Autotest 03.06.2011, 19:53 Uhr

Audi A6 3.0 TDI quattro und BMW 530d x-Drive im Vergleich

Audi A6 3.0 TDI quattro und BMW 530d x-Drive. Im Premiumsegment der oberen Mittelklasse will Audi mit dem neuen A6 die Führung vor dem BMW 5er und der Mercedes E-Klasse erringen. Die Ende März auf dem Markt gestartete Limousine der Ingolstädter überzeugt als A6 3.0 TDI quattro im Vergleich mit dem BMW 530d x-Drive vor allem durch Fahrdynamik und niedrigen Praxisverbrauch.

In der jüngsten Generation wird der Audi A6 schon optisch zur echten Business-Limousine. Das Design vermittelt dynamische Eleganz und kraftvolle Statur. Dazu gehören muskulöse Linien zum Beispiel an Front, Seitenansicht und Radhäusern, wie sie ähnlich beim BMW 5er-Modell zu finden sind.

In den Abmessungen des neuen A6 ändert sich wenig, die fünfsitzige Limousine misst in der Länge 4,92 m. Der BMW 5er ist nur knapp 2 cm kürzer, Außenbreite und Höhe sind gleich. Die Insassen im Audi profitieren vom verlängerten Radstand, der fast das Maß des BMW erreicht. Vorn herrscht bei beiden ohnehin keine Enge, auch nicht im Fond, wo die Passagiere viel Bein- und Kopffreiheit genießen. Genügend Platz fürs Gepäck gibt es ebenfalls.

Im A6 ist die Armaturentafel flach gehalten, der Monitor fährt nach oben aus. BMW hat das Cockpit erneut fahrerorientiert ausgelegt; der Monitor des Navigationsgerätes steht fest. Übersichtlich werden die Fahrerassistenzsysteme über separate Knöpfe bedient. Das Bediensystem i-Drive der Münchner arbeitet logisch und schnell.

Innenausstattung: Audi A6 3.0 TDI quattro und BMW 530d x-Drive auf hohem Niveau

Bei der Innenausstattung rangieren beide auf hohem Niveau. Materialien und Verarbeitung sind sehr hochwertig. Welcher Hersteller es besser macht, ist schwer zu entscheiden. Manche Fahrer tun sich schwer, die vielen eingebauten bzw. möglichen Assistenzsysteme sinnvoll und ohne Reizüberflutung zu nutzen.

Stellenangebote im Bereich Fahrzeugtechnik

Fahrzeugtechnik Jobs
Tagueri AG-Firmenlogo
Consultant OTA - Connected Cars (m/w/d)* Tagueri AG
Stuttgart Zum Job 
WIRTGEN GmbH-Firmenlogo
System- und Softwarearchitekt (m/w/d) - mobile Arbeitsmaschinen WIRTGEN GmbH
Windhagen (Raum Köln/Bonn) Zum Job 
ME MOBIL ELEKTRONIK GMBH-Firmenlogo
Support- und Applikationsingenieur (m/w/d) ME MOBIL ELEKTRONIK GMBH
Langenbrettach Zum Job 
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Elektrifizierte Fahrzeugantriebssysteme" THU Technische Hochschule Ulm
Fachhochschule Dortmund-Firmenlogo
Professur für "Werkstofftechnik und Metallografie" Fachhochschule Dortmund
Dortmund Zum Job 
Niedersachsen.next GmbH-Firmenlogo
Themenmanager Mobilität und Digitalisierung | Mobilitätskonzepte (m/w/d) Niedersachsen.next GmbH
Hannover Zum Job 
Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes-Firmenlogo
W2-Professur (m/w/d) für Fahrzeugtechnik - Fahrdynamik und Fahrwerke Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes
Saarbrücken Zum Job 
Hochschule Ravensburg-Weingarten-Firmenlogo
Professur für Digitalisierung und KI im Maschinenbau Hochschule Ravensburg-Weingarten
Weingarten Zum Job 

Unter dem Blechkleid hat sich beim neuen A6 einiges geändert: Die Vorderachse rückt rund 7 cm nach vorn, wodurch sich der Karosserieüberstand verkürzt. Durch die Maßnahme wird nicht zuletzt die leichte Kopflastigkeit nivelliert und zumindest bei der frontgetriebenen Version ein besseres Handling erzielt. Gleichzeitig dreht Audi die Schraube der Gewichtseinsparung weiter an: Im Fall der beiden allradgetriebenen Varianten bringt der Audi A6 rund 80 kg weniger auf die Waage als der BMW 5er. Audi verwendet beim neuen A6 vermehrt Aluminium und hochfeste Stähle.

