Klimaforschung 04.07.2024, 13:39 Uhr

So groß wie ein Fußballfeld: Stratosphärenballon überquert Atlantik

Um den Klimawandel besser zu verstehen, untersuchen Forschende des KIT und FZJ mit dem neuen, kompakten Messgerät GLORIA-Lite die dynamischen und chemischen Prozesse in der oberen Atmosphäre. Ein Stratosphärenballon ermöglichte erstmals transkontinentale Messungen in 40 Kilometern Höhe.

Stratosphärenballon

Stratosphärenballon mit GLORIA-Lite: Transkontinentale Messungen zur Erforschung der oberen Atmosphäre und des Klimawandels.

Foto: Michael Höpfner (KIT)

Um den Klimawandel besser zu verstehen, ist es wichtig, die dynamischen und chemischen Prozesse in der oberen Atmosphäre zu untersuchen. Immer häufigere und höher reichende Waldbrände bringen mehr Schadstoffe in die Stratosphäre. Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und des Forschungszentrums Jülich (FZJ) untersuchten erstmals die oberen Luftschichten in 40 Kilometern Höhe transkontinental mit einem Stratosphärenballon, der einen Durchmesser von der Länge eines Fußballfeldes hat.

Um den transkontinentalen Flug von Nordschweden über den Nordatlantik und Grönland bis nach Kanada zu ermöglichen, entwickelten die Forschenden das Messgerät GLORIA-Lite.

Im Juni startete ein großer Stratosphärenballon eine Mission in der Atmosphärenforschung. Ausgerüstet mit dem neuen Messgerät GLORIA-Lite erreichte der Ballon eine Höhe von 40 Kilometern – das ist etwa viermal höher als normale Linienflugzeuge. Die Reise führt ihn dann vom European Space and Sounding Rocket Range (ESRANGE) in Nordschweden über den Nordatlantik und Grönland bis nach Kanada. GLORIA-Lite wurde vom Institut für Meteorologie und Klimaforschung (IMKASF) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) entwickelt, in Zusammenarbeit mit zwei Instituten des Forschungszentrums Jülich.

„Dies ist das erste Mal, dass ein derartiger Ballon mit einem unserer Instrumente den Atlantik überquert”, kommentierte Atmosphärenforscher Dr. Jörn Ungermann vom Forschungszentrum Jülich.

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr-Firmenlogo
Traineeprogramm - Bachelor Fachrichtung Maschinenbau / Energie- und Gebäudetechnik (m/w/d) Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr
bayernweit Zum Job 
Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr-Firmenlogo
Traineeprogramm - Bachelor Fachrichtung Maschinenbau / Energie- und Gebäudetechnik (m/w/d) Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr
Stadtwerke Esslingen am Neckar GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Fachkraft für Nah- und Fernwärme-Hausanschlüsse (m/w/d) Stadtwerke Esslingen am Neckar GmbH & Co. KG
Esslingen am Neckar Zum Job 
Landeshauptstadt Düsseldorf-Firmenlogo
Leitung des städtischen Krematoriums für das Garten-, Friedhofs- und Forstamt Landeshauptstadt Düsseldorf
Düsseldorf Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Wirtschaftsjurist*in / Ingenieur*in (m/w/d) für Contract & Claimsmanagement in Projektender Energiewende THOST Projektmanagement GmbH
Stuttgart, Mannheim Zum Job 
RES Deutschland GmbH-Firmenlogo
Head of Engineering / Leitung technische Planung Wind- & Solarparks (m/w/d) RES Deutschland GmbH
Vörstetten Zum Job 
MEWA Textil-Service SE & Co. Management OHG-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Elektrotechnik MEWA Textil-Service SE & Co. Management OHG
Wiesbaden Zum Job 
KÜBLER GmbH-Firmenlogo
Techniker / Ingenieur / Fachplaner / TGA (m/w/d) Heizungstechnik und Elektro KÜBLER GmbH
Ludwigshafen Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Vertragsmanager*in Großprojekte Mobilität (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Hamburger Hochbahn AG-Firmenlogo
Senior - Projektleiter Elektrotechnik Betriebsanlagen (w/m/d) Hamburger Hochbahn AG
Hamburg Zum Job 
Veltum GmbH-Firmenlogo
Planungsingenieur:in für Versorgungstechnik Heizung, Lüftung, Sanitär Veltum GmbH
Waldeck Zum Job 
Stadtwerke Potsdam GmbH-Firmenlogo
Ingenieur/Techniker/Meister (m/w/d) Elektrische Energietechnik Netzausbau Strom Stadtwerke Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
naturenergie hochrhein AG-Firmenlogo
Projektentwickler kommunale Energielösungen (m/w/d) naturenergie hochrhein AG
Rheinfelden (Baden) Zum Job 
Stadtwerke Augsburg Energie GmbH-Firmenlogo
TGA-Planer*in / Ingenieur*in / Techniker*in (m/w/d) technische Gebäudeausrüstung Stadtwerke Augsburg Energie GmbH
Augsburg Zum Job 
WESSLING Consulting Engineering GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Abteilungsleiter Gebäudeschadstoffe (m/w/d) WESSLING Consulting Engineering GmbH & Co. KG
Berlin-Adlershof Zum Job 
Hochschule Angewandte Wissenschaften München-Firmenlogo
Professur für Modellbildung und Simulation in der Energie- und Gebäudetechnik (W2) Hochschule Angewandte Wissenschaften München
München Zum Job 
TenneT-Firmenlogo
Asset Spezialist elektrische Eigenbedarfssysteme HVDC-Anlagen (m/w/d) TenneT
Lehrte, Bayreuth Zum Job 
Universität Potsdam-Firmenlogo
Referatsleiter/-in Technisches Gebäudemanagement (w/m/d) Universität Potsdam
Potsdam Zum Job 
Forschungszentrum Jülich GmbH-Firmenlogo
Teamleiter:in - Integrierte Ressourcenbewertung (w/m/d) Forschungszentrum Jülich GmbH
Jülich bei Köln Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) als Referent Arbeitssicherheit Die Autobahn GmbH des Bundes

