Ideas Festival New York 03.06.2015, 15:07 Uhr

Sieht auch noch gut aus: Pavillon aus geschredderten Getränkekartons

Schön bunt hier, mögen sich die Besucher des Ideas City Festivals in New York gedacht haben, als sie unter dem Pavillon der ETH Zürich herschlenderten. Dass dieser elegante Bogen aus geschredderten Getränkekartons bestand, haben wohl die wenigsten gleich erkannt.

ETH-Pavillon in New York: Zum Ideas City Festivals in New York entwarfen die Schweizer Ingenieure einen Pavillon, dessen Oberfläche aus recycelten Getränkekartons besteht.

ETH-Pavillon in New York: Zum Ideas City Festivals in New York entwarfen die Schweizer Ingenieure einen Pavillon, dessen Oberfläche aus recycelten Getränkekartons besteht.

Foto: Albert Vecerka/ETH/Esto

Der ETH-Pavillion erstreckte sich zwischen zwei Häuserzeilen im New Yorker East Village. Als Seitenwände dienten aufgeschichtete Holzpaletten. Über sie spannte sich ein gewölbtes, wasserdichtes Dach, das aus einem Material des amerikanischen Herstellers ReWall angefertigt worden war.

Diese Platten werden aus geschredderten Getränkekartons produziert, die selbst wiederum aus Karton, Plastik und Aluminium bestehen. Weltweit werden jährlich rund 180 Milliarden Getränkekartons verbraucht. Ein Rohstoff, der oft nur auf Deponien oder Verbrennungsanlagen landet.

Die verschiedenen Farben der Getränkekartons spiegeln sich auch in den daraus hergestellten Platten wider. Die Seitenwände bilden Europaletten.

Die verschiedenen Farben der Getränkekartons spiegeln sich auch in den daraus hergestellten Platten wider. Die Seitenwände bilden Europaletten.

Quelle: Albert Vecerka/ETH/Esto

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Bundesamt für Strahlenschutz-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) Liegenschafts- und Gebäudemanagement Bundesamt für Strahlenschutz
Oberschleißheim (bei München), Salzgitter, Berlin Zum Job 
HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst-Firmenlogo
Gebäudeenergieberater*in HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst
Hildesheim Zum Job 
ONTRAS Gastransport GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Maschinen- und Anlagentechnik (m/w/d) ONTRAS Gastransport GmbH
Leipzig Zum Job 
MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN-Firmenlogo
Ingenieur*in (Gebäude- u. Energietechnik) für das Helmholtz Kompetenznetzwerk Klimagerecht Bauen MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN
Technische Werke Emmerich am Rhein GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur*in Kanalplanung / -bau Technische Werke Emmerich am Rhein GmbH
Emmerich am Rhein Zum Job 
Kreis Coesfeld-Firmenlogo
Ingenieurin/Ingenieur (m/w/d) im Bereich betrieblicher Umweltschutz Kreis Coesfeld
Coesfeld Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektleitung (m/w/d) Abfall Die Autobahn GmbH des Bundes
Heilbronn Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (w/m/d) Verkehrsbehörde Die Autobahn GmbH des Bundes
Stuttgart Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur/in (m/w/d) für Boden-, Baustoff- und Abfallmanagement Die Autobahn GmbH des Bundes
Freiburg, Donaueschingen Zum Job 
ANDRITZ Separation GmbH-Firmenlogo
Qualitätsingenieur (m/w/d) Schwerpunkt HSE ANDRITZ Separation GmbH
Vierkirchen Zum Job 
Stadt Köln-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) im Umwelt- und Verbraucherschutzamt Stadt Köln
Bundesamt für Strahlenschutz-Firmenlogo
Ingenieur*in (FH/Bachelor) (m/w/d) Elektrotechnik, Physik, Medizintechnik, Informationstechnik im "Kompetenzzentrum Elektromagnetische Felder" der Abteilung "Wirkungen und Risiken ionisierender und nichtionisierender Strahlung" Bundesamt für Strahlenschutz
Oberschleißheim (bei München) Zum Job 
Stadt Köln-Firmenlogo
Fachkraft für Arbeitssicherheit (m/w/d) beim Betrieblichen Gesundheitsmanagement Stadt Köln
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
(Senior) Expert*in Verkehrssteuerung Großprojekte Mobilität (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieurgeologe/in als Sachbearbeiter/in Abfall (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Sales Manager (m/w/d) Smart Grid Operation Plattform VIVAVIS AG
Ettlingen Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Sales Manager Bahn (m/w/d) VIVAVIS AG
Berlin, Home-Office Zum Job 
Technische Universität Nürnberg-Firmenlogo
Bauingenieur/-in (m/w/d) Technische Universität Nürnberg
Nürnberg Zum Job 
Landeshauptstadt München-Firmenlogo
Projektingenieur*in der Fachrichtung Elektrotechnik (w/m/d) Landeshauptstadt München
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieurin / Projektingenieur im Bereich Ladeinfrastruktur (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 

Das Materialgemisch aus Papier (74 %), Polyethylen (22 %) und Aluminium (4 %) lässt sich jedoch gut trennen. ReWall tut das und stellt aus dem Material Platten für Innen- und Außenverkleidungen her.

