1 Mrd. Dollar für Küstenschutz 09.06.2014, 12:00 Uhr

Wellenbrecher und sanfte Wiesen sollen New York vor Wirbelstürmen schützen

Sogar die New Yorker U-Bahn lief voll Wasser, als im Oktober 2012 der Hurrikan Sandy in der Stadt wütete. Jetzt haben Architekten Konzepte vorgelegt, wie man die Küstenlinie um Lower Manhattan so umgestallten kann, dass das Meer den Hudson-River nicht mehr durch die Straßen, in die Kanalisation und die U-Bahn drücken kann.

Grünzone als Küstenschutz vor Lower Manhattan: Das dänische Architekturbüro BIG will ein ansteigende Landschaft anlegen, die die Gewalt der Wellen brechen soll.

Grünzone als Küstenschutz vor Lower Manhattan: Das dänische Architekturbüro BIG will ein ansteigende Landschaft anlegen, die die Gewalt der Wellen brechen soll.

Foto: BIG

Schon kurz nach der Katastrophe herrschte in New York und dem benachbarten New Jersey in Politik und Kommunalverwaltung Einigkeit, dass eine Wiederholung der Sandy-Katastrophe mit allen Mitteln und Ideen verhindert werden müsse. Gestartet wurde der Ideenwettbewerb Rebuild by Design, der nach Ideen gesucht hat, die Stadt vor den Fluten zu schützen, ohne sie hinter hohen Mauern zu verstecken. Inzwischen liegen die ausgearbeiteten Vorschläge von Architektenbüros aus der ganzen Welt auf dem Tisch. 

Zehn Architekturbüros beteiligten sich an “Rebuild by Design”

Zehn Architekturbüros waren aufgefordert worden, sich an der Vorschläge für die Umgestaltung der Uferzone der Weltstadt zu beteiligen. Sechs dieser Vorschläge haben alle Aussicht, für einzelne Abschnitte des Küstenschutzes vor New York und New Jersey verwirklicht zu werden. Die Entscheidungen über die Realisierung fallen in der zweiten Hälfte dieses Jahres.

Geplante Grünzone in Lower Manhattan: Künstlich angelegte Landschaften sollen New York und New Jersey vor den Gewalten des Meeres schützen.

Geplante Grünzone in Lower Manhattan: Künstlich angelegte Landschaften sollen New York und New Jersey vor den Gewalten des Meeres schützen.

Quelle: BIG

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
ILF Beratende Ingenieure GmbH-Firmenlogo
Junior Ingenieur Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik (m/w/d) ILF Beratende Ingenieure GmbH
München Zum Job 
Stadt Fellbach-Firmenlogo
Projektleitung Wärmeplanung (m/w/d) Stadt Fellbach
Fellbach Zum Job 
IPH Institut "Prüffeld für elektrische Hochleistungstechnik" GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Elektrotechnik (m/w/d) für Transformatoren IPH Institut "Prüffeld für elektrische Hochleistungstechnik" GmbH
STAWAG - Stadt und Städteregionswerke Aachen AG-Firmenlogo
Betriebsingenieur:in Wärmeanlagen (m/w/d) STAWAG - Stadt und Städteregionswerke Aachen AG
Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung-Firmenlogo
Genehmigungsmanager (m/w/d) Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung
Stuttgart-Vaihingen Zum Job 
IPH Institut "Prüffeld für elektrische Hochleistungstechnik" GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Elektrotechnik LV (m/w/d) IPH Institut "Prüffeld für elektrische Hochleistungstechnik" GmbH
Berlin-Marzahn Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Diplom (FH) Bau-, Infrastruktur-, Umweltingenieurwesen oder vergleichbar Regierungspräsidium Freiburg
Offenburg Zum Job 
Mall GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Wasserwirtschaft / Umweltwissenschaft (m/w/d) Mall GmbH
Donaueschingen Zum Job 
Landeshauptstadt München-Firmenlogo
Bauingenieur*innen / Ingenieur*innen Umweltschutz / -technik / -planung / Geolog*innen (w/m/d) Landeshauptstadt München
München Zum Job 
Berufsakademie Sachsen - Staatliche Studienakademie Riesa-Firmenlogo
W2-Professur für Energieinfrastruktur und regenerative Energiesysteme (m/w/d) Berufsakademie Sachsen - Staatliche Studienakademie Riesa
Stadtwerke Bad Vilbel GmbH-Firmenlogo
Referent Regulierungsmanagement (m/w/d) Stadtwerke Bad Vilbel GmbH
Bad Vilbel Zum Job 
Stadt Mannheim-Firmenlogo
Projektleitung Strategie / technische Konzepte (m/w/d) Stadt Mannheim
Mannheim Zum Job 
Universität zu Köln-Firmenlogo
Ingenieur*in der Fachrichtung Gebäudetechnik / Gebäudesystemtechnik Universität zu Köln
Universität zu Köln-Firmenlogo
Ingenieur*in der Fachrichtung Gebäudetechnik / Gebäudesystemtechnik Universität zu Köln
VGH Versicherungen-Firmenlogo
Energiemanager (m/w/d) VGH Versicherungen
Hannover Zum Job 
Staatliches Bauamt Nürnberg-Firmenlogo
Projektleitung (m/w/d) mit Schwerpunkt Bauleitung Staatliches Bauamt Nürnberg
Nürnberg Zum Job 
via Engineering Management Selection E.M.S. AG-Firmenlogo
Mechanical engineer as project manager in plant construction (m/f/d) via Engineering Management Selection E.M.S. AG
Western Switzerland Zum Job 
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)-Firmenlogo
Umweltingenieurin / Umweltingenieur (w/m/d) Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Eggenstein-Leopoldshafen Zum Job 
Stadt Freiburg-Firmenlogo
Projektleitung (a) Parkraummanagement Stadt Freiburg
Freiburg Zum Job 
Landeswohlfahrtsverband Hessen (LWV)-Firmenlogo
Dipl.-Ingenieurin / Dipl.-Ingenieur (m/w/d) oder Bachelor / Master (m/w/d) Fachrichtung Architektur oder Bauingenieurwesen Landeswohlfahrtsverband Hessen (LWV)

