Tag des Artenschutzes 03.03.2020, 09:52 Uhr

Monokulturen in der Landwirtschaft senken Artenvielfalt von Tieren und Pflanzen

Um die Artenvielfalt von Tieren und Pflanzen ist es in Deutschland schlecht bestellt. Ein Drittel aller Arten ist gefährdet. Dafür ist vor allem die Zunahme von Monokulturen in der Landwirtschaft verantwortlich. Das geht aus einem Artenschutzbericht des Bundesamtes für Naturschutz hervor.

Bauer beim Spritzen eines Gerstenfeldes: Die wachsenden Flächen von Monokulturen in der Landwirtschaft gefährden zunehmend die Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren. Zu diesem Ergebnis kommt der erste Artenschutzbericht des Bundesamtes für Naturschutz.

Bauer beim Spritzen eines Gerstenfeldes: Die wachsenden Flächen von Monokulturen in der Landwirtschaft gefährden zunehmend die Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren. Zu diesem Ergebnis kommt der erste Artenschutzbericht des Bundesamtes für Naturschutz.

Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Von den rund 48.000 Tierarten, 9.500 Pflanzen- und 14.400 Pilzarten in Deutschland stehen bereits 32.000 Arten auf der Roten Liste. Experten haben nun untersucht, wie gefährdet diese Arten sind. Das Ergebnis ist im Artenschutz-Report nachzulesen und gibt Grund zur Sorge: 46 % sämtlicher Arten und Unterarten sind nur noch selten anzutreffen, vom Aussterben bedroht oder gar verschwunden. Umweltschutzorganisationen wie WWF, BUND und Nabu beobachten mit Sorge den schlechten Zustand der Artenvielfalt in Deutschland.

„Der Zustand der Artenvielfalt in Deutschland ist alarmierend, denn ein Drittel der auf Roten Listen erfassten Arten ist im Bestand gefährdet und weitere Arten sind sogar schon ausgestorben“, so BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel. „Damit wird bislang auch das nationale Ziel verfehlt, den Verlust der biologischen Vielfalt aufzuhalten.“

Situation der wirbellosen Tiere ist besonders gefährdet

Besonders dramatisch ist die Lage bei den wirbellosen Tieren wie den Insekten. So sind alle 600 existierenden Wildbienenarten bedroht. Von den Wirbeltieren wie Säugetieren, Süßwasserfischen, Reptilien, Vögeln und Amphibien sind fast 28 % gefährdet. Besonders verschlechtert hat sich die Situation der Brutvögel. In den letzten zwölf Jahren nahm der Bestand von 34 % der Brutvogelarten ab.

Insbesondere „Allerweltsarten“ wie Kiebitze, Uferschnepfen und Feldlerchen sind immer weniger zu sehen. Kiebitze haben etwa ein Drittel bis zu einem Viertel an Bestand verloren, das Rebhuhn ist bereits zu 90 % verschwunden. Auf der Roten Liste stehen auch über 23 % der Zugvogelarten.

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr-Firmenlogo
Traineeprogramm - Bachelor Fachrichtung Maschinenbau / Energie- und Gebäudetechnik (m/w/d) Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr
bayernweit Zum Job 
Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr-Firmenlogo
Traineeprogramm - Bachelor Fachrichtung Maschinenbau / Energie- und Gebäudetechnik (m/w/d) Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr
Stadtwerke Esslingen am Neckar GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Fachkraft für Nah- und Fernwärme-Hausanschlüsse (m/w/d) Stadtwerke Esslingen am Neckar GmbH & Co. KG
Esslingen am Neckar Zum Job 
Landeshauptstadt Düsseldorf-Firmenlogo
Leitung des städtischen Krematoriums für das Garten-, Friedhofs- und Forstamt Landeshauptstadt Düsseldorf
Düsseldorf Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Wirtschaftsjurist*in / Ingenieur*in (m/w/d) für Contract & Claimsmanagement in Projektender Energiewende THOST Projektmanagement GmbH
Stuttgart, Mannheim Zum Job 
RES Deutschland GmbH-Firmenlogo
Head of Engineering / Leitung technische Planung Wind- & Solarparks (m/w/d) RES Deutschland GmbH
Vörstetten Zum Job 
MEWA Textil-Service SE & Co. Management OHG-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Elektrotechnik MEWA Textil-Service SE & Co. Management OHG
Wiesbaden Zum Job 
KÜBLER GmbH-Firmenlogo
Techniker / Ingenieur / Fachplaner / TGA (m/w/d) Heizungstechnik und Elektro KÜBLER GmbH
Ludwigshafen Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Vertragsmanager*in Großprojekte Mobilität (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
fbw | Fernwärmegesellschaft Baden-Württemberg mbH-Firmenlogo
Elektroingenieur (m/w/d) (Ingenieur für Elektrotechnik, Energie- oder Versorgungstechnik o. ä.) fbw | Fernwärmegesellschaft Baden-Württemberg mbH
Stuttgart Zum Job 
Veltum GmbH-Firmenlogo
Planungsingenieur:in für Versorgungstechnik Heizung, Lüftung, Sanitär Veltum GmbH
Waldeck Zum Job 
Stadtwerke Potsdam GmbH-Firmenlogo
Ingenieur/Techniker/Meister (m/w/d) Elektrische Energietechnik Netzausbau Strom Stadtwerke Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) im Projektmanagement Bereich Energietechnik THOST Projektmanagement GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
ESWE Versorgungs AG-Firmenlogo
Asset Management & Transformationsplanung Fernwärmeversorgung (m/w/d) ESWE Versorgungs AG
Wiesbaden Zum Job 
naturenergie hochrhein AG-Firmenlogo
Projektentwickler kommunale Energielösungen (m/w/d) naturenergie hochrhein AG
Rheinfelden (Baden) Zum Job 
Stadtwerke Augsburg Energie GmbH-Firmenlogo
TGA-Planer*in / Ingenieur*in / Techniker*in (m/w/d) technische Gebäudeausrüstung Stadtwerke Augsburg Energie GmbH
Augsburg Zum Job 
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Abteilungsleitung Deponien und Altablagerungen (w/m/d) Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Kromberg & Schubert Automotive GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Ingenieur / Materialwissenschaften (m/w/d) Kromberg & Schubert Automotive GmbH & Co. KG
Abensberg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) für Geotechnik, Abfall, Altlasten und Georisiken Die Autobahn GmbH des Bundes
Nürnberg Zum Job 
Hamburger Hochbahn AG-Firmenlogo
Senior - Projektleiter Elektrotechnik Betriebsanlagen (w/m/d) Hamburger Hochbahn AG
Hamburg Zum Job 

