Verkehr 17.04.2025, 14:30 Uhr

ADAC Pannenstatistik 2025: Haben E-Fahrzeuge weniger Pannen?

Die Pannenhelfer vom ADAC wissen ganz genau, welche Automodelle öfter ihrer Hilfe benötigen als andere. Und sie wissen auch, ob Elektrofahrzeuge verlässlicher sind als welche mit Verbrennungsmotor.

In seiner neuesten Pannenstatistik in der Allgemeine Deutsche Automobil-Club ADAC auch der Frage nachgegangen, ob Elektroautos zuverlässiger sind als Autos mit Verbrennungsmotor oder nicht.

Nur halb so viele Pannen bei jüngeren E-Autos wie bei Verbrennern

Im Jahr 2024 wurden die Pannenhelfer vom ADAC zu mehr als 3,6 Mio. Einsätzen gerufen. Die Anzahl an Pannen pro 1000 Bestandsfahrzeuge (der ADAC nennt das „Pannenkennziffer“) der Verbrenner übertrifft die der Elektrofahrzeuge. Musste die Straßenwacht im Pannenjahr 2024 bei vier Jahre alten Verbrennern bei 12,9 Fahrzeugen pro 1000 Bestandsfahrzeugen ausrücken, war dies nur bei 8,5 Elektrofahrzeugen pro 1000 Bestandsfahrzeuge der Fall. Fasst man die jüngeren Baujahre (zwei- bis vierjährige) ins Auge, sieht es schon wieder anders und ungleich besser für E-Mobile aus. Da zählte der ADAC 2024 9,4 Pannen für Verbrenner, aber nur 3,8 noch für Elektroautos. Neuere E-Autos scheinen demnach weniger pannenanfällig zu sein als ältere.

Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Der Anteil der Elektrofahrzeuge mit einer Panne ist zwar um 17 % gestiegen gegenüber 2023, doch von den rund 49 Mio. zugelassen Fahrzeugen im Jahr 2024 sind 1,65 Mio. rein batterieelektrisch angetriebene Autos. Rein rechnerisch macht das 3,38 % der zugelassenen Fahrzeuge. Damit ist klar, dass der ADAC mehr Verbrennerfahrzeugen auf die Sprünge helfen musste, als E-Mobilen. Dennoch lässt sich ein Trend daraus herableiten. E-Autos werden immer zuverlässiger. Der ADAC begründet das in seiner Pressemitteilung mit „anfängliche Probleme und Schwachstellen der Elektrofahrzeuge der ersten Jahre wurden durch den Lernprozess der Hersteller behoben“ und „die Lernkurve sei aktuell sehr steil, so dass weitere Verbesserungen bei den E-Fahrzeugen denkbar und zu erwarten seien“.

Doch wo hakt es und warum?

In vielen Jahren der ADAC-Pannenstatistik ist es immer wieder die Starterbatterie, die Probleme verursacht und zwar unabhängig von der Antriebsart. Laut ADAC gehen 2024 knapp 45 % der Pannen aufs Konto einer leeren Batterie, gefolgt von Reifenpannen, Bordnetz/Beleuchtung und dem Motor. Der ADAC führt viele Probleme bei Autos mit Verbrennungsmotor auch darauf zurück, dass ein Verbrennungsmotor viel mehr Teile hat, als ein Elektromotor, die kaputt gehen können. In so fern sei ein E-Fahrzeug per se im Vorteil in Sachen „Panne“. Als Fazit stellt der ADAC daher heraus, dass die Tendenz der aktuellen Zahlen bestätigen , dass Elektroautos zuverlässiger sind als Verbrenner. Es bleibe aber weiter spannend, wie sich das Thema in den nächsten Jahren entwickeln wird.

Toyota mit erstaunlich vielen Pannen

Und noch etwas spricht die aktuelle ADAC Pannenstatistik explizit an: Toyota. Jahrelang war der japanische Hersteller ein Garant für zuverlässige Autos. Besonders auffällig sei laut ADAC jedoch, wie schlecht Modelle von Toyota seit zwei Jahren abschneiden. Das gelte fast über alle ausgewerteten Baujahre des Toyota C-HR und des Toyota RAV4, beim Yaris und dem Yaris Cross sind jüngere Baujahre betroffen. Diese Pannenhäufigkeiten überraschen, denn die Marke Toyota habe sich in der Vergangenheit zu Recht den Ruf erworben, zuverlässige Autos zu bauen. In einer Stellungnahme gegenüber dem ADAC betonte Toyota, dass bei verschiedenen Modellen wie Yaris oder Yaris Cross eine Batterie mit deutlich erhöhter Stromaufnahmefähigkeit eingeführt worden sei. Dadurch werde sichergestellt, dass speziell im Kurzstreckenbetrieb die Batterie ausreichend geladen wird. Diese leistungsfähigere Batterie sei seit dem 24. November 2024 in Produktion und werde in beiden Yaris-Derivaten verbaut. Vielfach seien die Batterien betroffener Fahrzeuge inzwischen durch stärkere Versionen ersetzt worden – entweder kostenlos im Rahmen der 3-jährigen Herstellergarantie oder auf dem Wege einer individuellen Kulanzregelung. Neufahrzeuge würden mit der schwächelnden Batterie nicht mehr bestückt.

Ein Beitrag von:

  • Peter Kellerhoff

    Peter Kellerhoff

    Redakteur VDI nachrichten
    Fachthemen: Automobil, Nutzfahrzeuge, Schiff, Bahn, Verkehr, Mobilität, E-Mobilität, Software, Cloud, Internet, KI

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