dieser Gegend schon vier Millionen Tonnen Methan ausgetreten. Dies ist 500 Mal mehr, als normalerweise üblich. Die Forscher befürchten, dass bis zum Jahr 2100 weitere ein bis drei Kilometer dazu kommen werden. Und damit zusätzliche 45 bis 80 Millionen Methan ausgasen. Forscher sehen diese Entwicklung als Folge des Klimawandels.
Zwar gelangt nur ein Teil des Treibhausgases letztendlich tatsächlich in die Atmosphäre. Dort aber ist dessen Treibhauswirkung etwa 30 Mals stärker als Kohlendioxid.
Fischer sehen aufsteigende Blasensäulen
Auch Fischer bestätigen diese besorgniserregenden Zustände. In ihren Sonaraufnahmen sehen sie immer wieder mysteriöse Blasensäulen, die sich jetzt als großen Methanmengen bestätigten.
„Diese Befunde sprechen zudem dafür, dass die gegenwärtige Erwärmung und die Verschiebung der Stabilitätsgrenzen des Methanhydrats vor sehr viel mehr Küsten weltweit auftreten könnten als bisher bekannt“, warnen die Forscher.
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