So groß wie ein Fußballfeld

Das Ballonteam des Centre National d’Études Spatiales (CNES) startete, wie bereits erwähnt, erfolgreich in Schweden. Der Ballon erreichte wie geplant seine maximale Flughöhe in der Stratosphäre, der zweiten Schicht der Atmosphäre, und entfaltete sich vollständig auf seine Größe von etwa 100 Metern Durchmesser – das entspricht der Länge eines Fußballfeldes.

„Wir haben bereits mehr als 25 Flüge mit Instrumenten wie dem Vorgängermodell GLORIA auf großen Ballons durchgeführt. GLORIA-Lite ist nun dank modernster Infrarotsensoren, maßgeschneiderter Elektronik und innovativer Fertigungstechnik deutlich kleiner und leichter“, kommentiert Dr. Michael Höpfner vom Institut für Meteorologie und Klimaforschung Atmosphärische Spurengase und Fernerkundung des KIT.

Was kann das Messgerät GLORIA-Lite?

In der Ballongondel befinden sich Messinstrumente wie das GLORIA-Lite vom KIT zur Analyse von Molekülen und Aerosolen in der Stratosphäre. Foto: Michael Höpfner, KIT

In der Ballongondel befinden sich Messinstrumente wie das GLORIA-Lite vom KIT zur Analyse von Molekülen und Aerosolen in der Stratosphäre.

Foto: Michael Höpfner, KIT

GLORIA-Lite ist eine brandneue Entwicklung, die die langjährigen Messungen seines Vorgängers GLORIA fortsetzen und wesentlich verbessern soll. Dank modernster Infrarotsensoren, spezieller Elektronik und innovativer Fertigungstechniken wurde das neue Gerät erheblich kleiner und leichter gestaltet. Dies ermöglicht nun auch Langzeitflüge mit Ballonen (Long Duration Balloons), die zuvor nicht möglich waren.

GLORIA-Lite nutzt ein spezielles abbildendes Fourier-Transformations-Spektrometer als Kernkomponente. Mit diesem Gerät analysieren Forscher das Infrarotlicht, das von über 20 verschiedenen Molekülen und Aerosolen in der Atmosphäre abgestrahlt wird, um die Konzentration von Spurengasen zu bestimmen. Diese Daten ermöglichen es den Wissenschaftlern, die komplexen dynamischen und chemischen Prozesse in der oberen Atmosphäre besser zu verstehen und in atmosphärischen Modellen zu simulieren.

„Damit können wir mehr als 20 verschiedene Moleküle und Aerosole, die das Infrarotlicht abstrahlen, analysieren und daraus ihre Konzentrationen berechnen“, erklärt Höpfner.

Am 27. Juni startete neben dem GLORIA-Lite-Messflug ein weiterer großer Heliumballon im Rahmen des Atmosfer-Projekts. Dieser Flug konzentrierte sich auf Messungen über Nordskandinavien. An Bord war das Instrument NIXE-Ballon, das zur Vermessung von Eiswolken dient. NIXE-Ballon, entwickelt vom Forschungszentrum Jülich und der Universität Luleå, nahm hochaufgelöste Bilder von Eiskristallen auf und maß die Aerosolkonzentration in verschiedenen Größenbereichen. Zusätzlich wurden sechs kleinere Wetterballons mit präzisen Hygrometern gestartet, um Instrumente international zu vergleichen. Diese Hygrometer erfassen sehr geringe, aber klimarelevante Wasserdampf-Konzentrationen in der Stratosphäre.

Ein Beitrag von:

  • Alexandra Ilina

    Redakteurin beim VDI Verlag. Nach einem Journalistik-Studium an der TU-Dortmund und Volontariat ist sie seit mehreren Jahren als Social Media Managerin, Redakteurin und Buchautorin unterwegs.  Sie schreibt über Karriere und Technik.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.