Vehicle-to-Infrastructure 28.01.2020, 10:42 Uhr

Audi vernetzt sich in Ingolstadt und Düsseldorf mit Ampeln

2020 sollen viele Audi-Fahrer auf einer grünen Welle durch Ingolstadt und jetzt auch Düsseldorf rollen können. Der Autohersteller vernetzt dafür seine Fahrzeuge mit der bestehenden Infrastruktur. Weitere Städte sollen folgen.

Illustration Ampel-Kommunikation

Immer bei Grün die Kreuzung erreichen. Das ist das Ziel.

Foto: Audi AG

Neu ist die Idee nicht: Wenn das Auto weiß, wann eine Ampel umspringt, kann der Fahrer sein Tempo anpassen. Audi hat diesen Vehicle-to-Infrastructure-Service (V2I) bereits Ende 2016 in den USA eingeführt. Nach eigenen Angaben ist das Unternehmen der erste Hersteller, der die dafür nötige Technik in Serienmodellen einbaut. In Deutschland heißt der Dienst „Ampelinformation“ und wird seit Juli 2019 in Ingolstadt umgesetzt. Nun ist auch die rheinische Metropole Düsseldorf vernetzt. Audi-Fahrer wissen auf dem Weg durch das Rheinland schon vor den anderen Verkehrsteilnehmern, wann Ampeln auf „Grün“ schalten. Die vernetzten Ampeln sollen vor allem Sprit sparen.

Die Funktion lasse sich in vielen Modellen aktivieren, die der Automobilhersteller produziert. Das betrifft E-tron, A4, A6, A7, A8, Q3, Q7 und Q8. Vorausgesetzt, sie sind ausgestattet mit dem Paket „Audi connect Navigation & Infotainment“ und mit der „kamerabasierten Verkehrszeichenerkennung“.

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Düsseldorfer fahren Ende Januar 2020 auf der grünen Welle

Ende Januar erhalten Audi-Fahrer die Informationen von rund 150 Ampeln und können diese im Cockpit ablesen; so erhöht sich die Chance auf eine „Grüne Welle“. Im Frühsommer soll ein großer Teil der Düsseldorfer Kreuzungen vernetzt sein, das entspricht etwa 450 der insgesamt rund 600 Signalanlagen. Die Vehicle-to-Infrastructure-Dienste erhöhen Effizienz, Komfort und Sicherheit im Verkehr. Das System kann zum Beispiel signalisieren, die Geschwindigkeit rund 250 Meter vor der Ampel schrittweise zu drosseln, damit der Fahrer und nachfolgende Autos pünktlich bei Grün an der Kreuzung ankommen. Das reduziert den Stop-and-Go-Verkehr. Lässt sich ein Stopp an einer roten Ampel nicht vermeiden, zählt ein Countdown die Sekunden bis zur nächsten Grünphase. Der Fahrer kann entspannt ausrollen und Kraftstoff sparen.

„Mit Audi Ampelinformation wollen wir den Komfort für den Fahrer verbessern, die Sicherheit im Verkehr erhöhen und einen vorausschauenden, ökonomischen Fahrstil fördern“, sagt Andre Hainzlmaier, Leiter Entwicklung Apps, Connected Services und Smart City bei Audi.

In den USA ist der Service mittlerweile an über 5.000 Kreuzungen verfügbar. Dass der Start in den Vereinigten Staaten erfolgte, begründet Audi mit der abweichenden Infrastruktur.

„Die Herausforderungen für die Serieneinführung des Dienstes sind hierzulande deutlich höher. Während urbane Ampelsysteme dort großflächig und einheitlich geplant wurden, hat sich die Verkehrsinfrastruktur in Europa eher lokal und dezentral entwickelt – mit sehr unterschiedlicher Verkehrstechnik“, erklärt Hainzlmaier.

Dementsprechend ist es aus Sicht des Unternehmens wichtig, dass sich Datenstandards und einheitliche Schnittstellen etablieren und Städte in die Digitalisierung ihrer Ampelanlagen investieren. Umso schneller könne die Ampelinformation auf weitere Orte ausgeweitet werden.

