Audi A8: Premiere mit vollständig digitalisiertem Licht
Audi hebt die Lichttechnologie seiner Modelle auf die nächste Stufe. Im neuen A8 funktioniert das gesamte System digital. Das soll den Nutzern vor allem mehr Sicherheit bieten. Mit welchen Funktionen will Audi das erreichen?
Bei einfach ausgestatteten Autos ist alles schön übersichtlich: Abblendlicht, Fernlicht, Nebelscheinwerfer, Nebelschlussleuchte, Standlicht. Das war’s im Wesentlichen, die Blinker und Bremsleuchten nicht mitgezählt. Zum Fahren reicht das natürlich, aber bei einem Auto geht es ja nicht nur um Funktionsfähigkeit. Und so leuchten bei dem einen Modell schmale Streifen in Blau, wenn der Wagen geöffnet wird, während sich bei einem anderen Fahrzeug ein Lichtkegel vor einer offenen Fahrertür ausbreitet, als sei es ein roter Teppich. Denn Licht ist heutzutage immer auch Lichtdesign. Hinzu kommen Fortschritte in der Technologie. Audi will im neuen A8 beides auf höchstes Niveau heben und auf diese Weise gleichzeitig die Sicherheit verbessern – der A8 wird das erste Modell des Unternehmens mit vollständig digitalisiertem Licht sein.
Audi lässt die digitale Beleuchtung des A8 mit der Außenwelt kommunizieren
Herzstück der Lichttechnologie beim A8 sind die digitalen Matrix LED-Scheinwerfer und die ebenfalls digitalen OLED-Heckleuchten. Während sich die Anzeige der Heckleuchten individualisieren lässt, gehören zu den LED-Scheinwerfern drei neue Funktionen, die Komfort und Sicherheit erhöhen sollen: eine erweiterte Verkehrsinformation, Spurlicht mit Fahrtrichtungsanzeige und ein Orientierungslicht auf Landstraßen.
„Die Digitalisierung des Lichts ermöglicht uns ganz neue Funktionen, mit denen wir die Sicherheit noch einmal deutlich steigern. So kombinieren wir zum Beispiel die digitalen OLED-Heckleuchten mit einer Annäherungserkennung und können so situationsabhängig mit der Außenwelt kommunizieren. Zusätzlich können unsere Kundinnen und Kunden durch diese Heckleuchten-Technologie erstmals ihre Schlusslichtsignatur über das Multi Media Interface (MMI) wählen“, sagt Oliver Hoffmann, Vorstand für Technische Entwicklung.
Ein Plus für die Sicherheit: Orientierungslicht auf der Autobahn beim Audi A8
Das verbirgt sich dahinter im Detail: Das Spurlicht mit Orientierungslicht ist für besondere Situationen gedacht, etwa eine Autobahn im Dunkeln, auf der aber viel Verkehr herrscht. Hier beleuchtet das Orientierungslicht den eigenen Fahrstreifen und hilft den Nutzerinnen und Nutzern dabei, sich auf den Verkehr direkt vor ihnen zu konzentrieren und sich nicht von den Lichtern der anderen Fahrzeuge ablenken zu lassen. Die Fahrspur wird durch abgedunkelte Pfeile regelrecht markiert, damit eine sichere Fahrt in der Mitte der Spur leichter gelingt. Das soll besonders hilfreich sein, wenn die Spuren in einer Baustelle verengt sind. Die Digitalisierung sorgt dafür, dass dieses Orientierungslicht unabhängig vom Spurlicht auf der Landstraße verfügbar ist.
Wechselt die Fahrerin oder der Fahrer die Spur, verändert sich die Beleuchtung automatisch und und erhellt beide Fahrstreifen. Das ist der Moment, in dem die zweite Neuerung zum Tragen kommt – die Fahrtrichtungsanzeige im Spurlicht. Sobald der Blinker eingeschaltet wird, erzeugen die digitalen Matrix LED-Scheinwerfer einen dynamischen Blinkbereich auf der jeweiligen Seite des Spurlichts. Das soll nicht nur für den Fahrer oder die Fahrerin den Spurwechsel sicherer gestalten, sondern gleichzeitig den übrigen Verkehrsteilnehmern die geplante Fahrtrichtung anzeigen.
Unübersehbare Warnhinweise werden auf die Fahrbahn projiziert
Gibt es auf dem vorausliegenden Fahrbahnabschnitt Unfälle oder Pannen, vor denen gewarnt werden soll, werden diese beim Audi A8 nicht mehr nur auf dem Display angezeigt, sondern ebenfalls über die LED-Scheinwerfer. Dabei projizieren sie für rund drei Sekunden ein Dreieck mit Ausrufezeichen vor dem Fahrzeug auf die Straße. So soll sichergestellt werden, dass die Fahrzeugführer den Warnhinweis wahrnehmen, ohne den Blick von der Straße nehmen zu müssen.
Die Technik, die das ermöglicht, nennt sich Digital Micromirror Device (DMD) und wird auch für Videobeamer verwendet. Grundlage ist ein Chip mit mehr als 1,3 Millionen Mikrospiegeln, die jeweils nur eine Kantenlänge von einigen Tausendstel Millimetern aufweisen. Dank elektrostatische Felder kann jeder Einzelne dieser Spiegel gekippt werden, und zwar bis zu 5.000 Mal pro Sekunde. Das Licht gelangt dabei entweder über die Linsen auf die Straße oder wird absorbiert, um Ausblendungen zu erzeugen. Im Prinzip wird aus der LED-Beleuchtung so ein Videobild, das sich permanent verändert.
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