Nachhaltige Transformation 03.01.2025, 14:15 Uhr

Grüner Campus: So will eine Hamburger Uni klimaneutral werden

Eine Hamburger Uni plant einen klimaneutralen Campus: Begrünung, nachhaltige Baustoffe und erneuerbare Energien stehen dabei im Fokus.

Helmut-Schmidt-Universität

So soll der nachhaltig transformierte Campus der Helmut-Schmidt-Universität einmal aussehen.

Foto: h4a Architekten

Ein Universitätscampus, der nicht nur Forschung und Lehre vereint, sondern auch als Leuchtturmprojekt für Klimaschutz dient – das plant die Helmut-Schmidt-Universität (HSU) in Hamburg. Im Stadtteil Jenfeld wird der bestehende Campus grundlegend umgestaltet, um eine nachhaltige und klimaneutrale Infrastruktur zu schaffen. Über 2500 Studierende und mehr als 1000 Mitarbeitende sollen künftig von einem hochmodernen Campus profitieren, der Nachhaltigkeit und Innovation in den Mittelpunkt stellt.

Ein Masterplan für die Zukunft

Der umfassende Masterplan sieht vor, die Bruttogrundfläche des Campus von 88.000 auf 107.000 Quadratmeter zu erweitern. „Die Gesamtkosten belaufen sich auf nahezu eine Milliarde Euro“, erklärt Prof. Dr. Klaus Beckmann, Präsident der HSU. Während der laufende Betrieb erhalten bleibt, erfolgt die Umgestaltung in mehreren Bauphasen. Diese stückweise Umsetzung sorgt dafür, dass Lehr- und Forschungsaktivitäten ungestört fortgesetzt werden können.

Das Ziel des Projekts ist es, den Campus nicht nur klimaneutral, sondern auch attraktiver und funktionaler zu gestalten. „Der neue Campus wird ein Ort, der nicht nur zum Klimaschutz beiträgt, sondern auch Raum für Gemeinschaft und Innovation schafft“, betont Beckmann. Neben der verbesserten Aufenthaltsqualität zielt die Neugestaltung darauf ab, ein modernes Lernumfeld zu schaffen, das den Anforderungen der Zukunft entspricht.

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Bundesamt für Strahlenschutz-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) Liegenschafts- und Gebäudemanagement Bundesamt für Strahlenschutz
Oberschleißheim (bei München), Salzgitter, Berlin Zum Job 
HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst-Firmenlogo
Gebäudeenergieberater*in HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst
Hildesheim Zum Job 
ONTRAS Gastransport GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Maschinen- und Anlagentechnik (m/w/d) ONTRAS Gastransport GmbH
Leipzig Zum Job 
MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN-Firmenlogo
Ingenieur*in (Gebäude- u. Energietechnik) für das Helmholtz Kompetenznetzwerk Klimagerecht Bauen MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN
Technische Werke Emmerich am Rhein GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur*in Kanalplanung / -bau Technische Werke Emmerich am Rhein GmbH
Emmerich am Rhein Zum Job 
Kreis Coesfeld-Firmenlogo
Ingenieurin/Ingenieur (m/w/d) im Bereich betrieblicher Umweltschutz Kreis Coesfeld
Coesfeld Zum Job 
Landkreis Grafschaft Bentheim-Firmenlogo
Ingenieur*in in den Bereichen Landschaftsplanung und Naturschutz Landkreis Grafschaft Bentheim
Nordhorn Zum Job 
Landkreis Grafschaft Bentheim-Firmenlogo
Projektingenieur*in für die Bearbeitung des HORIZON Förderprojektes "SpongeWorks" Landkreis Grafschaft Bentheim
Nordhorn Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektleitung (m/w/d) Abfall Die Autobahn GmbH des Bundes
Heilbronn Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (w/m/d) Verkehrsbehörde Die Autobahn GmbH des Bundes
Stuttgart Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur/in (m/w/d) für Boden-, Baustoff- und Abfallmanagement Die Autobahn GmbH des Bundes
Freiburg, Donaueschingen Zum Job 
ANDRITZ Separation GmbH-Firmenlogo
Qualitätsingenieur (m/w/d) Schwerpunkt HSE ANDRITZ Separation GmbH
Vierkirchen Zum Job 
Stadt Köln-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) im Umwelt- und Verbraucherschutzamt Stadt Köln
Bundesamt für Strahlenschutz-Firmenlogo
Ingenieur*in (FH/Bachelor) (m/w/d) Elektrotechnik, Physik, Medizintechnik, Informationstechnik im "Kompetenzzentrum Elektromagnetische Felder" der Abteilung "Wirkungen und Risiken ionisierender und nichtionisierender Strahlung" Bundesamt für Strahlenschutz
Oberschleißheim (bei München) Zum Job 
Stadt Köln-Firmenlogo
Fachkraft für Arbeitssicherheit (m/w/d) beim Betrieblichen Gesundheitsmanagement Stadt Köln
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
(Senior) Expert*in Verkehrssteuerung Großprojekte Mobilität (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieurgeologe/in als Sachbearbeiter/in Abfall (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Sales Manager (m/w/d) Smart Grid Operation Plattform VIVAVIS AG
Ettlingen Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Sales Manager Bahn (m/w/d) VIVAVIS AG
Berlin, Home-Office Zum Job 
Technische Universität Nürnberg-Firmenlogo
Bauingenieur/-in (m/w/d) Technische Universität Nürnberg
Nürnberg Zum Job 

