Recourcen effektiver nutzen 07.10.2024, 08:00 Uhr

Smart Farming: So funktioniert digitale Landwirtschaft

Smart Farming ist kein vorübergehender Trend, sondern die Zukunft der globalen Agrikultur. Wir werfen einen Blick auf den aktuellen Stand der digitalen Landwirtschaft.

digitale Landwirtschaft

Längst ist die Handwirtschaft nicht mehr reine Handarbeit, digitale Technologien sorgen für eine Revolution.

Foto: PantherMedia / Artinun Prekmoung

Die Landwirtschaft befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel, der durch digitale Technologien vorangetrieben wird. Traditionelle Anbaumethoden, die stark auf menschlicher Arbeitskraft und Erfahrung basieren, weichen zunehmend einer daten- und technologiegestützten Bewirtschaftung.

Dieser als „Smart Farming“ oder „digitale Landwirtschaft“ bezeichnete Paradigmenwechsel bringt zahlreiche Vorteile mit sich: Ressourcen werden effizienter genutzt, Erträge maximiert und der ökologische Fußabdruck reduziert. In diesem umfassenden Artikel erfahren Sie, wie Technologien wie Sensoren, Drohnen, künstliche Intelligenz (KI), Robotik und Big Data die Landwirtschaft revolutionieren und welche Herausforderungen bei der Einführung dieser neuen Ansätze zu bewältigen sind.

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Was ist Smart Farming?

Smart Farming nutzt digitale Technologien, um landwirtschaftliche Prozesse präzise zu steuern und zu optimieren. Dabei kommen verschiedene Technologien zum Einsatz, die Daten in Echtzeit erfassen und auswerten, um fundierte Entscheidungen treffen zu können. Ziel ist es, den Einsatz von Ressourcen wie Wasser, Saatgut und Dünger zu optimieren und gleichzeitig die Umweltbelastung zu reduzieren.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Methoden, bei denen großflächige Maßnahmen wie Bewässerung oder Düngung oft pauschal erfolgen, können diese beim Smart Farming genau auf die Bedürfnisse einzelner Pflanzen oder Feldabschnitte abgestimmt werden. Diese präzise Steuerung basiert auf Daten, die von modernen Technologien wie Sensoren, Drohnen, GPS und IoT-Systemen (Internet of Things) erfasst werden.

Präzisionslandwirtschaft: Effizienzsteigerung durch gezielte Maßnahmen

Präzisionslandwirtschaft ist das Herzstück von Smart Farming. Durch den Einsatz moderner Technologien können Landwirt*innen alle Aspekte der Feldbewirtschaftung optimieren. Sensoren und Drohnen liefern detaillierte Informationen über den Zustand von Boden und Pflanzen, die in Echtzeit ausgewertet werden. Diese Daten ermöglichen es, Maßnahmen wie Bewässerung, Düngung und Schädlingsbekämpfung genau dort einzusetzen, wo sie am nötigsten sind.

Fallbeispiel: Gezielte Düngung

Ein typisches Beispiel für Präzisionslandwirtschaft ist der Einsatz von Sensoren, die den Nährstoffgehalt des Bodens messen. Auf Basis dieser Daten können Landwirt*innen genau festlegen, welche Abschnitte ihres Feldes zusätzlichen Dünger benötigen und welche bereits ausreichend versorgt sind. Das spart nicht nur Kosten, sondern verringert auch die Umweltbelastung durch den übermäßigen Einsatz von Chemikalien.Anpassung der Bewässerung durch Bodensensoren

Bodensensoren überwachen den Feuchtigkeitsgehalt im Boden und senden die Daten an ein zentrales System. Dieses steuert die Bewässerung so, dass nur dort Wasser zugeführt wird, wo es tatsächlich gebraucht wird. Das Ergebnis: eine effizientere Wassernutzung und optimales Pflanzenwachstum.

