Genauere Vorhersagen 27.05.2024, 10:30 Uhr

Nasa misst mit Satelliten Wärmeverluste an den Polen

Die Polregionen schmelzen wegen des Klimawandels stetig. Die Nasa misst die Wärmeverluste nun erstmals mit Klimasatelliten.

Nasa Satellit

Die Nasa-Mission wird die von den Polarregionen der Erde ausgehende Ferninfrarotstrahlung messen.

Foto: Nasa

Die Nasa hat erfolgreich den ersten von zwei Klimasatelliten gestartet, die die Wärmeabstrahlung an den Polen der Erde untersuchen sollen. Am 25. Mai startete die US-Raumfahrtbehörde den Satelliten mit einer Rocket-Lab-Electron-Rakete vom Startkomplex 1 in Mahia, Neuseeland.

Die Geräte sind Teil der Mission „Polar Radiant Energy in the Far-InfraRed Experiment“ (PREFIRE) und umfassen zwei schuhkartongroße Würfelsatelliten (CubeSats). Konkret sollen sie die Wärmemenge messen, die die Erde aus den kältesten und isoliertesten Regionen des Planeten ins All abgibt. Laut Nasa werden die Daten des PREFIRE-Projekts den Forschern helfen, genauere Vorhersagen über das Eis, die Ozeane und die Wettermuster der Erde zu treffen.

Einfluss der Polarregionen auf den Energiehaushalt der Erde

Wie bereits angedeutet, geht es bei der PREFIRE-Mission darum, eine wichtige Lücke im Wissen über das Erdsystem zu schließen. Sie wird den Wissenschaftlern einen umfassenden Überblick darüber geben, wie die Polarregionen die Energieaufnahme und -abgabe des Planeten beeinflussen. „Dies wird die Vorhersage des Meereisverlustes, der Eisschmelze und des Anstiegs des Meeresspiegels verbessern“, sagte Karen St. Germain, Direktorin der Erdwissenschaftlichen Abteilung der Nasa.

Kurz nach dem Start nahmen die Bodenkontrolleure Kontakt mit dem ersten PREFIRE CubeSat auf. Der zweite CubeSat wird in Kürze vom gleichen Startkomplex aus starten. Nach einer 30-tägigen Testphase wird die Mission voraussichtlich zehn Monate lang fortgesetzt.

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CubeSats messen Infrarot-Wellenlängen

Jeder CubeSat ist mit einem thermischen Infrarotspektrometer ausgestattet, das Infrarot-Wellenlängen misst. Die Miniaturisierung dieser Instrumente erforderte Anpassungen an bestimmten Teilen. Ein Satellit kann jahreszeitliche Veränderungen verfolgen, aber zwei Satelliten sind nötig, um kurzfristige Wechselwirkungen zu überwachen.

„PREFIRE der Nasa wird uns neue Messungen der Ferninfrarot-Wellenlängen liefern, die von den Erdpolen abgestrahlt werden“, sagte Tristan L’Ecuyer, leitender Forscher von der University of Wisconsin, Madison. Diese Daten werden helfen, Klima- und Wettermodelle zu verbessern und den Menschen weltweit im Umgang mit den Folgen des Klimawandels zu unterstützen.

Energiehaushalt der Erde im Fokus

Das PREFIRE-Projekt fokussiert sich auf den Energiehaushalt der Erde. Dieses Gleichgewicht zwischen der Wärmeenergie, die von der Sonne zugeführt wird, und der, die in den Weltraum zurückgestrahlt wird, bestimmt die Temperatur und das Klima des Planeten. Die Ferninfrarotstrahlung aus der Arktis und Antarktis wurde bisher nicht umfassend gemessen.

Die Menge der Ferninfrarotstrahlung hängt von mehreren Faktoren ab, wie dem Wasserdampfgehalt der Atmosphäre und der Wolkenstruktur. Dank PREFIRE können Forscher feststellen, wann und wo diese Energie abstrahlt. „Ihre Beobachtungen werden uns helfen, die Grundlagen des Wärmehaushalts der Erde zu verstehen“, so L’Ecuyer.

Die PREFIRE-Mission ist ein gemeinsames Projekt der Universität von Wisconsin-Madison und der Nasa. Die Spektrometer wurden von der Nasa JPL gespendet. Die CubeSats wurden von Blue Canyon Technologies gebaut, und die Universität wird die gesammelten Daten verarbeiten.

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

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