Grüne Lungen und nachhaltige Baustoffe

Ein zentrales Element des Plans ist die Begrünung. Gründächer und bepflanzte Außenflächen sorgen für kühlende Effekte in den Sommermonaten und verbessern die Luftqualität. „Kies- oder Bitumendächer können Temperaturen von bis zu 55 Grad erreichen. Begrünte Dächer senken diese um bis zu 25 Grad“, erklärt Gregor Grassl, Experte für klimafreundliche Gebäudeentwicklung bei Drees & Sommer. Das schwäbische Beratungsunternehmen begleitet die nachhaltige Transformation der Universität. Diese „grünen Lungen“ filtern Schadstoffe, produzieren Sauerstoff und unterstützen die Biodiversität.

Auch die Baumbestände auf dem Campus spielen eine zentrale Rolle. Bestehende Bäume werden, sofern möglich, erhalten. Wo es erforderlich ist, werden sie durch Neupflanzungen ersetzt, die auf eine hohe Artenvielfalt und Klimaverträglichkeit ausgelegt sind. Damit wird die grüne Infrastruktur des Campus nicht nur erhalten, sondern gezielt ausgebaut.

Bei den Baumaterialien setzt die HSU ebenfalls auf Nachhaltigkeit. Regionale und recyclebare Baustoffe minimieren die Umweltbelastung. „Wir verfolgen einen Ansatz, der Bestehendes wertschätzt und Alt und Neu harmonisch vereint“, ergänzt Jörg De Tommaso, Projektleiter bei Drees & Sommer. Neubauten werden so konzipiert, dass sie ressourcenschonend errichtet und langfristig nutzbar sind. Besonders hervorgehoben wird die Wiederverwendbarkeit der Materialien, die im Lebenszyklus des Campus eine zentrale Rolle spielt.

Mobilität neu gedacht

Nachhaltige Mobilität ist ein weiterer Schlüssel zum Erfolg. Der Campus wird nahezu verkehrsfrei gestaltet. Ein Mobility-Hub an der Hauptzufahrt dient als zentraler Knotenpunkt. Hier können Studierende und Mitarbeitende auf umweltfreundliche Fortbewegungsmittel wie Fahrräder und Roller umsteigen. Ein erweitertes Wegenetz und zahlreiche Fahrradstellplätze erleichtern den Zugang zu den Gebäuden.

Darüber hinaus wird der Lieferverkehr gezielt geregelt. Eine Ringstraße um den Campus sorgt dafür, dass notwendige Lieferungen erfolgen können, ohne den Innenbereich zu belasten. Diese Maßnahmen fördern nicht nur die Nachhaltigkeit, sondern steigern auch die Lebensqualität für die Nutzer.

Energieeffizienz und Schwammstadt-Prinzip

Eine innovative Energieversorgung bildet das Rückgrat des klimaneutralen Konzepts. „Wir kombinieren Solarenergie, Grundwasser, Abwasser und Abwärme, um eine nachhaltige Energieversorgung sicherzustellen“, so De Tommaso. Ein neues Rechenzentrum liefert zusätzliche Abwärme, die effizient genutzt wird. Darüber hinaus wird das Energiekonzept gezielt an die Anforderungen von Forschung und Lehre angepasst, um Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit zu garantieren.

Ergänzend dazu setzt die HSU auf das Schwammstadt-Prinzip. Dieses Konzept fördert die Versickerung, Verdunstung und Speicherung von Regenwasser über begrünte Flächen. Retentionsflächen sorgen dafür, dass Regenwasser nicht ungenutzt abfließt, sondern gespeichert und bei Bedarf verwendet werden kann. „Das Prinzip wird in Zeiten des Klimawandels immer wichtiger“, betont Grassl. Neben der Reduktion von Überschwemmungsrisiken wird so auch die Bewässerung der Pflanzen erleichtert und die Biodiversität gefördert.

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.