Hauptverantwortlich für sinkende Artenvielfalt ist die Landwirtschaft

Doch nicht nur der Klimawandel ist für den Verlust der Artenvielfalt verantwortlich, sondern die weiter wachsenden Monokulturen in der Landwirtschaft. „Früher hat der Bauer auch mal ein paar Halme stehenlassen. Der Feldhamster hatte was zu knabbern, die Vögel hatten dann auch noch was“, erklärt BfN-Sprecher Franz August Emde. Heute hingegen setzen die Landwirte auf Monokulturen und verwerten auch noch den letzten Grashalm.

Die Lebensräume der Arten verschwinden auch durch den Einsatz von Dünger und Pestiziden, dem intensiven Fischfang und dem Trockenlegen von Flächen. Weitere Gefährdungen liegen in der Forstwirtschaft, im Wasserbau und der Gewässerunterhaltung, Baumaßnahmen sowie Sport- und Freizeitaktivitäten. Inzwischen befinden sich etwa 77 % der geschützten Lebensräume in schlechtem oder sehr schlechtem Zustand.

Aussähen von Felderbsen in Lebus in Brandenburg: Riesige Monokulturen ohne Feldraine dazwischen machen Tieren und Pflanzen immer mehr zu schaffen.

Aussähen von Felderbsen in Lebus in Brandenburg: Riesige Monokulturen ohne Feldraine dazwischen machen Tieren und Pflanzen immer mehr zu schaffen.

Quelle: Patrick Pleul/dpa

Natur- und Umweltschützer fordern deshalb Maßnahmen durch die Politik, um den Artenrückgang zu stoppen. Der BUND fordert ein Sofortprogramm, das bis 2020 konkrete Erfolge bringen soll. Einzelmaßnahmen für besonders gefährdete Arten fordert der BfN. Dazu gehören der Erhalt von Grünflächen, die Einrichtung von ungenutzten Pufferstreifen, naturnaher Waldbau sowie die Rückgewinnung von Auenflächen.

Umgesetzt werden sollen diese Forderungen durch Wiedervernässung von Mooren, Deichrückverlegungen und nachhaltige Fischerei. „Kernelement des Artenschutzes müssen Reformen in der Landwirtschaft sein. Die industrielle Landwirtschaft verursacht zurzeit die größten Schäden an Natur und Umwelt“, sagte BUND-Vorsitzender Hubert Weiger.

Einzelne Erfolge von Artenschutzmaßnahmen

Erste Erfolge können bereits festgestellt werden. So konnte sich der Bestand des Schwarzstorches, des Seeadlers und der Flussperlmuschel erholen. Auch der Bestand der Wildkatzen hat sich wieder erholt und wird wieder auf 5.000 bis 7.000 Tiere geschätzt.

Hören Sie auch in die Podcast-Folge von Technik aufs Ohr rein. Erfahren Sie, warum die Wildbiene so bedroht ist und was Ingenieure für den Schutz der Arten tun können:

Ein Beitrag von:

  • Petra Funk

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.