Dekarbonisierung der Bauindustrie 08.04.2025, 10:30 Uhr

bauma 2025: Diese neuen E-Lkw bringen die Baustelle in Fahrt

Neue E-Lkw auf der bauma 2025: MAN, Mercedes-Benz, Fuso, Volvo und Scania zeigen vollelektrische Lösungen für den Bauverkehr.

E-LKW

Die großen Hersteller stellen auf der bauma zahlreiche Innovationen in Sachen E-LKWs vor.

Foto: Volvo Trucks

Auf der bauma 2025 präsentieren die großen Lkw-Hersteller neue vollelektrische Nutzfahrzeuge für den Baualltag – von leichten Kippern bis hin zu schweren Betonmischern. Sie zeigen, dass E-Mobilität im Baugewerbe kein Zukunftsversprechen mehr ist, sondern Realität wird. Die gezeigten Trucks bieten emissionsfreies Arbeiten, geringere Lärmbelastung und eine steigende Zahl an praxisgerechten Aufbauten. In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf die neuen Elektro-Modelle von MAN, Mercedes-Benz Trucks, Fuso, Scania und Volvo, die auf der diesjährigen Messe vorgestellt werden.

Die neuen MAN eTrucks: Modular, vielseitig und reichweitenstark

MAN präsentiert mit den neuen eTGX- und eTGS-Baureihen flexible Fahrzeuge mit einem modifizierbaren Batterie- und Antriebskonzept. Die elektrisch betriebenen Fahrgestelle mit 20 bis 28 Tonnen Gesamtgewicht sind modular aufgebaut. Bis zu sechs Batterien mit einer Gesamtkapazität von 480 kWh lassen sich je nach Bedarf kombinieren. Auch deren Positionierung am Rahmen ist variabel – ein Vorteil für unterschiedliche Aufbauten.

Im Solobetrieb sind Reichweiten von bis zu 670 Kilometern möglich. Für typische Tagesfahrten in der Baulogistik genügen oft schon kleinere Batteriepakete. So lässt sich Gewicht sparen und die Nutzlast um bis zu 2.400 Kilogramm erhöhen.

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MAN eTGS

Der neue MAN eTGS bietet eine breite Palette von Einsatzmöglichkeiten: vom (Kühl-)Koffer bis zum Absatzkipper, als Sattel oder Chassis.

Foto: MAN

Ein Highlight auf der bauma ist der MAN eTGS 28.449 6×2-4 BL CH – ein dreiachsiger Krankipper mit 449 PS. Ausgestattet mit einem Meiller-Dreiseitenkipper und einem Palfinger-Kran PK 24.001 SLD 5 erreicht dieses Fahrzeug eine Reichweite von bis zu 400 Kilometern mit vier Batteriepaketen à 320 kWh. Dank des modularen Konzepts bleibt genügend Platz für Stützsysteme und Aufbautechnik.

Das mittellange NN-Fahrerhaus bietet gute Rundumsicht und Komfort. Zahlreiche Konfigurationsmöglichkeiten wie neun Radstände, sechs Kabinentypen und verschiedene Federungssysteme machen die eTrucks für viele Anwendungen in der Bauwirtschaft attraktiv.

Mercedes-Benz Trucks: Der neue eArocs 400 für den schweren Bauverkehr

Mit dem eArocs 400 bringt Mercedes-Benz Trucks den elektrischen Nachfolger eines echten Baustellenklassikers. Die batterieelektrische Variante des Arocs wird erstmals als 32- und 41-Tonner in der Achsformel 8×4 mit mehreren Radständen vorgestellt.

„Mit dem neuen eArocs 400 bringen wir die Elektrifizierung bei Mercedes-Benz Trucks jetzt auch in das Baugewerbe“, erklärt Achim Puchert, CEO von Mercedes-Benz Trucks.

Geplant ist eine Kleinserie von 150 Fahrzeugen pro Jahr für ausgewählte europäische Märkte. Die Auslieferung beginnt voraussichtlich im dritten Quartal 2026. Das Fahrzeug darf durch seine lokale CO₂-Freiheit in städtische Umweltzonen einfahren. Auch auf lärmsensiblen Baustellen wie in Wohngebieten oder bei Nachtarbeiten ist es einsetzbar.