Wichtige Technologien im Smart Farming

Die digitale Landwirtschaft basiert auf einer Vielzahl von Technologien, die zusammenarbeiten, um die Effizienz zu steigern und eine nachhaltigere Landwirtschaft zu ermöglichen. Hier sind einige der zentralen Technologien, die den Erfolg des Smart Farming antreiben.

1. Drohnen und Satellitenbilder

Drohnen und Satelliten spielen eine Schlüsselrolle bei der Überwachung von Feldern. Sie bieten eine kostengünstige und effiziente Möglichkeit, landwirtschaftliche Flächen in Echtzeit zu beobachten und Daten zu sammeln. Durch den Einsatz von multispektralen Kameras können Drohnen den Zustand von Pflanzen überwachen und frühzeitig Stressfaktoren wie Wassermangel oder Schädlingsbefall erkennen.

  • Überwachung des Pflanzenwachstums: Drohnen liefern präzise Bilder, die zeigen, wie gut Pflanzen wachsen und wo es Probleme gibt. Diese Informationen helfen Landwirt*innen, schneller auf Probleme zu reagieren.
  • Erstellung von Karten: Mithilfe von Satellitenbildern können detaillierte Karten von Feldern erstellt werden, die Boden- und Pflanzenzustände visualisieren. Dies erleichtert die Planung von Maßnahmen wie Düngung oder Schädlingsbekämpfung.

2. GPS-gesteuerte Landmaschinen

Moderne Landmaschinen, die mit GPS-Technologie ausgestattet sind, ermöglichen eine extrem präzise Bearbeitung von Feldern. Traktoren, Mähdrescher und Pflanzmaschinen können Felder millimetergenau bearbeiten, was den Einsatz von Saatgut, Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln optimiert. Diese Technologie sorgt dafür, dass keine Überlappungen oder Lücken entstehen, wodurch Ressourcen effizienter genutzt werden.

  • Millimetergenaue Aussaat und Düngung: GPS-gesteuerte Landmaschinen führen Aufgaben wie die Aussaat, das Pflügen oder die Düngung äußerst präzise durch. Dies reduziert den Verbrauch von Saatgut und Chemikalien und steigert gleichzeitig den Ertrag.
  • Ertragsmaximierung durch Effizienz: Durch die präzise Steuerung der Maschinen können Landwirt*innen den Betrieb selbst unter schwierigen Bedingungen effizient gestalten.

3. IoT-Sensoren (Internet of Things)

IoT-Sensoren erfassen kontinuierlich Daten in der gesamten landwirtschaftlichen Fläche. Diese Sensoren überwachen Faktoren wie Bodenfeuchtigkeit, Bodentemperatur und den Nährstoffgehalt des Bodens und liefern so wertvolle Informationen für eine präzise Bewirtschaftung. Sie sind in der Lage, Entscheidungen wie die Bewässerung oder Düngung automatisch zu steuern, was zu einem effizienteren Einsatz von Ressourcen führt.

  • Bodenfeuchtigkeit und Bewässerung: Sensoren überwachen die Bodenfeuchtigkeit und lösen automatisch Bewässerungsmaßnahmen aus, wenn der Boden zu trocken wird. Das spart Wasser und optimiert das Pflanzenwachstum.
  • Temperatur und Nährstoffgehalt: IoT-Sensoren analysieren den Nährstoffgehalt des Bodens und informieren Landwirt*innen darüber, wann und wie viel Dünger benötigt wird.

4. Künstliche Intelligenz (KI) und Big Data

Smart Farming erzeugt riesige Mengen an Daten, die aus verschiedenen Quellen wie Drohnen, Sensoren und Maschinen stammen. Diese Daten müssen verarbeitet und analysiert werden, um nützliche Informationen zu liefern. Hier kommt Künstliche Intelligenz (KI) ins Spiel. KI-Algorithmen analysieren die Daten, erstellen Vorhersagemodelle und geben Empfehlungen für landwirtschaftliche Maßnahmen.

