Airbus: Deutschlandchef plädiert für neues Triebwerk im A380
Die Forderung des Airbus-Großkunden Emirates nach sparsameren Triebwerken für den Großraumjet A380 scheint Wirkung zu zeigen. Airbus-Deutschlandchef Klaus Richter, zugleich Einkaufsvorstand bei Airbus, hat neue Triebwerke von Rolls-Royce für den A380 ins Spiel gebracht.

A380 der Fluggesellschaft Emirates in Dubai: Die Fluggesellschaft hat 140 A380 bestellt und fordert sparsamere Triebwerke. Jetzt hat sich Airbus-Deutschlandchef Klaus Richter in den VDI nachrichten für neue Triebwerke stark gemacht.
Foto: A. Doumenjou/Airbus
„Eine Option ist das Triebwerk der A350 XWB“, sagte Richter auf der Paris Air Show im Gespräch mit den VDI nachrichten. „Das ist naheliegend, wenn Sie sehen, welche Schubklassen überhaupt auf dem Markt sind. Das ist für uns auch insofern interessant, als wir den Triebwerkshersteller, Rolls-Royce, in Deutschland haben. Rolls-Royce wäre der natürliche Partner.“

Im Juli 2014 hat Emirates in Hamburg den 50. Airbus A380 übernommen. 140 Exemplare hat die arabische Fluggesellschaft bestellt. Der größte A380-Kunde drängt Airbus, das Großraumflugzeug mit sparsameren Triebwerken auszurüsten. Offenbar mit Erfolg.
Quelle: Christian Brinkmann/Airbus
Das Triebwerk Trent XWB von Rolls-Royce ist erst seit wenigen Jahren im Einsatz und gilt als effizienter als die aktuell lieferbaren A380-Triebwerke. Richter räumt ein, bei den Triebwerken für das A380-Großraumflugzeug gebe es noch Potenzial. „Die heutige Triebwerksgeneration ist schließlich Ende der 90er-Jahre entwickelt worden“, erklärte Richter.
„Das Flugzeug ist nicht mehr so leicht am Markt zu positionieren“
Technische Neuerungen bei den Triebwerken sind laut Richter nötig, damit sich der A380 wieder besser verkauft. „Das Flugzeug ist – so wie es ist – nicht mehr so leicht am Markt zu positionieren“, sagte der Airbus-Vorstand unter anderem mit Blick auf das Konkurrenzmodells 777-X des Rivalen Boeing und die unter den Erwartungen zurückgebliebenen Absatzzahlen.
Doch nicht nur die Triebwerke machen den Airbus-Managern Sorgen. Sie kämpfen immer wieder mit technischen Mängeln wie undichten Türen oder Wassereinbrüchen, die für weltweite Schlagzeilen sorgen.
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