Weltall 10.08.2023, 13:58 Uhr

Sonnenschirm im Weltall: Wie ein Asteroid beim Schutz vor Erderwärmung helfen könnte

Ursprünglich verband man Asteroiden meist mit potenziellen Bedrohungen aus dem Weltraum, doch nun bahnt sich eine eher überraschende Perspektive an: Die Möglichkeit, einen Asteroiden im Kampf gegen die Erderwärmung zu nutzen.

Asteroid

Asteroiden als Klimaretter? Neuer Ansatz zur Abkühlung der Erde durch Sonnensegel-Konzept mit Gegengewicht.

Foto: PantherMedia / vampy1

In der Regel fokussiert sich die Forschung auf die Beobachtung und Verfolgung von Asteroidenbahnen, um vorbeifliegende Objekte rechtzeitig zu identifizieren. Der Astronom István Szapudi von der Universität Hawaii ist aber in einer Studie einen Schritt weiter gegangen und hat eine durchaus außergewöhnliche Idee vorgestellt. Diese Idee basiert auf der lang existierenden Konzeption eines „Sonnenschirms“ im Weltraum, der die Erde vor übermäßiger Sonneneinstrahlung schützen soll. In seinem Plan zur Bekämpfung des Klimawandels spielt ein Asteroid eine entscheidende Rolle.

Dreieckiges Segel zwischen der Erde und der Sonne entfalten

„In Hawaii nutzen viele einen Regenschirm, um das Sonnenlicht abzuschirmen, wenn sie tagsüber herumlaufen. Ich habe mich gefragt, ob wir nicht das Gleiche für die Erde machen und dadurch die drohende Katastrophe des Klimawandels abmildern könnten“, werden die Worte von István Szapudi vom Astronomischen Institut der Universität von Hawaii in Honolulu in den Medien zitiert. Klingt logisch, aber ist es wirklich realistisch?

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Das von István Szapudi entwickelte Konzept sieht vor, dass ein gewaltiges, dreieckiges Segel zwischen der Erde und der Sonne entfaltet wird. Das könnte dazu führen, dass die einströmende Lichtmenge um etwa 0,24 bis 1,7 Prozent reduziert wird. Schätzungen gehen davon aus, dass bereits eine Abnahme von 1 bis 2 Prozent ausreichen würde, um den Klimawandel zu stoppen.

Obwohl die Idee nicht neu ist, stellte sich bisher das Problem, dass ein solches Segel eine Masse von ungefähr 3,5 Millionen Tonnen aufweisen müsste. Dies wäre notwendig, sowohl um den Einfluss der Gravitation auszugleichen als auch, um dem Druck der Sonnenstrahlung standzuhalten. Und es wäre eine gewaltige Herausforderung, diese Tonnen erstmal in das Weltall zu transportieren. Die Lösungsansätze von Szapudi sollen genau diese Hürden überwinden.

Das Sonnensegel mit einem Gegenstück ausstatten

Der Forschende will das Sonnensegel mit einem Gegenstück ausstatten, das seine Position stabilisiert. Dieses Gegenstück soll, wie er in seinem Artikel in der Fachzeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America“ beschreibt, ein Asteroid sein. Dadurch verbleibe das Sonnensegel stabil an seiner Position und erfordere keine zusätzliche Stabilisierung. Ohne Stabilisator könnten Sonnenstürme und die Anziehungskraft der Himmelskörper das Sonnensegel in Bewegung versetzen.

Ein Segel mit rund 35.000 Tonnen

Um die erforderliche Masse für die Stabilisierung des Sonnenschirmes zu verringern, plant Szapudi den ersten Lagrange-Punkt (L1) zu nutzen. Dieser Punkt befindet sich im Raum zwischen der Sonne und der Erde, an dem sich die Anziehungskräfte der beiden Körper ausgleichen. An dieser Stelle wäre nur minimale Energieaufwendung notwendig, um das Sonnensegel in seiner Position zu halten.

So könnte das Segel erheblich leichter gestaltet werden. Nach seinen Berechnungen könnte es mit nur etwa einem Prozent der üblichen Masse auskommen. Weniger Masse würde bedeuten, dass weniger Material ins All transportiert werden müsste. Trotzdem räumt Szapudi selbst ein, dass gegenwärtige Raketen Schwierigkeiten hätten, ein Segel ins Weltall zu befördern. Denn: Schätzungsweise wiegt das Segel von Szapudi rund 35.000 Tonnen. Die derzeit leistungsstärkste Rakete, das Starship von SpaceX, kann lediglich 250 Tonnen in den Orbit befördern. Mit anderen Worten: Es besteht noch viel Luft nach oben und viele Fragen, die das Geo-Engineering generell noch zu lösen hat.

Ein Beitrag von:

  • Alexandra Ilina

    Redakteurin beim VDI-Verlag. Nach einem Journalistik-Studium an der TU-Dortmund und Volontariat ist sie seit mehreren Jahren als Social Media Managerin, Redakteurin und Buchautorin unterwegs.  Sie schreibt über Karriere und Technik.

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