Transparenz durch SiGreen 23.11.2021, 07:01 Uhr

Siemens erschafft den realen CO2-Fußabdruck für Produkte

Die ganze Welt diskutiert darüber, wie sich die Kohlenstoffdioxid-Emissionen verringern lassen. Doch dafür sollten Unternehmen natürlich die genauen Werte ihrer Produkte kennen. Siemens hat dafür jetzt eine Lösung vorgestellt. Das Besondere: Sie arbeitet nicht mit Durchschnittswerten, sondern mit realen Daten.

Sigreen für CO2-Fußabdruck

Die Software SiGreen sammelt Daten entlang der Wertschöpfungskette ein.

Foto: Siemens AG

Für jedes einzelne Unternehmen steht das Ziel auf der Agenda, den Ausstoß klimaschädlicher Gase langfristig auf null zu senken. Für die meisten Betriebe ist das noch ein weiter Weg. Wie schnell sie ihn gehen können, hängt allerdings nicht nur von ihrem eigenen Engagement ab. In einem großen Ausmaß sind die Zulieferern dafür verantwortlich, wie umweltfreundlich ein Produkt tatsächlich ist. Siemens sieht sich hier in der Pflicht. Nach eigenen Angaben ist das Unternehmen ein führender Anbieter im Bereich der Automatisierung und der industriellen Software – und damit prädestiniert dafür, eine Lösung für den realen CO2-Fußabdruck von Produkten (Product Carbon Footprint – PCF) zu entwickeln. Sie heißt SiGreen und soll in Kombination mit dem Estainium-Netzwerk einiges voranbringen.

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CO2-Fußabdruck arbeitet mit realen Daten und nicht mit Durchschnittswerten

Laut Siemens entstehen über 90% der klimaschädlichen Emissionen entlang der Wertschöpfungsketten, die in der Regel sehr komplex aufgebaut sind. Umso schwerer ist es, dort insgesamt CO2-Einsparungen zu fördern. Die Aussage von Siemens ist daher klar: „Alle unsere Kunden eint der Wunsch, den CO2-Fußabdruck ihrer Produkte zu verringern. Doch dazu müssen sie den CO2-Ausstoß ihrer Lieferkette zuerst genau kennen. Und sie müssen wissen, mit welchen Anpassungen sie am meisten CO2 einsparen können.“

Siemens hält dafür zwei verschiedene Tools bereit. Das Erste heißt SiGreen und soll die Daten zu CO2-Emissionen dort erfassen, wo sie entstehen, also an jedem einzelnen Schritt der Lieferkette. Entscheidend ist dabei, dass Siemens nicht, wie bei vielen anderen Software-Lösungen üblich, mit Durchschnittswerten der jeweiligen Branchen arbeitet, sondern mit realen Angaben. Die sogenannten Product Carbon Footprints könnten damit zu einem effektiven Mess- und Steuerungsinstrument werden.

Anders gesagt: Die aufgeschlüsselten Emissionsdaten zeigen, in welchen Bereichen das Einsparpotenzial besonders groß wäre. Wer den Fußabdruck seiner Produkte möglichst schnell senken will, könnte also gemeinsam mit den entsprechenden Lieferanten bei ihren Prozessen ansetzen. Denn ohne eine branchenübergreifende Zusammenarbeit wird es nicht klappen. Um diese zu vereinfachen, hat Siemens direkt ein zweites Tool vorgestellt: das offene Estainium Netzwerk.

Daten zum CO2-Fußabdruck werden verschlüsselt übermittelt

Dabei handelt es sich um eine Siemens-Initiative, die Hersteller, Lieferanten, Kunden und Partner vereint. Ziel ist es, sich über die ermittelten Daten zum CO2-Fußabdruck austauschen zu können. Nach Angaben von Siemens sichere die dezentrale Architektur ein hohes Maß an Datenschutz. Für die Vertrauenswürdigkeit der geteilten Information sorgt zudem die sogenannte Distributed Ledger Technologie (DLT). Damit lassen sich kryptografische Zertifikate erstellen und austauschen.

Dadurch werden die bereitgestellten Daten verifiziert und somit Stück für Stück über die gesamte Lieferkette hinweg eingesammelt – bis der vollständige CO2-Fußabdruck ermittelt ist. Die Verschlüsselung führt dazu, dass die teilnehmenden Unternehmen keine strategisch relevanten Informationen preisgeben müssen. Hinzu kommt ein spezielles Verfahren für den Gegencheck.

Die Kunden können nämlich die vom Lieferanten angegebenen Werte überprüfen, indem sie automatisiert, über die ID Union-Blockchain einen sogenannte Verifiable Proof gegen den jeweiligen Nachweis laufen lassen und ihn damit verifizieren. Dabei behält jede Partei die volle Kontrolle über ihre Daten, da sie nur dezentral ausgetauscht werden, ohne dass eine zentrale Speicherung erfolgt. Unterm Strich soll das Estainium Netzwerk also die Kommunikation zwischen den Partnern erheblich vereinfachen und damit den Aufwand reduzieren, der für einen realen CO2-Fußabdruck geleistet werden muss.

Siemens möchte es mit diesen beiden Tools Unternehmen erleichtern, das Thema Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil zu nutzen – und zu vermarkten.

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Ein Beitrag von:

  • Nicole Lücke

    Nicole Lücke macht Wissenschaftsjournalismus für Forschungszentren und Hochschulen, berichtet von medizinischen Fachkongressen und betreut Kundenmagazine für Energieversorger. Sie ist Gesellschafterin von Content Qualitäten. Ihre Themen: Energie, Technik, Nachhaltigkeit, Medizin/Medizintechnik.

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