Amazon erhält Patent für fliegende Warenhäuser
Amazon hat sich die Idee für ein fliegendes Warenhaus patentieren lassen. Der Mega-Zeppelin hat Drohnen an Bord, die Pakete vor die Haustür fliegen. Wird dieses Shopping-Erlebnis jemals Wirklichkeit?
Pakete immer schneller ausliefern: Das ist eine der Maximen von Amazon. Zukünftig vergehen nach der Bestellung nur 30 Minuten, bis der Kunde das Paket in den Händen hält – so die Vision des Onlinehändlers. Hier kommen Drohnen ins Spiel, die Pakete von einem Lieferzentrum zum Kunden fliegen. Das Problem: Drohnen haben eine begrenzte Reichweite. Die Lösung: Die Lieferzentren selbst in die Luft schicken. Die Idee für diese fliegenden Warenhäuser namens „Airborne Fulfilment Centers“ (AFC) hat sich Amazon vom US-Patentamt schützen lassen.
Mega-Zeppeline schweben in 14 km Höhe
Arbeiter beladen die Mega-Zeppeline in regulären Lieferzentren. Auch mit Lebensmitteln. Denn im Inneren plant Amazon Kühlabteilungen. Anschließend starten die Luftschiffe in Richtung Troposphäre. In 14 km Höhe schweben sie über den Häusern der Kunden. Sobald eine Bestellung eingeht, beladen Arbeiter Paketdrohnen, welche die Waren vor die Haustür fliegen. Doch nicht nur das. Das System eignet sich laut Amazon besonders für Großveranstaltungen, bei denen die Drohnen Snacks und Getränke zu den Besuchern bringen. Abgefahren. Der Patentantrag umfasst übrigens auch einen kleineren Shuttle-Zeppelin, der neue Waren zum Mutterschiff transportiert und Mitarbeiter nach Feierabend auf den Boden fliegt.
Wird das fliegende Einkaufszentrum jemals Realität? Das steht in den Sternen. Denn viele Unternehmen nutzen Patentanträge, um ihre Innovationskraft zu demonstrieren und die Werbetrommel zu rühren. Ein Beispiel ist Airbus. Der Flugzeugbauer hat sich letztes Jahr die Idee für eine modulare Flugzeugkabine patentieren lassen, die sich vom Flugzeugrumpf abtrennen lässt, um das Boarding zu erleichtern. Eine Idee, die Umrüstungen auf Flughäfen voraussetzt und deshalb so schnell kaum Realität werden wird.
Zulieferdrohnen könnten 2020 starten
Auch wenn das fliegende Warenhaus ewig auf sich warten lässt: Mit der Drohnenlieferung scheint es Amazon ernst zu sein. Der Onlinehändler testet seit August Zustelldrohnen in Großbritannien, um gemeinsam mit der Zivilluftfahrtbehörde CAA rechtsverbindliche Vorschriften für den Betrieb von Auslieferdrohnen zu erarbeiten.
Die CAA geht davon aus, dass ein kommerzieller Betrieb ab 2020 möglich sein wird. Die fliegenden Roboterboten würden dann Sendungen mit einem Maximalgewicht von 2,2 kg ausliefern. Zwischen 80 und 90 % aller Bestellungen fallen bei Amazon in diese Kategorie.
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