Wie sich die Verkehrsampel in den 150 Jahren ihres Bestehens verändert hat, lesen Sie hier: „Zum Jubiläum der Verkehrsampel

Durch Datenauswertung Erkenntnisse über den Verkehrsfluss gewinnen

Für die Ampelinformation arbeitet Audi mit dem Unternehmen Traffic Technology Services (TTS) zusammen. TTS ist dafür zuständig, die Rohdaten der städtischen Verkehrsmanagement-Zentralen aufzubereiten und sie an den Audi-Server zu übermitteln. Von dort werden sie per Internet im Auto eingespielt – eine gute Netzabdeckung ist also Voraussetzung, damit Vehicle-to-Infrastructure funktioniert.

Langfristig möchte Audi mit den Daten, die dabei erhoben werden, dazu beitragen, dass Ampeln in Städten besser geschaltet werden können. Davon würden dann alle Fahrer profitieren. Neben der Schaltung der Anlagen in grünen Wellen wäre es beispielsweise möglich, dass Ampeln bedarfsgerecht reagieren – sie erkennen, dass abends nur ein einzelnes Auto an der Kreuzung steht und könnten für dieses Fahrzeug schneller den Weg freigeben. Die Daten aus den Audi-Fahrzeugen werden für die weitere Entwicklungsarbeit natürlich anonymisiert ausgewertet.

Audi Q3 Sportback auf der Straße
Audi Q3 Sportback: Kraftstoffverbrauch kombiniert in l/100 km: 7,7 - 4,7; CO2-Emission kombiniert in g/km: 174 - 123; Angaben zu den Kraftstoffverbräuchen und CO2-Emissionen sowie Effizienzklassen bei Spannbreiten in Abhängigkeit vom verwendeten Reifen-/Rädersatz.

Foto: AUDI AG

Befahrene Straße in Düsseldorf
Verschiedene Studien kommen zu dem Ergebnis, dass Autofahrer dank vernetzter Ampeln effizienter in der Stadt unterwegs sind.

Foto: AUDI AG

Rheinturm vernetzte Symbole
Städte wie Düsseldorf werden in Zukunft nützliche Informationen zur Ampelinfrastruktur erhalten.

Foto: AUDI AG

Autonome Fahrzeuge könnten digitalisierte Ampeln nutzen

Die verfügbaren Informationen könnte Audi für weitere Innovationen nutzen. Beispielsweise wäre es denkbar, dass E-tron-Modelle beim Ausrollen an der roten Ampel die Bremsenergie zum Laden der Batterie nutzen oder automatisch abbremsen.

Noch interessanter wird die Technologie im Zusammenhang mit der Einführung des autonomen Fahrens. Dabei kann die Kommunikation zwischen Fahrzeugen und Infrastruktur nämlich eine wichtige Rolle spielen. Unter anderem wäre es möglich, dass autonome Fahrzeuge eines Tages selbst ihre Geschwindigkeit so ausrichten, dass sie Ampeln in Grünphasen erreichen. Der Verkehr würde auf diese Weise besser fließen und das Risiko für Unfälle nähme ab.

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Ein Beitrag von:

  • Nicole Lücke

    Nicole Lücke macht Wissenschaftsjournalismus für Forschungszentren und Hochschulen, berichtet von medizinischen Fachkongressen und betreut Kundenmagazine für Energieversorger. Sie ist Gesellschafterin von Content Qualitäten. Ihre Themen: Energie, Technik, Nachhaltigkeit, Medizin/Medizintechnik.

  • Sarah Janczura

    Sarah Janczura

    Sarah Janczura schreibt zu den Themen Technik, Forschung und Karriere. Nach einem Volontariat mit dem Schwerpunkt Social Media war sie als Online-Redakteurin in einer Digitalagentur unterwegs. Aktuell arbeitet sie als Referentin für Presse und Kommunikation beim VDI e.V.

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