Sensor misst Promille 16.08.2015, 08:33 Uhr

Alcoho-Lock: Fahrradschloss öffnet sich für betrunkene Besitzer nicht

Nach einem feuchtfröhlichen Kneipenabend schnell aufs Rad und ab nach Hause? Das verhindert Alcoho-Lock: Das Fahrradschloss aus Japan misst den Alkoholpegel und schickt bei zu viel Promille einen Alarm auf das Smartphone des Lebenspartners. 

Betrunken sollte auch nicht mehr aufs Rad gestiegen werden. Aus Japan kommt jetzt das Fahrradschloß Alcoho-Lock. Bei zuviel Alkohol in der Atemluft des Besitzers lässt es sich nicht öffnen. 

Betrunken sollte auch nicht mehr aufs Rad gestiegen werden. Aus Japan kommt jetzt das Fahrradschloß Alcoho-Lock. Bei zuviel Alkohol in der Atemluft des Besitzers lässt es sich nicht öffnen. 

Foto: Sven Hoppe/dpa

Ein Bier, zwei Bier, drei Bier, vier Bier – an Autofahren ist nicht mehr zu denken, an Fahrradfahren schon. Viele der Schunkelfahrten durch die Nacht enden im Crash. Und das will Takamasa Nagai den Nachteulen dieser Welt ersparen: „Wir haben das Produkt für Fahrradfahrer entwickelt, damit sie nicht in Unfälle geraten“, erklärt der Geschäftsführer des japanischen Unternehmens Koowho. Das Produkt heißt Alcoho-Lock – ein Fahrradschloss, das so etwas ist wie der verlängerte Arm des Lebenspartners.

Atem ist Schlüssel fürs Schloss

Alcoho-Lock funktioniert folgendermaßen: Torkelt der Kneipengänger betrunken zum Fahrrad, muss er vor dem Aufsperren des Fahrradschlosses einen Atemtest machen.

Alcoho-Lock: Mit einem Atemluftsensor ermittelt das Fahrradschloss den Alkoholpegel. Ist er zu hoch, bleibt der Riegel zu. 

Alcoho-Lock: Mit einem Atemluftsensor ermittelt das Fahrradschloss den Alkoholpegel. Ist er zu hoch, bleibt der Riegel zu.

Quelle: Koowho

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Er pustet ins Schloss, ein Sensor misst den Alkoholpegel. Ist der Promillewert zu hoch, bleibt der Riegel vor. Der Trinkbruder kann dann nur große Augen machen. Oder auf seine Smartphone-App schielen. Dort erscheint ebenfalls das Messergebnis.

Lebenspartner kann Schloss aus der Ferne öffnen

Es geht noch weiter: Sollte der Alkoholpegel zu hoch sein, schickt das Fahrradschloss das Ergebnis an das Smartphone des Lebenspartners.

Das Ergebnis des Atemtests erscheint auch auf dem Smartphone des Lebenspartners. Er kann dann kurzerhand anrufen, sich ein Bild der Lage machen und das Schloss aus der Ferne öffnen. 

Das Ergebnis des Atemtests erscheint auch auf dem Smartphone des Lebenspartners. Er kann dann kurzerhand anrufen, sich ein Bild der Lage machen und das Schloss aus der Ferne öffnen.

Quelle: Koowho

Er kann kurzerhand anrufen und sich von der Lage des Ausgesperrten ein Bild machen. Sollte er nur etwas angetrunken, aber noch Herr seiner Sinne sein, kann der Alarmierte das Schloss aus der Ferne öffnen.

Alcoho-Lock kommt für 250 € auf den Markt

Günstig ist das petzende Fahrradschloss nicht: Koowho will es für rund 250 Euro auf den Markt bringen. Derzeit laufen die Vorbestellungen für das quietschgelbe Gerät aus Aluminium. Es wiegt 466 g – inklusive 800-mAh-Akku, den der Besitzer mit einem Micro-USB-Kabel aufladen kann. Eine Akkuladung reicht für 40 Atemtests.

Absolute Fahruntauglichkeit beginnt in Deutschland bei 1,6 Promille

Und wie betrunken darf man in Deutschland noch Fahrradfahren? Derzeit liegt die Grenze bei 1,6 Promille. Der Gesetzgeber spricht dann von absoluter Fahruntauglichkeit und erklärt Radeln zur Straftat.

Das Fahrradschloss Alcoho-Lock besteht aus Aluminium und wiegt 466 g. Es soll für rund 250 € auf den Markt kommen. 

Das Fahrradschloss Alcoho-Lock besteht aus Aluminium und wiegt 466 g. Es soll für rund 250 € auf den Markt kommen.

Quelle: Koowho

Zu den Konsequenzen zählen drei Punkte in Flensburg, Bußgeld in Höhe eines Monatsgehalts und eine medizinisch-psychologische Untersuchung. Sanktionen drohen allerdings schon bei weit weniger Alkohol im Blut: Verursacht ein Radfahrer mit 0,3 Promille einen Unfall, kommt es zur Strafanzeige.

 

Ein Beitrag von:

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitete während seines Studiums der Kommunikationsforschung bei verschiedenen Tageszeitungen. 2012 machte er sich als Journalist selbstständig. Zu seinen Themen gehören Automatisierungstechnik, IT und Industrie 4.0.

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