Tonga-Vulkan: Satellitenbilder zeigen neue Bedrohung
Nach dem Vulkanausbruch bei Tonga sind die Schäden immer noch unklar. Neuseeland hat Hilfslieferungen per Schiff gesandt – diese brauchen drei Tage, bis sie die betroffenen Gebiete erreichen. Derweil zieht eine gigantische Aschewolke nach Australien.
Die Bilder der Katastrophe sind kaum zu fassen: Eine gigantische Wolke aus Asche und Gas türmte sich nach dem Vulkanausbruch bis zu einer Höhe von 20 Kilometern in die Atmosphäre. Der Ausbruch des Untersee-Vulkans Hunga-Tonga-Hunga-Ha’apai in der Nähe des Inselreichs Tonga hat viele Pazifik-Staaten in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Tsunamiwellen waren in Neuseeland, Fidschi und sogar an den Küsten des 8.000 Kilometer entfernten Japan gemessen worden. Auch Überschwemmungen in Kalifornien werden als Folge des Vulkanausbruchs interpretiert. In Peru ist ein Ölteppich an Land gespült worden, heftige Wellen hatten zuvor einen Öltanker erfasst.
Das Ausmaß der Schäden und die Zahl möglicher Opfer ist auch Tage nach der Eruption noch nicht klar. Lokale Medien berichteten über einen Ascheregen und die Überflutung von Häusern. Videos zeigen, wie Wellen Grundstücke und Gebäude überschwemmten. Bestätigt sind bislang zwei Todesopfer: Eine Britin ist laut der neuseeländischen Regierung von einer Flutwelle getroffen worden, über die zweite tote Person sind bislang keine Details bekannt. Derweil zeigen Satellitenaufnahmen eine neue Bedrohung: Die Aschewolke treibt auf die australische Ostküste zu.
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Vulkanausbruch bei Tonga: Tausende Menschen von Außenwelt abgeschnitten
Ein Problem bleibt weiterhin der fehlende Kontakt zu betroffenen Gebieten, speziell zur Inselgruppe Ha’apai, teilte das Büro der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) mit. Mehr als 6.000 Menschen bewohnen die Inselgruppe, die auch Ziel von Kreuzfahrtschiffen ist. Die Behörde sorgt sich auch um die tiefliegenden Inseln Mango und Fonoi, die von einem Tsunami nach dem Vulkanausbruch betroffen sein könnten. Von Mango sei ein Notsignal empfangen worden.
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„Die Kommunikation ist weiter das größte Problem, da Internet und internationale Telefonleitungen immer noch außer Betrieb sind“, hieß es seitens der UN-Behörde. Aktuell seien Satellitentelefone das einzige zuverlässige Instrument zur Kommunikation mit der Außenwelt, aber auch sie funktionierten nicht immer zuverlässig. „Insgesamt scheint es auch rund um die Hauptinsel Tongatapu erhebliche Schäden an der Infrastruktur zu geben.“ Viele Inseln sind wohl von einer Ascheschicht bedeckt.
Schiffe mit Hilfslieferungen aus Neuseeland brauchen drei Tage
Neuseeland will am Dienstag die beiden Schiffe HMNZS Wellington und HMNZS Aotearoa mit Hilfsgütern nach Tonga schicken. Drei Tage wird es dauern, bis die Mannschaften die betroffene Region erreichen. „Die durch den Ausbruch verursachten Kommunikationsprobleme machen diese Katastrophenhilfe zu einer besonderen Herausforderung“, teilte die neuseeländische Außenministerin Nanaia Mahuta mit.
Eines der Schiffe wird dringend benötigtes Trinkwasser transportieren. „Wasser hat in dieser Phase für Tonga höchste Priorität und die HMNZS Aotearoa kann 250.000 Liter transportieren und 70.000 Liter pro Tag durch eine Entsalzungsanlage produzieren“, sagte der neuseeländische Verteidigungsminister Peeni Henare.
Luftaufnahmen sollen Schäden nach Vulkanausbruch bei Tonga sichtbar machen
Bereits am Montag hatten sich Flieger der australischen und neuseeländischen Luftwaffe auf den Weg nach Tonga gemacht, um nach dem Vulkanausbruch Hilfe zu leisten. Sie sollten außerdem Luftaufnahmen von den abgelegeneren Inseln des Pazifikstaats liefern, um Aufschluss über Schäden an Straßen, Häfen und Strommasten zu geben. Ein weiteres Flugzeug hatte Trinkwasser und andere Hilfslieferungen an Bord. (mit dpa)
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