Ab Oktober auf dem Markt: Vespa Elettrica
Mit Verspätung steigt auch der italienische Zweiradhersteller Piaggio in die Welt der Elektromobilität ein. Ab September soll die Vespa Elettrica produziert und ab Oktober verkauft werden. Vespa-Fahrer können dann kultig und elektrisch unterwegs sein. Einmal laden bringt 100 km Reichweite.
Angekündigt war die Einführung der Vespa Elettrica eigentlich für 2017. Nach über 70 Jahren, in denen der italienische Roller noch nichts von seinem Kultstatus eingebüßt hatte, wollte Piaggio endlich auch eine Elektroversion auf den Markt bringen. Das Timing hat nicht ganz geklappt – aber jetzt ist es soweit: Im Oktober soll europaweit der Verkauf starten, Anfang 2019 auch in den USA und Asien. Zur EICMA in Mailand, eine der größten und wichtigsten Motorrad-Messen der Welt, soll die Serienversion der Vespa Elettrica im November 2018 öffentlich vorgestellt werden.
Gute Leistung des E-Motors
„Die Vespa Elettrica wird herausgebracht als zeitgenössische Ikone italienischer Technologie weltweit. Mit dem elektrischen Antrieb macht Vespa sich erneut einen starken Namen als Symbol für Stil kombiniert mit der besten Innovation“, heißt es in einer Pressemitteilung von Piaggio. Eines ist klar – falsche Bescheidenheit kann man den Italienern sicher nicht vorwerfen. Die technischen Daten sehen allerdings auch nicht schlecht aus.
Gute Leistung gibt es beim E-Motor, der auf eine Spitzenleistung von 4 kW und eine Dauerleistung von 2 kW kommt. Das maximale Drehmoment liegt bei 200 Newtonmetern. Mit einem Lithium-Ionen-Batteriepaket und einem Energierückgewinnungssystem soll die Reichweite der E-Vespa rund 100 km betragen. In der Serien-Elektro-Version ersetzt die Ladesteckdose quasi den Benzineinfüllstutzen unter der Sitzbank. Die Batterie sitzt unter dem Helmstaufach. Piaggio verspricht eine Haltbarkeit von bis zu 1.000 Ladezyklen – das entspricht 50.000 bis 70.000 km.
Hybrid-Version mit doppelter Reichweite
Wem die Reichweite von 100 km zu wenig ist, kann auf die Vespa Elettrica X mit Range Extender umsteigen. In dieser Hybrid-Version treibt ein kleiner Benzinmotor einen Generator an, der aus drei Litern Sprit Strom für bis zu 150 km generieren kann. Die Batterie ist bei dieser Version kleiner, weil Motor und Generator Platz brauchen. Sie bietet nur noch eine Reichweite von 50 km, aber mit dem Range Extender kommt man auf eine Gesamtreichweite von 200 km.
Starke Personalisierung mit künstlicher Intelligenz
Piaggio verspricht außerdem eine besondere „Verbindung zwischen Fahrzeug und menschlichem Fahrer“. In der „nahen Zukunft“ soll die Vespa Elettrica mit künstlicher Intelligenz ausgestattet werden, die Menschen und andere Fahrzeuge, die sich in nächster Umgebung befinden, wahrnehmen kann. Gefahrensituationen könnten so besser vermieden werden, zudem würden Verkehrsdaten und Kartenansichten in Echtzeit geliefert. Die neue Vespa-Generation soll aber auch den Fahrer des Rollers genauestens kennenlernen. „Der Fahrer wird auch ohne Schlüssel erkannt, sein Fahrverhalten wird antizipiert und ihm wird ermöglicht mit anderen Geräten und anderen Fahrzeugen zu interagieren“, heißt es bei Piaggio.
Vernetzung von Display, Helm und Smartphone
Bis dieser hohe Grad der Personalisierung Realität wird, kann der Fahrer der E-Vespa sich herkömmlich vernetzen. Das 4,3 Zoll große Farb-Display im Cockpit wird mit dem Smartphone gekoppelt und in Verbindung mit einer speziellen App und Knöpfen am Ende des Lenkers gesteuert. Auch der mitgelieferte Helm, der über eingebaute Kopfhörer verfügt, lässt sich mit dem Smartphone verbinden. Einen USB-Anschluss gibt es im Handschuhfach.
Beim Preis hält sich Piaggio noch bedeckt. Er orientiere sich „am Luxussegment der derzeitig angebotenen Vespas“, hieß es in einer Mitteilung. Somit würde die Vespa Elettrica um die 4.000 Euro kosten.
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