  • Vorhersagemodelle: KI-basierte Systeme analysieren historische Wetterdaten und Pflanzeninformationen, um Vorhersagen über die besten Zeiten für Aussaat, Ernte und Bewässerung zu treffen.
  • Optimierung der Entscheidungsfindung: Durch die Integration von Daten zu Bodenbeschaffenheit, Wetterbedingungen und Pflanzenwachstum kann KI Landwirt*innen dabei helfen, präzisere Entscheidungen zu treffen, die Ressourcen und Kosten sparen.

Automatisierung und Robotik: Ein Blick in die Zukunft der Landwirtschaft

Automatisierte Maschinen und Roboter nehmen in der Landwirtschaft eine immer wichtigere Rolle ein. Sie übernehmen zeitaufwändige und anstrengende Aufgaben wie das Pflügen, Säen oder Ernten und arbeiten dabei oft präziser und effizienter als Menschen.

Feldroboter

Feldroboter sind in der Lage, eigenständig über Felder zu fahren und Aufgaben wie die Unkrautbeseitigung, Düngung oder Ernte durchzuführen. Sie arbeiten rund um die Uhr und sind in der Lage, auch unter schwierigen Bedingungen effizient zu agieren.

  • Unkrautroboter: Diese Roboter erkennen und entfernen Unkraut mechanisch, ohne den Einsatz von Herbiziden. Dies schont die Umwelt und reduziert die Kosten.
  • Erntemaschinen: Automatisierte Erntemaschinen können Früchte wie Äpfel oder Trauben mit höchster Präzision ernten, ohne die Pflanzen zu beschädigen.

Automatisierte Systeme in der Viehwirtschaft

Auch in der Tierhaltung kommen automatisierte Systeme zum Einsatz. Melkroboter übernehmen das Melken der Kühe, während Sensoren die Gesundheit der Tiere überwachen. Diese Technologien verbessern die Effizienz und steigern das Wohlbefinden der Tiere.

  • Melkroboter: Sie ermöglichen es Landwirt*innen, den Melkprozess vollständig zu automatisieren. Die Maschinen passen sich dem natürlichen Rhythmus der Kühe an und sorgen für höhere Milchmengen bei besserer Qualität.
  • Gesundheitsüberwachung: Sensoren erfassen Vitaldaten der Tiere und melden, wenn Anzeichen von Krankheit auftreten. Dies ermöglicht eine frühzeitige Intervention und reduziert den Einsatz von Medikamenten.

Präzisionsbewässerung: Wasser effizient nutzen

Die Wasserversorgung ist in vielen landwirtschaftlichen Betrieben eine der größten Herausforderungen. In wasserarmen Regionen kommt der präzisen Bewässerung eine besondere Bedeutung zu. Mithilfe von Sensoren und automatisierten Systemen wird die Wassermenge genau an die Bedürfnisse der Pflanzen angepasst.

Tropfbewässerung

Die Tropfbewässerung ist eine äußerst effiziente Methode, bei der Wasser direkt an die Wurzeln der Pflanzen abgegeben wird. Dadurch wird der Wasserverbrauch deutlich reduziert, und das Wachstum der Pflanzen wird gleichzeitig gefördert.

  • Effiziente Wassernutzung: Tropfbewässerungssysteme minimieren den Wasserverlust durch Verdunstung und stellen sicher, dass das Wasser genau dort ankommt, wo es gebraucht wird.

Automatisierte Bewässerungssysteme

Sensoren, die den Feuchtigkeitsgehalt des Bodens überwachen, steuern automatisch die Bewässerung. Dadurch wird nur so viel Wasser eingesetzt, wie tatsächlich notwendig ist. Dies führt zu einer erheblichen Einsparung von Wasser und Energie. In wasserarmen Regionen oder in landwirtschaftlichen Betrieben, die auf eine ressourcenschonende Produktion setzen, sind automatisierte Bewässerungssysteme ein unverzichtbares Werkzeug.

