200 Millionen Satellitendaten 21.08.2014, 13:13 Uhr

Neue Digitalkarte zeigt verheerende Eisschmelze in der Antarktis

Man stelle sich einen 600 Meter dicken Eisklotz mit der Grundfläche Hamburgs vor: Er entspricht dem Volumen der Gletscher, die jährlich in der Antarktis und in Grönland schmelzen. Verdeutlichen konnten das jetzt Forscher aus Bremerhaven. Sie haben mit über 200 Millionen Satellitendaten eine Digitalkarte für 16 Millionen Quadratkilometer Eisfläche erstellt. 

Luftaufnahme eines Gletschers auf der Antarktischen Halbinsel aus dem deutschen Forschungsflugzeug Polar 6 im November 2013. Seit 2009 hat sich der Eisverlust in der Antarktis verdreifacht. 

Luftaufnahme eines Gletschers auf der Antarktischen Halbinsel aus dem deutschen Forschungsflugzeug Polar 6 im November 2013. Seit 2009 hat sich der Eisverlust in der Antarktis verdreifacht. 

Foto: Alfred-Wegener-Institut

Forscher sind besorgt um die Folgen der rasanten Eisschmelze in Grönland und der Antarktis. Inzwischen sprechen sie von der höchsten Verlustrate seit Beginn der Satelliten-Höhenmessungen vor 20 Jahren. Insbesondere seit 2009 ist der Eisverlust extrem stark angestiegen. Mit einem Volumen von 375 Kubikkilometern hat sich der Verlust in Grönland seitdem verdoppelt, in der Antarktis sogar verdreifacht.

Digitale Eiskarten sind bis auf wenige Meter genau

Die Forscher des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) aus Bremerhaven erstellten erstmals eine flächendeckende Karte der Gletscher. Sie kamen auf ein Gesamtvolumen von 2,96 Millionen Kubikkilometer Eis in Grönland und etwa 27 Millionen Kubikkilometer Eisschilde in der Antarktis. „Bis auf wenige Meter genau konnten die digitalen Eiskarten erstellt werden“, erklärt Glaziologe und Leitautor Veit Helm.

Das neue digitale Abbild der antarktischen Eisschilde, basierend auf über 200 Millionen Daten des Satelliten CryoSat-2. Besonders in den blauen Bereichen verlieren die riesigen Gletscher an Höhe. 

Das neue digitale Abbild der antarktischen Eisschilde, basierend auf über 200 Millionen Daten des Satelliten CryoSat-2. Besonders in den blauen Bereichen verlieren die riesigen Gletscher an Höhe. 