Der künftige Küstenschutz basiert nicht auf hohen Mauern, sondern auf einem Netz von relativ niedrigen Wellenbrechern und einer der Stadt vorgelagerten neuen Grünzone, die das Wasser nicht mit Gewalt aufhalten soll, sondern abmildert und anschließend einfach ablaufen lässt.

Dänische und holländische Erfahrungen für New York

Insgesamt will die Stadt für ihren Schutz eine Milliarde US-Dollar ausgeben. Mit mehr als einem Drittel davon soll der wichtigste Abschnitt, nämlich die Südspitze Manhattans, geschützt werden. Hier kommt die Arbeitsgemeinschaft des dänischen Büros Studio BIG mit dem niederländischen Büro ONE Architecture zum Zuge. Beide Länder verfügen über sehr lange Erfahrungen im Umgang mit Sturmfluten, die die beiden Architekturbüros für New York nutzen.

Rund um die Südspitze von Manhattan wird eine 16,4 Kilometer lange Uferzone angelegt, die einer sanften Landschaft gleicht.

Ein Erdwall soll den Druck der heranstürmenden Wellen mindern. Das Wasser schwappt dann über die Wallkrone hinweg in ein Wiesengelände, das so angelegt wird, dass das Wasser schließlich seitwärts, parallel zum Ufer abläuft und den Weg ins Meer zurückfindet.

Auch unter Wasser ansteigendes Geländeprofil vor Manhattan soll die Kraft des Meeres bändigen.

Auch unter Wasser ansteigendes Geländeprofil vor Manhattan soll die Kraft des Meeres bändigen.

Quelle: Rebuild by Design

Stadteinwärts erhebt sich das Gelände, damit das Wasser nicht nach Manhattan hineinfließen kann. Wiesen, Bäume und Büsche sollen sich abwechseln und den sanften Charakter der Schutzeinrichtung optisch betonen. Alle Pflanzen sollen weitestgehend salzwasser-resistent sein, so dass ihnen selbst ein starker Meerwassereinbruch nicht nachhaltig schaden kann.

Die Uferbefestigung wird zugleich ein Naherholungsgebiet

Die Uferzone wird zugleich mit breiten hölzernen Gehwegen, Kinderspielplätzen, Sportplätzen und anderen Freizeiteinrichtungen sowie Aussichtsplattformen durchzogen. Gebäude solle es in der Grünzone nicht geben, um einem Hurrikan keine weiteren Angriffspunkte zu bieten.

Für einen nahegelegenen Uferabschnitt des gegenüber liegenden New Jersey kommt das amerikanische Büro Rem Kohlhaas OMA zum Zuge. Hier dominieren wegen der Küstenform Wellenbrecher und Kanäle, durch die das eindringende Wasser wieder ablaufen kann. 

Ein Beitrag von:

  • Peter Odrich

    Peter Odrich studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Verkehrsbetriebe. Nach 28 Jahren als Wirtschaftsredakteur einer deutschen überregionalen Tageszeitung mit langer Tätigkeit in Ostasien kehrte er ins heimatliche Grossbritannien zurück. Seitdem berichtet er freiberuflich für Zeitungen und Technische Informationsdienste in verschiedenen Ländern. Dabei stehen Verkehrsthemen, Metalle und ostasiatische Themen im Vordergrund.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.