9,3 L auf 100 km 15.10.2014, 14:36 Uhr

Spritverbrauch in den USA sinkt deutlich

Autos sind in den USA in den letzten sieben Jahren rund ein Viertel sparsamer geworden. Sie verbrauchen durchschnittlich noch 9,3 Liter auf 100 Kilometer, haben US-Forscher errechnet. Vom Ziel der Regierung ist das allerdings noch weit entfernt.

Als Spritsparer sind Amerikaner nicht bekannt. Dieser junge Mann hat seinen Truck für 18.000 US-Dollar in einen spritfressenden Monstertruck verwandelt. Der durchschnittliche Verbrauch ist in den USA aber gesunken. 

Als Spritsparer sind Amerikaner nicht bekannt. Dieser junge Mann hat seinen Truck für 18.000 US-Dollar in einen spritfressenden Monstertruck verwandelt. Der durchschnittliche Verbrauch ist in den USA aber gesunken. 

Foto: Flickr/Eric Mueller

Um 26 Prozent habe sich die Spriteffizienz der US-Fahrzeuge seit dem Jahr 2007 verbessert, errechneten Michael Sivak und Brandon Schoettle vom Verkehrsforschungsinstitut der Universität Michigan. Sie werteten Daten von 93 Millionen Autos aus und kamen zu dem Schluss, dass Neuwagen mit einer Gallone Sprit (3,8 Liter) 25,3 Meilen weit fahren. Im Oktober 2007 habe dieser Wert noch bei 20,1 Meilen gelegen.

Umgerechnet entspricht das einer Verbrauchsreduzierung von 11,7 auf 9,3 Litern auf 100 Kilometer. „Das ist zwar eine relativ bescheidene Verbesserung in absoluten Zahlen, aber eine bedeutsame im Vergleich zu der Entwicklung während des 20. Jahrhunderts“, sagt Sivak. Dank dieser Fortschritte seien in dem Zeitraum rund vier Milliarden Liter Benzin und Diesel eingespart worden, erklären die Forscher. Dies sei etwas mehr als alle Fahrzeuge in den USA durchschnittlich in einem Monat verbrauchen.

Amerikaner kaufen wieder mehr SUVs und Pickups

Sivak erwartet, dass sich diese Entwicklung fortsetzt. Die vor zwei Jahren von der Regierung in Washington erlassenen Vorgaben sehen vor, dass Autos im Jahr 2025 nur noch durchschnittlich 4,3 Liter auf 100 Kilometer verbrauchen dürfen. Von diesem Ziel ist die Autoindustrie noch weit entfernt. Und die laufenden Untersuchungen an der Universität von Michigan zeigen auch einen gegenläufigen Trend: Demnach kauften die Amerikaner in den vergangenen Monaten wieder mehr SUVs und Pickups, die besonders viel Sprit verbrauchen. Das liege daran, dass die Benzinpreise zuletzt erstmals nach langer Zeit wieder gesunken sind.

Werksangaben oft zu niedrig

In Deutschland lag der durchschnittliche Verbrauch Ende vergangenen Jahres bei 6,1 Litern für Dieselfahrzeuge und 5,4 Litern für Benziner. Diese Zahlen veröffentlichte der Autoclub Europa (ACE) unter Berufung auf Daten des Kraftfahrtbundesamtes. Die Verlässlichkeit dieser Zahlen bezweifelt der ACE allerdings selbst: Sie basieren auf den Angaben der Hersteller, die tatsächlichen Verbrauchswerte lägen teils um mehr als zehn Prozent höher.

