Autonomes Fahren: Audi-Cockpit baut sich während der Fahrt automatisch um
Es braucht nur einen Knopfdruck und schon transformiert sich der Innenraum des Fahrzeugs selbstständig. Das Lenkrad fährt nach hinten, Monitore klappen aus, der Wagen übernimmt die Kontrolle über die Fahrt. Die Vision der Volkswagen Group für Audis der Zukunft heißt James 2025. Ein futuristisches Innenraummodell ist derzeit auf der CeBIT zu sehen.
Und dieses lässt bei einigen Besuchern die Münder offen stehen. Alles sieht aus wie in einem Science-Fiction-Film, alles ist digitalisiert und ausgelegt auf die Zukunft des autonomen Fahrens ohne Hand am Lenkrad.
Schon im normalen Fahrmodus ist fast alles anders als beim herkömmlichen Auto. Im Innenraum gibt es keine analogen Anzeigen mehr, stattdessen ein ausfahrbares virtuelles Cockpit hinter dem Lenkrad. Dieses übernimmt klassische Funktionen wie die Geschwindigkeitsanzeige. Es informiert den Fahrer aber auch darüber, wenn er eine Zone erreicht, in der autonomes Fahren erlaubt ist. Ab dann wird es erst recht interessant.
Innenraum baut sich auf Knopfdruck automatisch um
Wenn der Fahrer auf computergesteuertes Fahren umschalten möchte, drückt er einen Knopf am Lenkrad. Das Auto baut den Innenraum nun selbstständig um – genau wie im Hollywoodfilm Transformers. Das Lenkrad teilt sich, der untere Kranz fährt nach hinten weg. Schon hat der Passagier mehr Platz. Gleichzeitig fährt der Bildschirm hinter dem Steuer ein. Dafür kommt rechts daneben ein kleinerer Screen zum Vorschein, der den Fahrer über den Automatikmodus auf dem Laufenden hält. Darunter schiebt sich zusätzlich ein Getränkehalter nach vorne.
Jetzt kann sich der Fahrer entspannen und das Fahren dem Auto überlassen. Das signalisiert auch ein Leuchtband, das nun auf dem gesamten Armaturenträger blau leuchtet. Die richtige Zeit also, sich dem Infotainmentsystem des Autos zu widmen.
Infotainmentsystem reagiert auf Fingerbewegungen in der Luft
Beim Infotainmentsystem handelt es sich um einen Screen über der Mittelkonsole. Wer jetzt an einen Touchscreen denkt, liegt falsch, das ist bei James 2025 Schnee von gestern. Vielmehr erkennt der Bildschirm die Bewegungen der Hand. Der Fahrer muss lediglich seinen Finger ausstrecken und es erscheint ein beweglicher Positionspunkt auf dem Screen – ähnlich einem Mauszeiger. Nun kann er E-Mails abrufen, mit Freunden sprechen oder sich Filme ansehen. Und das, ohne sich einmal nach vorne lehnen zu müssen.
Sobald das Auto erkennt, dass sich die Zone für autonomes Fahren dem Ende nähert, informiert es den Fahrer. Unter anderem wechselt die Farbe des Lichtbandes von Blau zu Rot. Gleichzeitig beginnt das Auto mit dem Umbau und zeigt einen Countdown an. Das Lenkrad entfaltet sich wieder zur vollen Größe, das digitale Cockpit wird wieder aktiviert. Der Getränkehalter fährt ein, ebenso der kleine Monitor des Autopilotsystems. Sobald der Countdown abgelaufen ist, gibt der Wagen die Verantwortung zurück an den Fahrer.
VW investiert jährlich 3,8 Milliarden Euro in Informationstechnologie
Damit die Vision des autonomen Fahrens möglich wird, investiert der Volkswagen Konzern jedes Jahr 3,8 Milliarden Euro in Informationstechnologie. Das intelligente Auto der Zukunft sei allerdings von niemandem im Alleingang zu realisieren, erklärt VW-Chef Martin Winterkorn: „Die Modernisierung der Infrastruktur, die Klärung der rechtlichen Aspekte und die Stärkung des IT-Standortes Deutschland sind Aufgaben, die sich hierzulande stellen. Es braucht deshalb einen engen Schulterschluss von Automobilindustrie und IT-Branche, von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik.“
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