In beiden Diesellimousinen arbeiten jeweils 3,0-l-Sechszylinder. Der V6 im Audi ist dem Reihenmotor im BMW auf dem Papier leistungsmäßig etwas unterlegen. Mit 180 kW leistet der 3.0 TDI exakt 10 kW weniger als sein BMW-Pendant. Ebenfalls erreicht er mit 500 Nm nicht ganz das max. Drehmomentniveau des Bayern (560 Nm), dafür steht das aber schon bei 1400 min-1 an, statt beim BMW bei 2000 min-1.

Aus der Praxis resultieren andere Werte als die auf dem Papier: Aus dem Stand und aus niedrigen Drehzahlen zieht der A6 mächtig an, was sich auch in seinen besseren Beschleunigungszeiten niederschlägt.

Beim Kraftstoffverbrauch halten sich beide Businessliner zurück. Der A6 3.0 TDI, bei dem die Gänge zügig durch das automatisierte Doppelkupplungsgetriebe („DSG“) sortiert werden, konsumierte im Test durchschnittlich 7,8 l/100 km und damit 0,7 l weniger als der 530d mit 8-Gang-Automatikgetriebe. Sparsam im Vorwärtsdrang sind beide mit 6 l bis 7 l je 100 km bei gelassener Fahrweise. Lange Autobahnstrecken können bei freier Bahn schnell und bequem absolviert werden. Die großen Reichweiten mit einer Tankfüllung sind dabei ein weiteres Plus.

Audi A6 3.0 TDI quattro: Elektromechanische Lenkung und „Kronenrad“-Mittendifferenzial für gute Fahrdynamik

Um in Sachen Fahrdynamik zu glänzen, griffen die Ingenieure bei Audi zur elektromechanischen Lenkung und zum  selbstsperrendem „Kronenrad“-Mittendifferenzial, das die Antriebskraft blitzschnell zwischen der Vorder- und Hinterachse verteilt. Als Ergebnis präsentiert sich ein A6 quattro, der sich noch fahrdynamischer und leichtfüßiger als zuvor fahren lässt. Nicht zuletzt ist der über das Lenkrad spürbare Fahrbahnkontakt ausgezeichnet.

Lobenswert ist, dass der Fahrkomfort beider Limousinen nicht durch die dynamische Fahrwerksabstimmung leidet – trotz optionaler 18- und 19-Zoll-Räder der Testwagen. Für zusätzlich 1950 € gibt es den A6 3.0 TDI quattro mit Luftfederung.

Der BMW 530d x-Drive profitiert beim sportlichen Fahren durch seine 50:50-Gewichtsverteilung auf Vorder- und Hinterachse. Ausgestattet mit einer sehr direkten Lenkung ist der BMW agil und handlich und er hat einen etwas kleineren Wendekreis als der A6.

Im Preisvergleich schneidet der neue Audi A6 3.0 TDI quattro ebenfalls gut ab. In der Basisausstattung kostet er 51 200 €, für den BMW 530d x-Drive sind 54 850 € zu zahlen.

 

Ein Beitrag von:

  • Ingo Reuss

    Der Autor Ingo Reuss ist Motorjournalist. Er ist seit vielen Jahren für große Tages- und Wochenzeitungen sowie Fachmagazine tätig.

  • Wolfgang Pester

    Ressortleiter Infrastruktur bei VDI nachrichten. Fachthemen: Automobile, Eisenbahn, Luft- und Raumfahrt.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.