Beispiel für präzise Bewässerungstechnologien: In Regionen wie Kalifornien, die unter extremer Wasserknappheit leiden, haben Winzer*innen Drohnen und Sensornetzwerke im Einsatz, um ihre Weinberge optimal zu bewässern. Die Drohnen liefern hochauflösende Bilder, während Sensoren die Bodenfeuchtigkeit kontinuierlich messen. Basierend auf diesen Daten wird die Bewässerung gezielt gesteuert, was nicht nur den Wasserverbrauch reduziert, sondern auch die Qualität und den Ertrag der Reben verbessert.

Künstliche Intelligenz und Big Data: Smarte Entscheidungen auf Basis von Daten

Smart Farming wäre ohne Big Data und die damit verbundene Künstliche Intelligenz (KI) kaum denkbar. Der Erfolg vieler digitaler Landwirtschaftsmethoden hängt von der Fähigkeit ab, große Datenmengen zu sammeln, zu analysieren und in verwertbare Informationen umzuwandeln. Hierbei spielt KI eine zentrale Rolle.

Vorhersagemodelle und Entscheidungsfindung

Durch die Analyse großer Datenmengen können KI-gestützte Systeme Vorhersagemodelle entwickeln, die Landwirt*innen helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen. Diese Vorhersagen betreffen unter anderem:

  • Wetterbedingungen: KI analysiert historische und aktuelle Wetterdaten, um Prognosen zu erstellen. Dadurch kann der optimale Zeitpunkt für die Aussaat, Düngung oder Ernte bestimmt werden. Besonders in Zeiten des Klimawandels, in denen Wetterbedingungen immer unvorhersehbarer werden, hilft dies, Risiken zu minimieren.
  • Ertragsvorhersagen: Durch die Analyse von Bodendaten, Wetterbedingungen und Pflanzenwachstum kann KI genau vorhersagen, wie hoch die Ernte ausfallen wird. Diese Informationen sind für Landwirt*innen essenziell, um Logistik und Absatz optimal zu planen.

Automatisierung von Entscheidungen

Ein weiteres Beispiel für den Einsatz von KI ist die automatisierte Entscheidungsfindung in der Landwirtschaft. Hier treffen KI-Systeme auf Grundlage von Echtzeitdaten eigenständig Entscheidungen, z. B. wann und wie viel Wasser oder Dünger benötigt wird. In fortschrittlichen Smart-Farming-Systemen steuert KI bereits landwirtschaftliche Maschinen autonom, basierend auf aktuellen Daten aus dem Feld.

Beispiel: In einigen Betrieben in den USA setzen Landwirt*innen bereits vollautomatische Erntemaschinen ein, die mithilfe von KI den Reifegrad der Früchte überwachen und automatisch die Ernte einleiten, sobald die Früchte den optimalen Reifezustand erreicht haben.

Drohnen Landwirtschaft

Mit Drohnen lassen sich landwirtschaftliche Flächen in Echtzeit beobachten.

Foto: PantherMedia /
rustsleeps

Robotik und Automatisierung: Die Zukunft der Landwirtschaft

Robotik nimmt eine zentrale Rolle im Smart Farming ein. Immer mehr landwirtschaftliche Betriebe setzen auf automatisierte Systeme, um den Arbeitsaufwand zu reduzieren und die Effizienz zu steigern. Roboter übernehmen Aufgaben, die bisher von Menschen ausgeführt wurden, und ermöglichen eine kontinuierliche Arbeit auf den Feldern – unabhängig von Wetterbedingungen oder Tageszeit.

Feldroboter: Unermüdliche Helfer auf den Feldern

Feldroboter sind in der Lage, autonom über Felder zu fahren und eine Vielzahl von Aufgaben zu erledigen. Sie können Unkraut jäten, Düngemittel ausbringen oder sogar Früchte ernten. Diese Maschinen arbeiten mit höchster Präzision und können bei Bedarf rund um die Uhr eingesetzt werden. Ein weiterer Vorteil: Sie arbeiten effizient und ohne die Fehleranfälligkeit, die bei menschlicher Arbeit entstehen kann.

