Feuer im Regenwald 29.08.2019, 15:33 Uhr

Tragen Europäer eine Mitschuld?

Brandrodungen sind für Einheimische attraktiv, weil sie die wirtschaftliche Situation verbessern und die Exportmengen erhöhen. Doch das geht zu Lasten des Klimas. Es gibt auch Alternativen.

Weltkarte Nasa Bild Brand

Die Nasa zeigt die verheerenden Brände auf einer Karte.

Foto: Nasa/Firms

Die Regenwälder brennen, nicht nur in Südamerika. Verheerender noch ist es in Afrika, wie auf einer Satellitenkarte der US-Raumfahrtorganisation Nasa zu sehen ist. Auch Südostasien ist schwer getroffen. Wobei Afrika einen Sonderstatus einnimmt. Hier brennen einheimische Farmer Trockenmaterial ab, um vor der Regenzeit ihre Felder für die nächste Aussaat vorzubereiten. Schuld an den Feuern in Südamerika und Asien haben dagegen die industrialisierten Staaten wie Nordamerika, Europa und etwa Hongkong, zumindest teilweise. Sie benötigen immer mehr Fleisch und Tierfutter, das auf abgeholzten und anschließend durch Feuer gerodeten Flächen angebaut wird. Brasilien ist auf diese Art zum weltgrößten Fleischexporteur aufgestiegen. „Regenwald auf der Schlachtbank“, kommentiert die Umweltschutzorganisation Greenpeace das Roden zugunsten von Rinderfarmen.

Maden könnten Soja ablösen

Nutztiere lassen sich auch anders füttern. Es muss nicht immer Soja sein. In Europa werden bereits Soldatenfliegen gezüchtet, die von Bioabfällen leben, allerdings in kleinen Mengen. Deren Larven wachsen sehr schnell heran. Sie enthalten Lipide und Peptide, die sich als Tierfutter eignen, etwa für Geflügel, Schweine und Fische.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Fachexperte Umweltschutz (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Hasse & Wrede GmbH-Firmenlogo
Torsional Vibration Solution Architect (m/f/d) Hasse & Wrede GmbH
Berlin (Home-Office) Zum Job 
Hasse & Wrede GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur für Torsionsschwingungslösungen (m/w/d) Hasse & Wrede GmbH
Berlin (Home-Office) Zum Job 
MicroNova AG-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Electrical Engineering / Elektrotechnik MicroNova AG
Vierkirchen Zum Job 
JOSEPH VÖGELE AG-Firmenlogo
Konstruktionsingenieur (m/w/d) Maschinenbau JOSEPH VÖGELE AG
Ludwigshafen am Rhein Zum Job 
NORMA Group Holding GmbH-Firmenlogo
Product Design Engineer (m/f/d) NORMA Group Holding GmbH
Maintal Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) - Teilprojektleitung für Bauprojekte DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) konstruktiver Ingenieurbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
SARPI Deutschland GmbH-Firmenlogo
Junior-Betriebsingenieur/Verfahrensingenieur Prozesstechnik (m/w/d) SARPI Deutschland GmbH
Cummins Deutschland GmbH-Firmenlogo
Application Engineer (m/w/d) Systems / Software für Nutzfahrzeuge Cummins Deutschland GmbH
Nürnberg Zum Job 
Jülich Forschungszentrum-Firmenlogo
Revisor mit Schwerpunkt Baurevision oder IT-Revision (w/m/d) Jülich Forschungszentrum
Jülich bei Köln Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
MKH Greenergy Cert GmbH-Firmenlogo
Projekt-Ingenieur (m/w/d) in der Anlagenzertifizierung MKH Greenergy Cert GmbH
Hamburg Zum Job 
Schleifring GmbH-Firmenlogo
Vertriebsingenieur (m/w/d) Schleifring GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
mondi-Firmenlogo
Junior Anwendungstechniker (m/w/x) mondi
Steinfeld Zum Job 
Energieversorgung Leverkusen GmbH & Co.KG-Firmenlogo
Technische Mitarbeiter Vertragsmanagement (m/w/d) Energieversorgung Leverkusen GmbH & Co.KG
Leverkusen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (m/w/d) für Straßenausstattungsanlagen und Verkehrsführung Die Autobahn GmbH des Bundes
Osnabrück Zum Job 
Sprint Sanierung GmbH-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Großschäden Sprint Sanierung GmbH
Düsseldorf Zum Job 

Wer in diesen Sommertagen seinen Holzkohlegrill anzündet, hat das schlechte Gewissen ebenfalls mit auf dem Rost. Zu den wichtigsten Exporteuren von Grillkohle zählt Nigeria, das seine Wälder rücksichtslos rodet. Zu den größten Holzkohleproduzenten der Welt zählt allerdings Brasilien, das diesen Brennstoff statt nicht vorhandenen Kokses in der Eisen- und Stahlindustrie einsetzt. Das Land betreibt die weltweit größten Plantagen für schnell wachsende Eukalyptusbäume. Daraus lässt sich Holzkohle herstellen, aber auch Pellets für die vor allem in Deutschland beliebten Pelletöfen und -heizungen.

Die Gefahr von Eukalyptusplantagen

Die brasilianische Holzbranche dringt mit ihren Eukalyptusplantagen mittlerweile auch in die Regenwälder vor. Kaum eine forstliche Landnutzung wird so kontrovers diskutiert wie der Anbau von Eukalyptus in industriellen Plantagen. Eukalyptusplantagen verbrauchen nämlich sehr viel Wasser und tragen zur Dürre bei. Die Plantagen stehen zudem in direkter Konkurrenz zu den Farmern, die Rinder züchten und Soja anbauen. Neben der eigenen Belieferung für brasilianische Papierfabriken, soll das Holz auch zunehmend an Kraftwerke und Pellethersteller in Europa verkauft werden. Die Pflanzen, die bereits nach 5 bis 7 Jahren geerntet werden können, werden zur Zellstoff-, Spanplatten-, Pellet- und Sperrholzherstellung genutzt. Für Brasilien ist Eukalyptus eines der wichtigsten Exportgüter.

Waldboden ist ein riesiger CO2-Speicher

Das Abholzen der Regenwälder mit nachfolgender Brandrodung, die die Restpflanzen beseitigen soll, sorgt nicht nur für aktuell hohe Kohlendioxid- und Feinstaub-Emissionen. Weltweit sind in der oberen Schicht der Waldböden laut Waldbericht 2018 der Umweltschutzorganisation WWF fast 800 Milliarden Tonnen Kohlenstoff gespeichert, das ist mehr als das Doppelte dessen, was in den Pflanzen selbst steckt. Würde diese Menge oxidieren, entstünden rund 2.900 Milliarden Tonnen Kohlendioxid, zum Vergleich: Die menschengemachten jährlichen Emissionen liegen bei weltweit gut 30 Milliarden Tonnen.

Die Alternative für passionierte Griller

Wenn der Wald verschwindet verliert der Boden nach und nach durch Oxidation seinen Kohlenstoff, das heißt, die Folgen von Brandrodungen belasten noch Jahre später das Klima. Dazu kommen weitere Treibhausgase wie Methan, die teilweise noch verheerendere Auswirkungen aufs Klima haben.

Deutschlands Griller können übrigens etwas für die Regenwälder tun und ihre Esskultur im Einklang mit der Umwelt pflegen. Es gibt mittlerweile Grills, die die Wärmestrahlen der Sonne nutzen. Ist allerdings ein bisschen teurer, anfangs jedenfalls.

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.