Folienbildschirme statt Fenster 09.07.2014, 12:30 Uhr

Airbus reicht Patent für fensterloses Cockpit ein

Über diesen Patentantrag von Airbus staunen Piloten wahrscheinlich Bauklötze: Der Flugzeughersteller liebäugelt mit einem Flugzeug, bei dem die Piloten im Heck sitzen und die Außenwelt über OLED-Folienbildschirme beobachten. Im Bug freuen sich Passagiere über eine Sky-Terrasse. 

Hier ist noch alles beim alten: das Cockpit eines Airbus A330. In Zukunft sollen Flachbildschirme die Fenster ersetzen. Das Cockpit lässt sich dann auch im hinteren Teil der Maschine unterbringen. 

Hier ist noch alles beim alten: das Cockpit eines Airbus A330. In Zukunft sollen Flachbildschirme die Fenster ersetzen. Das Cockpit lässt sich dann auch im hinteren Teil der Maschine unterbringen. 

Foto: Airbus

Die Piloten des Airbus 380 sitzen in einem fensterlosen Raum im Leitwerk, statt ganz vorn also fast ganz hinten. Dort, wo sie üblicherweise ihre Arbeit tun, lümmeln sich Erste-Klasse-Passagiere auf komfortablen Sesseln. Ab und zu klettern sie ins Oberdeck und bestaunen auf der Sky-Terrasse die Eismassen Grönlands, die großen Seen in den USA oder die Wälder Afrikas. Ihnen ergeht es nicht anders als den Piloten: Auch die Terrasse ist fensterlos. Alles, was es draußen zu sehen gibt, übertragen Kameras auf große Displays aus organischen Leuchtdioden (Oleds), die superscharfe Bilder liefern, auch in dreidimensionaler Darstellung.

Neues Design soll Gewinne der Airlines erhöhen

Was eher nach der Phantasie eines Science-Fiction-Schriftstellers klingt, ist in Wahrheit die der Ingenieure des europäischen Flugzeugherstellers Airbus, wie die Tageszeitung Die Welt und das Portal Aero melden. „Aus aerodynamischen Gründen sollte der Bug eines Flugzeugs idealerweise lanzettförmig gestaltet sein“, schreibt Airbus im Patentantrag, den das Unternehmen jetzt in den USA eingereicht hat. Das konventionelle Cockpitdesign schränke bislang außerdem die für Passagiere nutzbare Kabinengröße und damit die möglichen Gewinne einer Airline ein.

Ein Möglichkeit für das revolutionäre Airbus-Flugzeug: Die Piloten sitzen in einem fensterlosen Raum, direkt in der Nase des Flugzeugs. Dort, wo früher das Cockpit war, können Passagiere eine Sky-Terrasse genießen. 

Ein Möglichkeit für das revolutionäre Airbus-Flugzeug: Die Piloten sitzen in einem fensterlosen Raum, direkt in der Nase des Flugzeugs. Dort, wo früher das Cockpit war, können Passagiere eine Sky-Terrasse genießen.

Quelle: Airbus

Stellenangebote im Bereich Fahrzeugtechnik

Fahrzeugtechnik Jobs
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor - Beamten - Ausbildung (m/w/d) Bundeswehr
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Master - Beamten - Ausbildung (m/w/d) Bundeswehr
Mannheim Zum Job 
über aeconsult-Firmenlogo
(Bereichs-)Leiter Produktion (m/w/d) über aeconsult
zentral in Norddeutschland Zum Job 
Kölner Verkehrs-Betriebe AG-Firmenlogo
Koordinator*in im Arbeits-, Brand- und Umweltschutz Kölner Verkehrs-Betriebe AG
Truma Gerätetechnik GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Elektroniker (m/w/d) im Bereich Fahrzeugelektronik Truma Gerätetechnik GmbH & Co. KG
Putzbrunn Zum Job 
TÜV Technische Überwachung Hessen GmbH-Firmenlogo
Ausbildung zum Prüfingenieur / Sachverständiger (m/w/d) für den Tätigkeitsbereich Fahrzeugprüfung und Fahrerlaubnisprüfung TÜV Technische Überwachung Hessen GmbH
Frankfurt am Main Zum Job 
Agile Robots SE-Firmenlogo
Senior Projektingenieur - Industrial Automation (m/w/d) Agile Robots SE
München Zum Job 
WIRTGEN GmbH-Firmenlogo
System- und Softwarearchitekt (m/w/d) - mobile Arbeitsmaschinen WIRTGEN GmbH
Windhagen (Raum Köln/Bonn) Zum Job 
Tagueri AG-Firmenlogo
Consultant OTA - Connected Cars (m/w/d)* Tagueri AG
Stuttgart Zum Job 
ME MOBIL ELEKTRONIK GMBH-Firmenlogo
Support- und Applikationsingenieur (m/w/d) ME MOBIL ELEKTRONIK GMBH
Langenbrettach Zum Job 
Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes-Firmenlogo
W2-Professur (m/w/d) für Fahrzeugtechnik - Fahrdynamik und Fahrwerke Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes
Saarbrücken Zum Job 

Die Scheiben in heutigen Cockpits müssen groß sein, damit die Piloten einen ungehinderten Blick nach vorn, links, rechts, oben und unten haben. Die Fensterrahmen lassen sich nicht fugenlos in die Flugzeughaut integrieren, sorgen also für zusätzlichen Luftwiderstand. Außerdem sind klassische Scheiben schwer, weil sie hohen Druck aushalten müssen. Beides erhöht den Kerosinverbrauch. Wie viel sich durch das neue Design einsparen lässt, ist noch offen.

Da das neue Cockpit keine Fenster benötigt, findet es fast überall im Flugzeug Platz – beispielsweise im Laderaum oder im Heck. 

Da das neue Cockpit keine Fenster benötigt, findet es fast überall im Flugzeug Platz – beispielsweise im Laderaum oder im Heck.

Quelle: Airbus

Der Ersatz von Fenstern durch Kameras und Bildschirme werde auch die Sicherheit erhöhen, weil die Piloten ein vollständigeres Bild vom Geschehen außerhalb des Flugzeugs bekämen, so Airbus.

Hintertürchen im Patentantrag 

Airbus befürchtet allerdings, dass die Umgestaltung des Cockpits anfangs auf wenig Akzeptanz stößt. Deshalb gibt es in dem Antrag, den das US-Patentamt vor wenigen Tagen veröffentlichte, ein Hintertürchen. Alternativ könnten die Fenster zunächst drastisch verkleinert werden. Großdisplays kompensieren dann den Ausfall an direkten optischen Informationen von außen.

 

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.