  • Unkrautbeseitigung: Roboter erkennen Unkraut auf Feldern mithilfe von Bildverarbeitungssystemen und entfernen es mechanisch oder durch gezielten Einsatz von Herbiziden. So werden Kosten und Umweltbelastung gesenkt.
  • Erntehelfer: Einige Roboter sind darauf spezialisiert, empfindliche Früchte wie Erdbeeren oder Tomaten zu ernten. Sie nutzen KI-gesteuerte Systeme, um die Reife der Früchte zu beurteilen und diese vorsichtig zu pflücken, ohne die Pflanzen zu beschädigen.

Automatisierte Systeme in der Viehzucht

Auch in der Tierhaltung finden automatisierte Systeme vermehrt Anwendung. Melkroboter und Fütterungssysteme sind nur zwei Beispiele für die fortschreitende Automatisierung in der Viehzucht.

  • Melkroboter: Diese Maschinen ermöglichen es Landwirt*innen, Kühe automatisch und stressfrei zu melken. Die Roboter erkennen jede Kuh individuell, passen den Melkprozess an und überwachen gleichzeitig den Gesundheitszustand der Tiere.
  • Automatisierte Fütterungssysteme: Sensoren überwachen den Futterbedarf der Tiere und steuern die Fütterung entsprechend. So wird sichergestellt, dass die Tiere genau die richtige Menge an Futter erhalten.

Nachhaltigkeit im Smart Farming: Ein zentraler Vorteil

Einer der größten Vorteile des Smart Farming ist die Förderung nachhaltiger Anbaumethoden. Digitale Technologien ermöglichen eine ressourcenschonende Landwirtschaft, bei der Wasser, Dünger und Pflanzenschutzmittel effizient eingesetzt werden. Dies schont nicht nur die Umwelt, sondern reduziert auch die Betriebskosten für Landwirt*innen.

Ressourceneinsparungen durch präzise Steuerung

Der präzise Einsatz von Ressourcen ist einer der Hauptfaktoren, der Smart Farming so nachhaltig macht. Durch die genaue Überwachung von Boden- und Pflanzenzuständen kann verhindert werden, dass unnötig Wasser, Dünger oder Chemikalien ausgebracht werden. Das spart Kosten und minimiert die Umweltbelastung.

  • Wassersparen: Präzisionsbewässerungssysteme reduzieren den Wasserverbrauch erheblich, da sie nur dort bewässern, wo es wirklich notwendig ist. In wasserarmen Regionen wie Südeuropa oder Kalifornien spielt dies eine entscheidende Rolle.
  • Reduktion von Chemikalien: Der gezielte Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verhindert, dass Chemikalien großflächig ausgebracht werden. Stattdessen werden sie nur dort eingesetzt, wo ein Schädlingsbefall vorliegt.

CO₂-Reduktion durch Smart Farming

Durch den Einsatz moderner Technologien kann auch der CO₂-Ausstoß in der Landwirtschaft gesenkt werden. Automatisierte Maschinen arbeiten effizienter und verbrauchen weniger Kraftstoff. Zudem reduzieren Technologien wie die präzise Bewässerung und Düngung die Emissionen, die mit dem übermäßigen Einsatz von Ressourcen verbunden sind.

Herausforderungen des Smart Farming

Trotz der vielen Vorteile, die Smart Farming bietet, gibt es auch einige Herausforderungen, die bei der Einführung digitaler Technologien in der Landwirtschaft berücksichtigt werden müssen.

