Förderprojekte der DBU 12.05.2021, 07:00 Uhr

Zukunftstrends zur Nachhaltigkeit: Wolkenkratzer aus Holz

Nachhaltigkeit funktioniert nicht ohne kreative Ideen. Das wird bei der Woche der Umwelt deutlich, die unter dem Titel „So geht Zukunft!“ digital stattfindet. 150 Projekte zeigen die Bandbreite der Möglichkeiten, und sie haben eines gemeinsam: Sie sind keine Illusion, sondern stecken mitten in der Umsetzung.

Symbolbild Woodscraper

Wird Holz bald zum neuen Material für Wolkenkratzer? Das ist nur eine von 150 vorgestellten Ideen für mehr Nachhaltigkeit.

Foto: panthermedia.net / RobertSchneider

„Wenn wir den Planeten und eine lebenswerte Umwelt erhalten wollen, brauchen wir kreative Köpfe, die mit ihren innovativen Ideen neue Wege für einen Wandel zu mehr Nachhaltigkeit und zu mehr Klima-, Natur- und Ressourcenschutz beschreiten“, sagt Alexander Bonde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Dass es zahlreiche zukunftsfähige Projekte gibt, soll die Woche der Umwelt (WdU) unter dem Motto „So geht Zukunft!“ zeigen, die am 10. Juni startet. 150 Aussteller stellen digital ihre Arbeit vor. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier lädt dazu gemeinsam mit der DBU ein.

Dabei handelt es sich keineswegs um eine normale virtuelle Messe. Die Aussteller mussten sich bewerben und wurden von einer Fachjury ausgewählt. Die Jury achtete besonders auf Qualität, Innovation und Modellcharakter der Projekte. „Und es geht natürlich auch darum, dass die Vorhaben gesellschaftlich, technisch und wirtschaftlich umsetzbar sind“, sagt Bonde. Zusammengekommen ist eine bunte Mischung, die sich nicht alleine auf technische Entwicklungen beschränkt. Viele Bezüge zu Bildung und Kommunikation oder zur Bevölkerungsentwicklung sowie zur Digitalisierung wurden aufgegriffen.

Nachhaltigkeit durch Stroh statt Styropor

Da gibt es zum Beispiel die Idee, bei Verpackungen für Nachhaltigkeit zu sorgen – Stroh soll das bislang vielfach übliche Styropor ersetzen. Und nicht nur das: Die gesamte Wertschöpfungskette soll so aufgebaut werden, dass sie die Umwelt schont. Das funktioniert nur durch die Entwicklung einer eigenen vollautomatisierten Fabrik. Denn bei so einer großen Prozess-Innovation ist es natürlich nicht möglich, auf eine bereits existierende Anlagentechnik zurückzugreifen. So soll es gelingen, Stroh in einer Form aufzubereiten und zu pressen, das es Styropor als nachhaltige Alternative vollständig ersetzen kann. Die Verpackung wäre natürlich kompostierbar.

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Ein anderes DBU-Förderprojekt dürfte ebenfalls auf großes Interesse stoßen: ein höchstdämmendes Isolierglas. Nach Angaben der DBU wäre es das erste Mal, dass mit Glas diese Werte erreicht werden. Sie sollen der Dämmung einer massiven Wand entsprechen. Für Neubauten wäre das ohne Frage eine interessante Variante, da sie selbst bei Panorama-Fronten eine extrem hohe Energieeffizienz ermöglichen würde. Aber auch Bestandsbauten könnten in puncto Nachhaltigkeit gewinnen. Schließlich geht der größte Teil der Heizenergie nach wie vor über Fenster verloren. Hier könnte das Isolierglas bei Sanierungsmaßnahmen für echten Fortschritt sorgen.

Nachhaltigkeit schießt in die Höhe – Woodscraper

Ein hervorragender Begriff fürs Marketing wurde für ein weiteres Projekt bereits gefunden: Woodscraper. Angelehnt ist es an den englischen Begriff Skyscraper für die Wolkenkratzer der Metropolen. Sie sind wahre CO2-Sünden. Der Ausstoß an Kohlendioxid schießt beim Baum mit jedem Stockwerk in die Höhe. Das liegt vor allem an den verwendeten Materialien wie Stahl und Beton.

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Ganz anders soll es bei den Woodscrapern aussehen. Nachhaltigkeit wird hier über nachwachsende Rohstoffe garantiert. Und nicht nur das: Da Holz CO2 speichert, gibt es Berechnungen, wonach in Holz-Hochhäuser mehr gespeicherter Kohlendioxid steckt, als für den Bau verbraucht wird. Anders gesagt: Ihre Umweltbilanz wäre im Plus. Ein fortlaufendes Monitoring soll sicherstellen, dass diese Ziele auch erreicht werden.

Wandel für die Zukunft

Das sind nur drei Beispiele aus einer Fülle an innovativen Ideen. Eine andere Firma arbeitet an einem Verfahren, um Metalle aus gebrauchten Computern und Elektrobauteilen zu recyceln. Verschiedene Entwicklungsteams planen nachhaltige Verpackungen aus Makroalgen, wollen Speiseöl aus Haushalten sammeln und nutzen oder sogar Wirkstoffe aus nicht benutzten Medikamenten weiterverwenden. Die Möglichkeiten für mehr Nachhaltigkeit sind groß und die Konzepte breit gefächert.

Zusätzlich wird ein zweitägiges Rahmenprogramm die Ausstellung begleiten und Diskussionen sowie Fachforen per Livestream übertragen. Große Zukunftsfragen über einen möglichen Wandel sollen hier im Mittelpunkt stehen.

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Ein Beitrag von:

  • Nicole Lücke

    Nicole Lücke macht Wissenschaftsjournalismus für Forschungszentren und Hochschulen, berichtet von medizinischen Fachkongressen und betreut Kundenmagazine für Energieversorger. Sie ist Gesellschafterin von Content Qualitäten. Ihre Themen: Energie, Technik, Nachhaltigkeit, Medizin/Medizintechnik.

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