Quelle: Alfred-Wegener-Institut

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) als Referent Arbeitssicherheit Die Autobahn GmbH des Bundes
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Projektingenieurinnen / Projektingenieure oder Projektleitungen Bauwesen (w/m/d) Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Die Autobahn GmbH des Bundes Niederlassung Nord-Firmenlogo
Abteilungsleitung Umweltplanung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes Niederlassung Nord
Abwasserzweckverband Raum Offenburg-Firmenlogo
Mitarbeiter Technische Geschäftsführung (w/m/d) Abwasserzweckverband Raum Offenburg
Offenburg Zum Job 
Residenzstadt Celle-Firmenlogo
Ingenieur (d/m/w) der Fachrichtung Landschaftsplanung / Landespflege / Umweltplanung / Biologie / Ökologie / Geographie Residenzstadt Celle
RES Deutschland GmbH-Firmenlogo
Head of Engineering / Leitung technische Planung Wind- & Solarparks (m/w/d) RES Deutschland GmbH
Vörstetten Zum Job 
MEWA Textil-Service SE & Co. Management OHG-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Elektrotechnik MEWA Textil-Service SE & Co. Management OHG
Wiesbaden Zum Job 
KÜBLER GmbH-Firmenlogo
Techniker / Ingenieur / Fachplaner / TGA (m/w/d) Heizungstechnik und Elektro KÜBLER GmbH
Ludwigshafen Zum Job 
Veltum GmbH-Firmenlogo
Planungsingenieur:in für Versorgungstechnik Heizung, Lüftung, Sanitär Veltum GmbH
Waldeck Zum Job 
Stadtwerke Potsdam GmbH-Firmenlogo
Ingenieur/Techniker/Meister (m/w/d) Elektrische Energietechnik Netzausbau Strom Stadtwerke Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Master / Diplom (Univ.) Umwelt-/Sicherheitsingenieurwesen, Verfahrenstechnik, Maschinenbau, Chemie oder vergleichbar Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg Zum Job 
Universität Bayreuth-Firmenlogo
W3-Professur für Technische Thermodynamik und Transportprozesse Universität Bayreuth
Bayreuth Zum Job 
Württembergische Landesbibliothek-Firmenlogo
Master bzw. Dipl.-Ing. (w/m/d) für das technische Gebäudemanagement Württembergische Landesbibliothek
Stuttgart Zum Job 
Wallfahrtsstadt Werl-Firmenlogo
Ingenieur/-in (m/w/d) mit dem Schwerpunkt "Umweltmanagement" (Dipl.-Ing. (FH) bzw. Bachelor) Wallfahrtsstadt Werl
Landratsamt Schwäbisch Hall-Firmenlogo
Ingenieur als Sachbearbeiter Wasserwirtschaft - Oberirdische Gewässer (m/w/d) Landratsamt Schwäbisch Hall
Schwäbisch Hall Zum Job 
Landratsamt Schwäbisch Hall-Firmenlogo
Ingenieur als Sachbearbeiter Altlasten (m/w/d) Landratsamt Schwäbisch Hall
Schwäbisch Hall Zum Job 
Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung-Firmenlogo
Promovierte*r wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (m/w/d) einer natur- oder ingenieurwissenschaftlichen Fachrichtung Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung
Berlin-Adlershof Zum Job 
Netzgesellschaft Potsdam GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Energietechnik - Umspannwerke/Hochspannungsfreileitung - Netzgesellschaft Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Spezialistin oder Spezialist Faunistik (w/m/d) für den Bereich Brückenersatzneubau Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Vertragsmanager*in Großprojekte Mobilität (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 

Für die Messungen werteten die AWI-Forscher etwa 200 Millionen Messpunkte des Satelliten CryoSat-2 in der Antarktis sowie 14,3 Millionen Messpunkte in Grönland aus. Der Höhenverlauf der einzelnen Gletscher wurde mit Radar- oder Laserimpulsen ermittelt. Der Satellit schickte dabei Impulse auf die Oberfläche der Gletscher und empfing die Reflexionen.  

Digitalkarten decken 16 Millionen Quadratkilometer ab

„Die neuen Karten sind Momentaufnahmen, die uns den aktuellen Zustand der Eisschilde zeigen. Ihre Höhenangaben sind bis auf wenige Meter genau und decken eine Eisfläche von insgesamt 16 Millionen Quadratkilometern ab. Das sind 500.000 Quadratkilometer mehr als in vorhergehenden Darstellungen, die auf Höhenmessungen basieren“, sagt Helm.

Von den Höhenveränderungen am stärksten betroffen sind übrigens die Gletscher Pine Island in der Westantarktis und der westgrönländische Gletscher Jakobshavn Isbræ, der täglich um 46 Meter schrumpft.

Karte der Höhenveränderungen des grönländischen Eisschildes für den Zeitraum Januar 2011 bis Januar 2014: Die roten Flächen markieren Regionen, in denen die Gletscher in den zurückliegenden drei Jahren an Volumen eingebüßt haben.

Karte der Höhenveränderungen des grönländischen Eisschildes für den Zeitraum Januar 2011 bis Januar 2014: Die roten Flächen markieren Regionen, in denen die Gletscher in den zurückliegenden drei Jahren an Volumen eingebüßt haben.

Quelle: Alfred-Wegener-Institut

„Wir müssen verstehen, wo und in welchem Ausmaß sich die Höhenverteilung der Gletscher verändert. Nur so können wir die Ursache dieser Veränderungen untersuchen und herausfinden, wie stark der Rückgang der Eisschilde zum Anstieg des globalen Meeresspiegels beiträgt“, erklärt Helm. Daher wurden sämtliche Daten über die Dicke der Eisschilde von 2011 bis zum Jahr 2014 dokumentiert. Einen Eiszuwachs stellten die Forscher hingegen in der Ostantarktis fest. Jedoch ist dieser zu gering, um die hohen Eisverluste aufzuwiegen.

Ein Beitrag von:

  • Petra Funk

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.