  • Hohe Anschaffungskosten: Viele der Technologien, die im Smart Farming zum Einsatz kommen, sind in der Anschaffung teuer. Insbesondere kleine und mittelständische Betriebe haben oft Schwierigkeiten, die finanziellen Mittel für Investitionen in Drohnen, Roboter oder GPS-gesteuerte Maschinen aufzubringen. Langfristig bieten diese Technologien zwar Einsparpotenziale, doch die initialen Kosten können eine Hürde darstellen.
  • Mangelnde digitale Infrastruktur: In vielen ländlichen Regionen fehlt es an der notwendigen digitalen Infrastruktur, um Smart-Farming-Systeme effizient einzusetzen. Eine stabile Internetverbindung ist jedoch entscheidend, um Daten in Echtzeit zu verarbeiten und die Kommunikation zwischen Sensoren, Maschinen und zentralen Steuerungssystemen zu gewährleisten. Der Ausbau der digitalen Infrastruktur ist daher eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg des Smart Farming.
  • Technische Schulungen und Know-how: Der Einsatz moderner Technologien erfordert Fachwissen. Landwirt*innen müssen sich mit den neuen Systemen vertraut machen und lernen, wie sie die gesammelten Daten interpretieren und nutzen können. Dies erfordert Schulungen und den Aufbau technischer Kompetenzen, was für viele landwirtschaftliche Betriebe eine zusätzliche Herausforderung darstellt.

Erfolgreiche Beispiele für Smart Farming weltweit

Schauen wir abschließend noch auf drei konkrete Beispiele aus der Praxis, bei denen digitale Landwirtschaft bereits umgesetzt wurde.

John Deere: Autonome Traktoren für die Präzisionslandwirtschaft

John Deere, ein weltweit führender Hersteller von Landmaschinen, hat autonome Traktoren entwickelt, die mit GPS-Technologie und Sensoren ausgestattet sind. Diese Maschinen arbeiten vollkommen selbstständig und können Felder mit höchster Präzision bearbeiten.

  • Effizienz durch Präzision: Die Traktoren vermeiden Überlappungen und sorgen dafür, dass keine Lücken bei der Aussaat, Düngung oder Ernte entstehen. Dadurch werden Ressourcen optimal eingesetzt, und die Produktivität steigt.

Niederlande: Präzisionslandwirtschaft in der Milchwirtschaft

In den Niederlanden setzen Milchviehbetriebe auf hochmoderne Melkroboter und Sensoren, die die Gesundheit der Kühe in Echtzeit überwachen. Diese Technologien ermöglichen es, den Betrieb effizienter zu gestalten und gleichzeitig das Wohlbefinden der Tiere zu steigern.

  • Automatisierte Melksysteme: Die Melkroboter passen sich dem natürlichen Rhythmus der Kühe an und sorgen für höhere Milchmengen bei gleichbleibender Qualität.

Kalifornischer Weinbau: Drohneneinsatz zur Ressourcenschonung

In Kalifornien, einem der größten Weinanbaugebiete der Welt, setzen viele Winzer*innen Drohnen und Sensoren ein, um ihre Weinberge effizient zu bewirtschaften. Aufgrund der häufigen Dürreperioden ist eine präzise Bewässerung besonders wichtig.

  • Drohnen zur Überwachung: Drohnen liefern hochauflösende Bilder der Weinberge und identifizieren Bereiche, die unter Wasserstress stehen. Diese Informationen werden genutzt, um die Bewässerung gezielt und effizient zu steuern.

Die Zukunft der Landwirtschaft ist digital

Smart Farming ist kein vorübergehender Trend, sondern die Zukunft der globalen Landwirtschaft. Angesichts wachsender Herausforderungen wie dem Klimawandel, der Wasserknappheit und der Notwendigkeit, die Nahrungsmittelproduktion zu steigern, wird der Einsatz digitaler Technologien in der Landwirtschaft weiter zunehmen. Landwirt*innen auf der ganzen Welt setzen zunehmend auf datengetriebene Systeme, um ihre Betriebe effizienter und nachhaltiger zu führen. Die Kombination aus Automatisierung, Künstlicher Intelligenz und Big Data verspricht eine Landwirtschaft, die nicht nur produktiver, sondern auch umweltfreundlicher ist.

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

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