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur Landschaftspflege und Umwelt (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Stadtwerke Schneverdingen-Neuenkirchen GmbH-Firmenlogo
Leitender Ingenieur (m/w/d) Netzbau und -betrieb Strom und Breitband Stadtwerke Schneverdingen-Neuenkirchen GmbH
Schneverdingen Zum Job 
UGS GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Integritätsbewertung (m/w/d) UGS GmbH
Mittenwalde, deutschlandweiter Einsatz Zum Job 
ILF Beratende Ingenieure GmbH-Firmenlogo
Junior Ingenieur Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik (m/w/d) ILF Beratende Ingenieure GmbH
München Zum Job 
Stadt Fellbach-Firmenlogo
Projektleitung Wärmeplanung (m/w/d) Stadt Fellbach
Fellbach Zum Job 
IPH Institut "Prüffeld für elektrische Hochleistungstechnik" GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Elektrotechnik (m/w/d) für Transformatoren IPH Institut "Prüffeld für elektrische Hochleistungstechnik" GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Staatlich geprüfter Techniker (w/m/d) Elektrotechnik & Verkehrsüberwachung Die Autobahn GmbH des Bundes
Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Aktiengesellschaft in München-Firmenlogo
Underwriter Downstream / Energy (m/f/d)* Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Aktiengesellschaft in München
München Zum Job 
Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW-Firmenlogo
Ingenieurinnen / Ingenieure bzw. Technikerinnen / Techniker oder Meisterinnen / Meister der Elektrotechnik (w/m/d) Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW
Münster Zum Job 
Stadtwerke Südholstein GmbH-Firmenlogo
Ingenieur der Elektro- oder Energietechnik als Leiter Planung und Netzbetrieb Strom (m/w/d) Stadtwerke Südholstein GmbH
Pinneberg Zum Job 
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Baukoordination und Qualitätssicherung (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Projektierung Netze Strom / Gas (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
Klinikverbund Südwest-Firmenlogo
Strahlenschutzbeauftragter (m/w/d) Klinikverbund Südwest
Sindelfingen Zum Job 
Klinikverbund Südwest-Firmenlogo
Strahlenschutzbeauftragter (m/w/d) Klinikverbund Südwest
Sindelfingen Zum Job 
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Betriebsingenieurin / Betriebsingenieur (w/m/d) Müllheizkraftwerk Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Bruno Bock Group-Firmenlogo
Project Manager (m/w/d) Energy Management Bruno Bock Group
Landeshauptstadt Düsseldorf-Firmenlogo
Leitung des städtischen Krematoriums (m/w/d) für das Garten-, Friedhofs- und Forstamt Landeshauptstadt Düsseldorf
Düsselodrf Zum Job 
Hochschule Reutlingen-Firmenlogo
Akademische:r Mitarbeiter:in "Wärmewende" (m/w/x) Hochschule Reutlingen
Reutlingen Zum Job 
Recogizer-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) KI-gestützte CO2-Reduktion Recogizer
Pfisterer Kontaktsysteme GmbH-Firmenlogo
High Voltage Testing Specialist (w/m/d) Pfisterer Kontaktsysteme GmbH
Winterbach Zum Job 
Die Golden Gate Bridge in Kalifornien: Täglich befahren rund 120.000 Fahrzeuge die Brücke. Die Vorgaben der US-Regierung sehen vor, dass Autos ab 2025 nur noch 4,3 Liter pro 100 km verbrauchen dürfen. 

Die Golden Gate Bridge in Kalifornien: Täglich befahren rund 120.000 Fahrzeuge die Brücke. Die Vorgaben der US-Regierung sehen vor, dass Autos ab 2025 nur noch 4,3 Liter pro 100 km verbrauchen dürfen.

Quelle: Flickr/Bob Dass

Noch viel drastischer beschreibt die Deutsche Umwelthilfe diese Diskrepanz. Der reale Verbrauch habe im vergangenen Jahr in Europa um durchschnittlich 38 Prozent höher gelegen als von den Herstellern angegeben. Das sei nochmal ein gewaltiger Sprung gegenüber dem Vorjahr.

Die Organisation bezieht sich auf Untersuchungen des International Council on Clean Transportation. Dieser Forschungsverbund klagte vor allem die deutschen Premiumhersteller Mercedes, BMW und Audi an. Bei Audi lag der tatsächliche Verbrauch demnach teils sogar um mehr als 50 Prozent über den Werksangaben. Dennoch liegen auch dann die Werte deutlich unter denen in den USA.

Schlupflöcher bei Testmethoden

Dass es deutliche Abweichungen gibt, ist unbestritten und liegt vor allem an Schlupflöchern bei den Testmethoden. Die Verbrauchstests entsprechen deshalb häufig nicht realistischen Bedingungen. Ein Problem, das offenbar auch in den USA existiert: Während die Forscher aus Michigan den Durchschnittsverbrauch mit aktuell 9,3 Litern angeben, ging das Verkehrsministerium im vergangenen Jahr schon von 8,6 Litern aus – basierend auf den Angaben der Hersteller.

 

Ein Beitrag von:

  • Werner Grosch

    Werner Grosch ist Journalist und schreibt vor allem über Technik. Seine Fachgebiete sind unter anderem Elektromobilität, Energie, Robotik und Raumfahrt.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.