Ruß als Partner 26.11.2024, 11:54 Uhr

Mit Sonnenlicht lässt sich schwarzer Kunststoff nachhaltig recyceln

Sonnenlicht zum Recycling von schwarzem Kunststoff nutzen: Neue Methode wandelt Polystyrolabfall effizient in wiederverwendbare Bausteine um.

schwarzen Kunststoff recyceln

In diesem Reaktionsgefäß, das von konzentriertem Sonnenlicht angestrahlt wird, zerfällt ein Stück schwarzes Polystyrol aus einer Schaumstoffschale in ein recycelbares Material.

Foto: Hanning Jiang

Schwarzer Kunststoff stellt die Recyclingindustrie vor große Herausforderungen. Besonders schwarzes Polystyrol – oft in Kaffee-To-Go-Deckeln und Schaumstoffen verwendet – landet meist auf Mülldeponien. Der Grund: Farbzusätze wie Ruß erschweren die Sortierung. Doch Forschende der Cornell University und der Princeton University haben eine innovative Lösung entwickelt, die mithilfe von Sonnenlicht oder weißen LEDs den Recyclingprozess revolutionieren könnte.

Nicht jeder Kunststoff gleich gut recycelbar

Während transparente und helle Kunststoffe oft gut verwertet werden können, erweist sich schwarzer Kunststoff als problematisch. Das liegt vor allem an Ruß, der als Farbpigment genutzt wird. Ruß absorbiert Licht und macht eine präzise Sortierung mit Infrarotsensoren unmöglich. Daher wird dieser Kunststoff bisher meist entsorgt statt recycelt.

Ein Forschungsteam um Sewon Oh, Hanning Jiang und Erin Stache präsentierte in der Fachzeitschrift ACS Central Science eine vielversprechende Alternative: Licht als Werkzeug für das Recycling von schwarzem Polystyrol. „Die einfache Bestrahlung mit sichtbarem Licht hat das Potenzial, das chemische Recycling von Kunststoffen zu verändern“, schreiben die Forschenden.

Die Methode nutzt Ruß nicht als Hindernis, sondern als Verbündeten. Ruß wandelt sichtbares Licht in Wärme um – genau die Energie, die benötigt wird, um Polymerbindungen im Kunststoff aufzubrechen. Das Team machte sich diese Eigenschaft zunutze und entwickelte einen Prozess, der Ruß gezielt einsetzt, um Polystyrol in wiederverwendbare Grundstoffe zu zerlegen.

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Abfallexperte (w/m/d) im Bereich Planung und Bau Die Autobahn GmbH des Bundes
Stadtwerke Essen AG-Firmenlogo
Ingenieur (gn) für Wärmepumpenanlagen und Stadtwärmenetze Stadtwerke Essen AG
Energie und Wasser Potsdam GmbH-Firmenlogo
Energy-Analyst (m/w/d) Energie und Wasser Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH über Jacobi consulting GmbH-Firmenlogo
Leiter Netzbetrieb Gas (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH über Jacobi consulting GmbH
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Vertragsmanager*in Großprojekte Mobilität (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
GELSENWASSER AG-Firmenlogo
Ingenieur*in Trinkwasser GELSENWASSER AG
Gelsenkirchen Zum Job 
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Projektingenieurin / Projektingenieur oder Projektleitung (w/m/d) Verfahrenstechnik Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Netzgesellschaft Potsdam GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Strategische Netzplanung - Gas / Wärme / H2 Netzgesellschaft Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
Elektroenergieversorgung Cottbus GmbH-Firmenlogo
Ingenieur für Energienetzbetrieb (m/w/d) Elektroenergieversorgung Cottbus GmbH
Cottbus Zum Job 
fbw | Fernwärmegesellschaft Baden-Württemberg mbH-Firmenlogo
Elektroingenieur (m/w/d) (Ingenieur für Elektrotechnik, Energie- oder Versorgungstechnik o. ä.) fbw | Fernwärmegesellschaft Baden-Württemberg mbH
Stuttgart Zum Job 
BG ETEM-Firmenlogo
Ingenieur/in (m/w/d) als Referent/in für die Branche Feinmechanik BG ETEM
Profil Institut für Stoffwechselforschung GmbH-Firmenlogo
Head Site Management (w/m/d) Profil Institut für Stoffwechselforschung GmbH
Hochschule Angewandte Wissenschaften München-Firmenlogo
Wissenschaftliche Mitarbeiterin oder Wissenschaftlicher Mitarbeiter zum Thema "Wärmepumpe für die Brennwertnutzung in Biomasseheizsystemen" (m/w/d) Hochschule Angewandte Wissenschaften München
München Zum Job 
SCORE GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) SCORE GmbH
Stadtwerke Essen AG-Firmenlogo
Projektmanager (gn) Geschäftsfeldentwicklung, EDL Stadtwerke Essen AG
Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr-Firmenlogo
Traineeprogramm - Bachelor Fachrichtung Maschinenbau / Energie- und Gebäudetechnik (m/w/d) Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr
bayernweit Zum Job 
Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr-Firmenlogo
Traineeprogramm - Bachelor Fachrichtung Maschinenbau / Energie- und Gebäudetechnik (m/w/d) Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr
Stadtwerke Esslingen am Neckar GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Fachkraft für Nah- und Fernwärme-Hausanschlüsse (m/w/d) Stadtwerke Esslingen am Neckar GmbH & Co. KG
Esslingen am Neckar Zum Job 
Stadtwerke Lübeck Gruppe-Firmenlogo
Referent:in Asset Management Technik - Schwerpunkt Anlageneinsatzplanung Stadtwerke Lübeck Gruppe
Lübeck Zum Job 
Landeshauptstadt Düsseldorf-Firmenlogo
Leitung des städtischen Krematoriums für das Garten-, Friedhofs- und Forstamt Landeshauptstadt Düsseldorf
Düsseldorf Zum Job 

So funktioniert das Verfahren

Die Forschenden mischten Polystyrol mit Ruß, mahlten das Material zu einem feinen Pulver und bestrahlten es 30 Minuten lang mit intensiven weißen LEDs. Dabei erhitzte der Ruß das Pulver, wodurch die langen Polymerketten des Polystyrols in kleinere Bausteine – so genannte Styrolmonomere – zerfielen. Diese trennen sich sauber ab und können direkt für neue Kunststoffprodukte verwendet werden.

Noch beeindruckender: Das Verfahren funktionierte mit Alltagsabfällen wie Lebensmittelbehältern und Kaffeedeckeln. Selbst bei Verunreinigungen durch Rapsöl oder Orangensaft war das Verfahren erfolgreich, wenn auch mit etwas geringerer Ausbeute.

Sonnenlicht als Gamechanger

Besonders effektiv erwies sich fokussiertes Sonnenlicht. Tests im Freien zeigten, dass bis zu 80 % des Polystyrols in wiederverwendbare Monomere umgewandelt wurden – deutlich mehr als mit LEDs (53 %). Auch farbiger Polystyrolmüll, der schwarze, gelbe und rote Komponenten enthielt, konnte mit Sonnenlicht besser recycelt werden (67 % Umwandlungsrate).

Die höhere Effizienz führt das Team auf die intensivere Energie des Sonnenlichts zurück. „Unsere Methode zeigt, dass Sonnenlicht einen geschlossenen Recyclingprozess für farbigen Polystyrolabfall ermöglichen kann“, so die Forschenden.

Hier geht es zur Originalpublikation

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.