Elektroauto e-Palette 22.01.2018, 12:49 Uhr

Autonomes Auto von Toyota kann Bus, Büro, Praxis oder Laden sein

Ein autonomes Auto scheint Toyota zu langweilig zu sein. Spannender ist ein selbstfahrendes Elektroauto, das sich auf Wunsch in ein Büro, einen Schuhladen oder ein Restaurant verwandelt. Toyota nähert sich diesem Traum mit e-Palette – einer Studie, die auf der Elektronikmesse CES in Las Vegas für Aufsehen gesorgt hat.

Ride Sharing: Die autonomen Fahrzeuge von Toyota könnten schon 2020 Sportler bei den Olympischen Spielen chauffieren.

Foto: Toyota

Selbst als mobile Praxis kann sich Toyota seine e-Palette vorstellen.

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Zukunftsvision von Toyota: Ein Schwarm autonomer Fahrzeuge fährt zu Großereignissen – umgebaut zu Imbissständen, Casinos und Hotels.

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E-Palette als autonom fahrendes Elektrofahrzeug mit verschiedensten Einsatzmöglichkeiten hat Toyota in Las Vegas vorgestellt.

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Toyota zeichnet eine erstaunliche Zukunftsvision: Ein Mitarbeiter verlässt das Büro und steigt auf der Straße in ein Elektroauto, das im Inneren ein mobiles Büro bereitstellt. Während ihn das Fahrzeug autonom zum Geschäftstreffen fährt, arbeitet er an seinem Projekt weiter. Produktivität pur. Währenddessen erblickt sein Kollege ein E-Auto, das am Straßenrand geparkt ist und auf einem Digitaldisplay das Logo eines Schuhladens anzeigt. Er steigt ein und verlässt das Fahrzeug kurze Zeit später mit brandneuen Schuhen. Und der Chef? Der steigt in ein E-Auto, das als Restaurant ausgebaut ist und genießt eine Portion Spaghetti. Das Irre: Alle drei Autos bauen auf e-Palette von Toyota auf – ein Fahrzeugkonzept, das der japanische Autobauer auf der Elektronikmesse CES in Las Vegas vorgestellt hat.

Kooperation mit Pizza Hut

Erste Illustrationen zeigen brotförmige Autos mit großen Schiebetüren und Radnabenmotoren, vier bis sieben Meter lang, die als Busse und Privatbüros über die Straße rollen oder bei Großveranstaltung kurzerhand zu Imbissständen werden. Schon in zwei Jahren bei den Olympischen Spielen in Tokio, anlässlich derer sogar künstliche Sternschnuppen vom Himmel regnen könnten, sollen die wandlungsfähigen autonomen Autos zum Einsatz kommen. Sie könnten Sportler chauffieren oder mobile Erfrischungsstände für Besucher sein.

Mit e-Palette ändert Toyota sein Selbstbild. „Die Automobilindustrie befindet sich derzeit in ihrer größten Phase der Veränderung, da Technologien wie Elektrifizierung, Vernetzung und autonomes Fahren große Fortschritte machen“, erklärt Akio Toyoda, Präsident der Toyota Motor Corporation. Zwar wolle man weiterhin klassische Autos bauen. Aber: „Genauso wichtig ist die Entwicklung von Mobilitätslösungen, die dabei helfen, das Leben zu genießen.“

Die autonom fahrende E-Palette von Toyota kann als Bus genauso genutzt werden wie als Büro, Pizza-Bude, Transportfahrzeug, Ladenlokal oder Lagerraum.

Die autonom fahrende E-Palette von Toyota kann als Bus genauso genutzt werden wie als Büro, Pizza-Bude, Transportfahrzeug, Ladenlokal oder Lagerraum.

Quelle: Toyota

An der Mobilitätslösung beteiligen sich die Toyota-Partner Amazon, Pizza Hut und Fahrdienstvermittler Uber. Sie können e-Palette dank einer offenen Softwareplattform mit eigenen autonomen Fahrsystemen und Programmen individualisieren. Vorstellbar wäre, dass die Fahrzeuge in Zukunft Pizza oder Pakete ausliefern – ohne eine Menschenseele an Bord.

Toyota hat Erfahrung mit selbstfahrenden Autos

Das Thema Autonomie ist für Toyota kein Neuland. Der Autobauer ist schon seit einigen Jahren bemüht, bei seiner Luxusmarke Lexus GS teilautonomes Fahren zu ermöglichen. Sensoren, ein Millimeter-Wellen-Radar, Videokameras und eine lasergestützte Umgebungserfassung kommen zum Einsatz, damit das Auto zum Beispiel selbstständig einen Spurwechsel vornehmen kann.

Der Fahrer muss dabei allerdings jederzeit einspringen können. „Toyota glaubt, dass die Zusammenarbeit zwischen Fahrern und Autos so sein sollte wie zwischen zwei guten Freunden, die eine gemeinsame Aufgabe haben“, erklärt Toyota das Konzept. „Man passt aufeinander auf und hilft sich“. Bei e-Palette geht dieses Konzept allerdings nicht auf – hier soll das Fahrzeug vollautonom fahren. Und dabei kann einiges schiefgehen. Außerdem stellen sich ethische Fragen.

Ein Beitrag von:

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitete während seines Studiums der Kommunikationsforschung bei verschiedenen Tageszeitungen. 2012 machte er sich als Journalist selbstständig. Zu seinen Themen gehören Automatisierungstechnik, IT und Industrie 4.0.

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