20.000 Leihräder unterwegs 27.06.2014, 10:16 Uhr

Als erste Stadt der Welt bietet Paris jetzt Leihräder für Kinder

Radfahren in Paris glich noch vor wenigen Jahren einem Selbstmordkommando. Seit Pariser und Touristen dank des Leihradsystems Vélib das Radfahren entdeckt haben, atmet die Stadt auf. Jetzt geht Paris als erste Stadt der Welt einen Schritt weiter und bietet Leihräder für Kinder an. 300 Kindervelos sind seit wenigen Tagen in der Stadt unterwegs.

In den letzten Jahren haben die Pariser das Radfahren entdeckt. Das kommunale Leihradsystem Velib bietet allein 20.000 Räder in der ganzen Stadt an.

In den letzten Jahren haben die Pariser das Radfahren entdeckt. Das kommunale Leihradsystem Velib bietet allein 20.000 Räder in der ganzen Stadt an.

Foto: Vélib

Die aktuell 20.000 Leihräder mit ihrem grauen Styling fallen auf in Paris. Es sind die Räder des kommunalen Verleihsystems Vélib, die überall in der Metropole für ein paar Euro am Tag gemietet werden können. Das Verleihsystem ist ein Erfolgsmodell. Seit dem Beginn im Jahr 2007 ist die Nutzung der Leihräder um über 40 Prozent angestiegen.

Als erste Stadt der Welt bietet Paris jetzt auch Leihräder für Kinder an. Der Anfangsbestand von 300 Rädern soll rasch erhöht werden.

Als erste Stadt der Welt bietet Paris jetzt auch Leihräder für Kinder an. Der Anfangsbestand von 300 Rädern soll rasch erhöht werden.

Quelle: Velib

Inzwischen werden täglich mehr als 100.000 Fahrten mit einem Leihrad in Paris unternommen. In einer Stadt, in der man vor 20 Jahren Radfahrer noch an einer Hand abzählen konnte.

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Petit Vélib ist das Leihradsystem für Kinder

Jetzt hat Paris dieses System als weltweit erste Stadt auch für Kinder geöffnet: Seit wenigen Tagen stehen 300 Kinderräder an fünf Stellen in der Stadt zum Ausleihen bereit. Die Leihstationen befinden sich bewusst an ruhigen Standorten, damit die Kinder nicht im dichten Verkehr fahren müssen. So gibt es mehrere Stationen an den riesigen Parks Bois de Boulogne und Bois des Vincennes, entlang der Seine und am Canal de l’Ourcq im Norden der Stadt.Ausleihen kann man Räder in vier verschiedenen Größen für Kinder von zwei bis acht Jahren.

Akzeptanz der Räder bei den Kindern fördern

Ziel der Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo ist es, schon die Kleinen mit dem umweltfreundlichen Verkehrsmittel vertraut zu machen. Gute Gewohnheiten beginnen frühzeitig, meint die Bürgermeisterin.

In ganz Paris sind die Leihradstationen des kommunalen System Velib verteilt. Derzeit sind 20.000 Leihräder im Umlauf. Jetzt sind 300 Kinderräder hinzugekommen.

In ganz Paris sind die Leihradstationen des kommunalen System Velib verteilt. Derzeit sind 20.000 Leihräder im Umlauf. Jetzt sind 300 Kinderräder hinzugekommen.

Quelle: Stadt Paris

Die Erwachsenen haben sich in der französischen Hauptstadt an das Rad als Verkehrsmittel gewöhnt und lieben es. Dies zeigt die Ausweitung des Systems seit dem Beginn am 15. Juli 2007. Damals startete das Verleihsystem mit 7500 Rädern. Inzwischen stehen 20.000 Leihräder an über 1200 Stationen in Paris und den umliegenden Gemeinden zur Verfügung.

Seitdem in der französischen Hauptstadt das Leihradsystem Vélib eingeführt wurde, hat sich das Straßenbild in Paris positiv verändert. Der starke Verkehr auf den Boulevards und auch in den alten kleinen Gassen ist zurückgegangen. Viele Pariser und auch Touristen bedienen sich inzwischen der Leihräder an den Vélib-Station, die überall in Paris zu finden sind. Vélib steht für Velo (Fahrrad) und Liberté (Freiheit): Sich freier und schneller durch Paris bewegen.

Preis für Kinderräder ist vergleichsweise hoch

Das Verleihsystem für Kinder ist noch ausbaufähig. Noch in diesem Jahr sollen weitere Verleihstationen hinzu kommen.

Das Pariser Leihradsystem P'tit Velib' für Kinder hat auch einen eigenen Webauftritt.

Das Pariser Leihradsystem P’tit Velib‘ für Kinder hat auch einen eigenen Webauftritt.

Quelle: Velib

Für Kinderräder müssen derzeit vier Euro pro Stunde oder 15 Euro pro Tag gezahlt werden. Diese Mietpreise sind im Verhältnis hoch. Für Erwachsenenräder gibt es ein progressives Zahlsystem. Nachdem die erste halbe Stunde kostenlos geradelt werden kann, zahlen Mieter für die erste Stunde einen Euro, für 1,5 Stunden schon drei Euro. Damit soll vermieden werden, dass die Räder irgendwo nutzlos herumstehen.

Wie wichtig das Leihradsystem für den Verkehr in Paris geworden ist, zeigte sich erst im Frühjahr: Als die französische Hauptstadt unter Smog litt, konnten die Pariser statt des Autos die Leihräder kostenlos benutzen.

 

Ein Beitrag von:

  • Petra Funk

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