Lebensmittelverschwendung: Japanische Senioren sind Klimakiller
Ältere Menschen verschwenden doppelt so viele Lebensmittel wie jüngere. Das belastet das Klima erheblich. Lösungen zur Reduzierung der Abfälle sind dringend notwendig.
Lebensmittelverschwendung ist nicht nur ein ökologisches Problem, sondern beeinflusst auch den Klimawandel maßgeblich. Ein Drittel der weltweit produzierten Lebensmittel landet im Müll. Dabei ist die Produktion und der Transport von Lebensmitteln mit erheblichem Ressourcen- und Energieaufwand verbunden. Vor allem in alternden Gesellschaften wie Japan wächst die Problematik – was eine neue Studie nun verdeutlicht.
Inhaltsverzeichnis
Lebensmittelverschwendung als globales Problem
Lebensmittelverschwendung ist ein drängendes globales Problem mit weitreichenden Folgen für Umwelt und Gesellschaft. Etwa ein Drittel aller weltweit produzierten Lebensmittel wird nicht verzehrt, sondern entsorgt. Dies belastet nicht nur das Klima, sondern verschwendet auch wertvolle Ressourcen wie Wasser, Energie und landwirtschaftliche Flächen.
Die Umweltauswirkungen sind gravierend, da die Produktion, Verarbeitung und der Transport von Lebensmitteln viel Energie erfordern. Wenn diese Lebensmittel dann im Müll landen, werden sie nicht nur ineffizient genutzt, sondern tragen auch durch den Zersetzungsprozess auf Deponien zur Freisetzung von Methan bei – einem Treibhausgas, das um ein Vielfaches schädlicher ist als Kohlendioxid (CO₂).
Japan als Fallbeispiel: Das Problem im Überblick
Ein Forschungsteam in Japan, angeführt von Associate Professor Yosuke Shigetomi, analysierte die Lebensmittelverschwendung in japanischen Haushalten. Im Jahr 2021 fielen in Japan schätzungsweise 2,47 Megatonnen an Lebensmittelabfällen an, wovon ein Großteil noch essbar war. Auffällig war, dass ältere Menschen besonders viel Lebensmittel verschwenden.
Diese Bevölkerungsgruppe produziert fast doppelt so viel Abfall wie jüngere Haushalte. Die Forschenden untersuchten den Zusammenhang zwischen der Menge an Lebensmittelabfällen und den damit verbundenen Treibhausgasemissionen. Sie fanden heraus, dass insbesondere Gemüse, Fisch und Fertiggerichte bei älteren Menschen häufig weggeworfen werden.
Warum ältere Menschen mehr Lebensmittel verschwenden
Die Studie zeigte, dass die Lebensmittelverschwendung mit dem Alter des Haushaltsvorstands signifikant ansteigt. Ein Grund dafür könnte die veränderte Einkaufs- und Essgewohnheit im Alter sein. Oft wird mehr gekauft, als konsumiert werden kann.
Dr. Shigetomi betont, dass eine alternde Bevölkerung einer der „versteckten, aber entscheidenden Faktoren“ für Lebensmittelverschwendung ist. Ältere Menschen kaufen häufig größere Mengen, obwohl ihr täglicher Nahrungsmittelbedarf sinkt. Gleichzeitig sinkt oft das Bewusstsein für eine nachhaltige Lagerung und Zubereitung.
Lebensmittelverschwendung und Treibhausgasemissionen: Ein doppeltes Problem
Die Studie führt nicht nur den Zusammenhang zwischen Alter und Lebensmittelverschwendung auf, sondern zeigt auch die Auswirkungen auf das Klima. Besonders die Treibhausgasemissionen von tierischen Produkten wie Fleisch und Fisch sind alarmierend.
Diese Lebensmittel werden in älteren Haushalten häufiger entsorgt und tragen somit massiv zu den CO₂-Emissionen bei. „Es wird unerlässlich sein, den Ernährungspräferenzen und Lebensstilen der verschiedenen Generationen mehr Aufmerksamkeit zu schenken“, betont Dr. Shigetomi.
Lösungen: Wie der Abfall reduziert werden kann
Um das Problem anzugehen, sind gezielte Maßnahmen notwendig. Eine Möglichkeit besteht darin, die Ernährungsgewohnheiten in verschiedenen Altersgruppen zu analysieren und anzupassen. Besonders in alternden Gesellschaften sollte der Fokus auf Aufklärung liegen.
Kampagnen zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung können helfen, Menschen über die Auswirkungen ihres Konsumverhaltens auf das Klima zu informieren. Eine Ernährungsumstellung in Richtung pflanzlicher Lebensmittel könnte nicht nur die Umweltbelastung reduzieren, sondern auch die Lebensmittelverschwendung eindämmen.
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