Sogar die Befestigungselemente stammen aus Müll

Aus diesen Platten einen Pavillon zu konstruieren, das war die Idee der Professoren Dirk E. Hebel und Philippe Block vom ETH-Institut für Architektur und Bau in Zürich. Beide entwarfen den Pavillon, um zu zeigen, wie man aus Abfallmaterial und durch geschickten Einsatz eindrucksvolle, tragende Strukturen errichten kann.

Da die Platten nicht besonders belastbar sind, haben die Ingenieure 40 Bauelemente mit den Platten vorgefertigt, aus denen dann in New York ein Pavillon entstanden ist.

Da die Platten nicht besonders belastbar sind, haben die Ingenieure 40 Bauelemente mit den Platten vorgefertigt, aus denen dann in New York ein Pavillon entstanden ist.

Quelle: Nick Ashby/ETH Zürich

Bislang wird das Material nur als Innenverkleidung und Ersatz für gängige Gipskartonplatten im Innenausbau produziert. Da sich die Platten leicht verformen und weder auf Zug, noch auf Biegung besonders gute Eigenschaften aufweisen, haben die Züricher Ingenieure in New York eine 90 Quadratmeter überspannende Schale aus 40 einzelnen, vorgespannten Bögen zusammengesetzt. „Die einzelnen Bausteine mit dreieckigem Querschnitt vergrößern die statische Höhe, reduzieren das Gewicht der Struktur und ermöglichen deren Vorfertigung”, schildert Prof. Hebel.

Sogar die Befestigungselemente zwischen den Platten und anderen Teilen wurden aus Abfallmaterial gefertigt. Statt Klebstoffen oder Metallverbindungselementen nutzten die Schweizer jene Plastikbänder, die in der Industrie häufig um Kartons gezogen werden.

Aus Getränkekartons lassen sich wetterfeste Platten als Bauelemente herstellen. Getränkekartons: Recykliert und zu Platten gepresst.

Aus Getränkekartons lassen sich wetterfeste Platten als Bauelemente herstellen. Getränkekartons: Recykliert und zu Platten gepresst.

Quelle: Felix Heisel/ETH Zürich

Ganz besonders spannend ist die Oberfläche der wasserfesten Recyclingplatten. Sie spiegeln nämlich wider, welche Kartons recycelt wurden. Platten aus Orangensaftkartons schimmern orange, Milchkartons beispielsweise in blau.

Sogar Drohnen produzierten auf dem New Yorker Festival

Unter den rund 20 Veranstaltungen, die die drei Tage des New Yorker Festivals bis Ende Mai füllten, gab es Vorträge von Bürgermeistern und Stadtplanern, Künstlern und Wissenschaftlern aus aller Welt. Zu den ungewöhnlichsten Terminen zählte dabei die “Drone Painting Performance”, in der sich Drohnen als malende Künstler betätigten. Mehrere Unternehmen waren hier engagiert.

Die Politik war mit einem Vortrag von Julian Castro vertreten, der gegenwärtig in Washington Minister für Wohnbau und Stadtentwicklung ist. Castro sammelte seine Ideen, die er in New York präsentierte, als langjähriger Bürgermeister der amerikanischen Großstadt San Antonio. Untermalt wurde die Veranstaltung von rund 100 Organisationen aus Manhattan, die auf dem Festival mit ihren Vorführungen dazu beitrugen, New York als „City of Ideas“, also als Stadt der Ideen, wirken zu lassen.

 

Ein Beitrag von:

  • Axel Mörer-Funk

    Axel Mörer-Funk ist Gesellschafter der Medienagentur S-Press in Bonn. Nach einem Volontariat beim Bonner Generalanzeiger und dem Besuch der Journalistenschule Hamburg arbeitete er u.a. als freier Journalist für dpa, Bunte und Wirtschaftswoche.

  • Peter Odrich

    Peter Odrich studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Verkehrsbetriebe. Nach 28 Jahren als Wirtschaftsredakteur einer deutschen überregionalen Tageszeitung mit langer Tätigkeit in Ostasien kehrte er ins heimatliche Grossbritannien zurück. Seitdem berichtet er freiberuflich für Zeitungen und Technische Informationsdienste in verschiedenen Ländern. Dabei stehen Verkehrsthemen, Metalle und ostasiatische Themen im Vordergrund.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.