Rätselraten um Prototyp 03.12.2020, 07:00 Uhr

Audi startet mit geheimnisvollem E-Auto bei der Rallye Dakar

Eine verhülle Karosserie ist alles, was Audi aktuell von seiner neuesten Entwicklung zeigt. Ein paar Details hat der Autohersteller jetzt aber bekannt gegeben. Der elektrische Prototyp wird wohl etwas ganz Besonderes sein. Denn seine Testfahrt startet er beim härtesten Rennen der Welt – über die Batterieleistung machen sich die Audi-Ingenieure keine Sorgen.

verhüllter Prototyp

Was verbirgt sich wohl unter dieser Hülle? Audi macht es spannend.

Foto: Audi AG

Gibt es ein härteres Rennen in der Welt des Rallye-Sports als die Dakar? Wohl kaum. Mensch und Maschine geraten hier permanent ans Limit. 5.000 Kilometer müssen die Teams zurücklegen, und das quer durch Wüstensand. Das ist natürlich eine ganz andere Herausforderung als gut ausgebaute Straßen, auf denen die meisten Elektroautos unterwegs sind. Für die 43. Auflage der Rallye hat ein prominentes Rennteam seine Teilnahme verkündet: Audi fährt mit, und zwar mit einem „innovativen Prototyp“, wie das Unternehmen bekannt gegeben hat.

Historisch gesehen ist das eine interessante Entscheidung. Denn Audi hatte dem Rallyesport lange den Rücken gekehrt, obwohl er erheblich zum Erfolg der Marke beigetragen hatte: Er weckte 1981 das Interesse der Verbraucher am Audi quattro, dessen permanenter Allradantrieb damals ein Novum war. Bis heute gehört er zur Standardausstattung der sportlichen Audi-Serienmodelle – auch bei den E-Tron-Fahrzeugen, die elektrisch angetrieben werden. Ein E-Rallye-Team ist daher nur konsequent. Vor allem, weil Audi angekündigt hat, sein Engagement in der Formel E nach der Saison 2021 weitgehend zu beenden. Ein eigenes Rennteam wird es nicht mehr geben. Dafür dann also die Rallye Dakar.

Range Extender vor großen Herausforderungen

Was ist das für ein geheimnisvolles Fahrzeug, mit dem Audi das härteste Autorennen der Welt bestreiten und möglichst auch gewinnen will? Der Hersteller spricht von einem „alternativen Antriebskonzept, das erstmals einen elektrischen Antriebsstrang mit einer Hochvoltbatterie und einem hocheffizienten Energiewandler kombiniert“. Faktisch wird der leistungsstarke E-Antrieb also über eine Hochvoltbatterie gespeist. Geht ihre Energie zur Neige, kann sie während der Fahrt über einen Energiewandler erneut aufgeladen werden. Dafür sorgt ein effizienter TFSI-Motor, der also Benzin braucht.

Das Prinzip der Range Extender ist nicht neu. In Serie stecken sie beispielsweise bereits im BMW i3 und im Opel Ampera. Was die neue Technik so innovativ macht, verrät Audi noch nicht. Nur so viel: Antrieb und Batterie sollen immer weiter verbessert werden, wobei die Rallye Dakar im Grunde genommen als anspruchsvolle Teststrecke dient. Das Know-how, das Audi aus diesem Projekt generiert, soll natürlich in die Weiterentwicklung der Serienmodelle fließen.

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Mit einem Prototyp zum Sieg?

Audi schreibt sich dabei auf die Fahnen, der erste Automobilhersteller zu sein, der mit einem „siegfähigen Prototyp“ mit alternativem Antriebskonzept an der Rallye Dakar teilnimmt. Diese Ankündigung bekommt einen anderen Stellenwert, wenn man sich Audis Vergangenheit anschaut: 2012 hat das Unternehmen den ersten Sieg eines Hybrid-Rennwagens bei dem 24-Stunden-Rennen von Le Mans eingefahren. Der Audi R18 E-Tron quattro blieb daraufhin dreimal hintereinander beim wichtigsten Langstreckenrennen der Welt ungeschlagen.

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„Ein vielfältiges Engagement im Motorsport ist und bleibt fester Bestandteil der Audi-Strategie“, sagt Markus Duesmann, Vorsitzender des Vorstands und Vorstand für Technische Entwicklung und Baureihen der Audi AG. „Wir wollen auch in Zukunft das Markenversprechen ‚Vorsprung durch Technik‘ im internationalen Top-Motorsport unter Beweis stellen und innovative Technologien für den Serieneinsatz entwickeln. Die härteste Rallye der Welt ist hierfür die perfekte Bühne.“

Ehrgeizige Ziele für die E-Mobilität

Auch in der Formel E war Audi äußerst erfolgreich. Das Team Audi Sport ABT Schaeffler kann nach sechs Jahren auf 43 Podiumsplätze zurückblicken. Zwölfmal stellte das Team den Sieger und steht damit an der Spitze der Formel E. „Die Formel E hat bei Audi die Phase der Transformation begleitet“, sagt Markus Duesmann. „Heute ist Elektromobilität bei Audi nicht mehr Zukunftsmusik, sondern Gegenwart.“

Anders gesagt: Audi braucht das teure Engagement in der Formel E nicht mehr. Der E-Tron verkauft sich gut. Gleichzeitig hat die Formel E nicht so viel Aufmerksamkeit erfahren, wie es sich die Teams wohl gewünscht haben. Das dürfte bei der Rallye Dakar anders sein, und einen Motor für weitere Entwicklungen braucht Audi unbedingt. Denn die Unternehmensziele im Bereich der Elektromobilität sind ehrgeizig: 2025 will der Hersteller mehr als 40% des Absatzes mit rein elektrischen Fahrzeugen und Plug-in-Hybriden erzielen.

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Ein Beitrag von:

  • Nicole Lücke

    Nicole Lücke macht Wissenschaftsjournalismus für Forschungszentren und Hochschulen, berichtet von medizinischen Fachkongressen und betreut Kundenmagazine für Energieversorger. Sie ist Gesellschafterin von Content Qualitäten. Ihre Themen: Energie, Technik, Nachhaltigkeit, Medizin/Medizintechnik.

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