Warum gebrauchte Ersatzteile die beste Wahl für Autos sein können
Laut einer neuen Studie lässt sich durch den Einsatz von gebrauchten Ersatzteilen bei Autoreparaturen nicht nur Geld sparen, sondern auch CO2-Emissionen reduzieren.

Durch den Einsatz gebrauchter Ersatzteile lassen sich CO2-Emissionen reduzieren und Reparaturkosten senken.
Foto: PantherMedia / VitalikRadko
Der Seitenspiegel am Auto ist verbogen, die Tür hat eine Delle – viele entscheiden sich, diese Schäden mit neuen Teilen zu beheben. Es ist offensichtlich, dass gebrauchte Ersatzteile in solchen Fällen deutlich günstiger wären. Doch trotz dieser Einsparungen greifen nicht alle auf diese Option zurück. Dabei wäre es auch für das Klima von Vorteil, gebrauchte Teile zu verwenden, da dies die Nachfrage nach neuen, ressourcenintensiv produzierten Teilen reduziert und somit die Umwelt schont.
Bei teuren Autoreparaturen hilft der Einbau gebrauchter Ersatzteile, Kosten zu sparen und die Umwelt weniger zu belasten. Dies zeigt eine neue Studie aus Großbritannien, die von den Unfall- und Verkehrsforschern der Allianz veröffentlicht wurde.
Volkswagen ID.3: CO2-Emissionen bei Türreparatur und Ersatzteilen im Vergleich
Am Beispiel der Tür eines Volkswagen ID.3 haben die Autoren berechnet, dass die Reparatur des beschädigten Teils die geringsten CO2-Emissionen verursacht. Kann die Tür nicht mehr repariert werden, steigen die Emissionen durch den Einbau einer gebrauchten Tür um 19 %. Wird jedoch eine neue Tür eingebaut, erhöhen sich die Emissionen um 157 %, also mehr als das Zweieinhalbfache im Vergleich zur gebrauchten Tür.
Die Studie wurde von Experten der britischen Vehicle Recyclers’ Association (VRA), der nachhaltigen Unternehmensberatung Oakdene Hollins und dem Recycling-Unternehmen Synetiq verfasst. Sie basiert auf komplexen Berechnungen, bei denen 33 Schritte der Reparatur eines Unfallwagens berücksichtigt wurden, um die CO2-Belastung jedes Schritts zu ermitteln. Dabei reicht die Analyse von der Fahrt des Abschleppwagens zum Unfallort bis hin zur Montage des Ersatzteils. Auch die CO2-Emissionen der Verpackung während des Transports wurden berücksichtigt. Die Hauptquelle der Emissionen bei gebrauchten Ersatzteilen ist das Lackieren und Trocknen, während bei neuen Teilen vor allem die energieintensive Stahlproduktion die CO2-Bilanz negativ beeinflusst.
Nicht alle Teile sind erlaubt
Vor fast einem Jahr erlaubte die Allianz ihren Kundinnen und Kunden, gebrauchte Ersatzteile bei Autoreparaturen zu nutzen, jedoch nicht für sicherheitsrelevante Teile wie Lenkungen oder Achsen. In Großbritannien sind Reparaturen mit gebrauchten Teilen schon länger üblich. Dabei geht es nicht nur um die CO2-Bilanz, sondern auch um die hohen Reparaturkosten, die in Deutschland seit Jahren steigen, da neue Ersatzteile oft sehr teuer sind. (mit dpa)
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