Mercedes-Benz Trucks eArocs 400

Seit Jahren zählt der konventionell angetriebene Arocs zu den Schwergewichten im Baustellenverkehr. Nun bringt Mercedes-Benz Trucks mit dem eArocs 400 erstmals eine vollelektrische Variante auf den Markt. Mercedes-Benz Trucks

Der eArocs 400 nutzt Komponenten aus dem eActros 600. Die beiden Batteriepakete basieren auf Lithium-Eisenphosphat-Zellen und verfügen über 414 kWh Kapazität. Als Kipper reicht das für bis zu 240 Kilometer Fahrstrecke. Der Ladevorgang von 20 auf 80 % dauert rund 45 Minuten bei maximal 400 kW Ladeleistung.

Der verbaute Zentralmotor bringt eine Dauerleistung von 380 kW und eine Spitzenleistung von 450 kW. Kombiniert mit dem 3-Gang-Getriebe und den bekannten Außenplanetenachsen bleibt die gewohnte Geländegängigkeit erhalten. Auch sicherheitstechnisch ist der eArocs mit Assistenzsystemen wie dem Active Brake Assist 6 und dem Sideguard Assist 2 auf dem neuesten Stand.

Auf dem Messestand zeigt Mercedes-Benz unter anderem einen Fahrmischer mit hydraulischem Trommelantrieb von Liebherr und eine vollelektrische Variante mit einem Aufbau von Zoomlion.

Fuso eCanter: Der leichte E-Lkw für den flexiblen Baustelleneinsatz

Fuso stellt auf der bauma 2025 mehrere Versionen seines Next Generation eCanter vor – ein leichter Lkw, der für enge Baustellen und den urbanen Einsatz geeignet ist. Neben elektrischen Varianten sind auch Dieselmodelle mit Kran oder Pritsche zu sehen.

Neu ist ein Batterie-Layout, bei dem die Akkus weiter hinten im Fahrgestell platziert werden. Dadurch entsteht Raum für Stützen, die etwa für Kranaufbauten benötigt werden. So wird der eCanter auch für Anwendungen mit Hubsteiger oder Kippbrücke nutzbar.

Florian Schulz von Fuso Europe sagt dazu: „Unsere Kunden schätzen, dass sich auch komplexe Aufbauten einfach realisieren lassen.“

Fuso eCanter

Fuso eCanter ist eine neue Generation leichter Lkws, die insbesondere bei engen Baustellen im urbanen Raum ihre Vorteile ausspielen können.

Foto: Fuso

Der eCanter ist in Varianten von 4,25 bis 8,55 Tonnen Gesamtgewicht verfügbar. Fuso bietet 85 % der Dieselkonfigurationen nun auch elektrisch an. Noch 2025 wird der eCanter optional mit Anhängerkupplung erhältlich sein.

Parallel treibt Fuso die Nutzung alternativer Kraftstoffe beim Dieselmodell voran. Zukünftig kann der konventionelle Canter auch mit HVO (Hydrotreated Vegetable Oil) betankt werden. Das reduziert die CO₂-Emissionen deutlich im Vergleich zu fossilem Diesel.

Volvo Trucks: Elektrisch vom Betonmischer bis zur Autobetonpumpe

Volvo Trucks setzt auf eine breite Strategie zur CO₂-Reduktion im Bauverkehr. Neben batteriebetriebenen Fahrzeugen zeigt das Unternehmen auch Lkw mit Wasserstoff-Brennstoffzellen sowie Modelle für den Betrieb mit Biogas oder HVO.

„Wir bieten eine Vielzahl von emissionsfreien Lösungen an“, sagt Roger Alm, President von Volvo Trucks. „Transporte mit elektrischen Fahrzeugen eignen sich sehr gut für das Baugewerbe.“

Volvo Trucks

Volvo hat bereits fast 5000 E-Lkw ausgeliefert und präsentiert als besonderes Highlight eine elektrische Autobetonpumpe.

Foto: Volvo Trucks

Volvo hat bereits mehr als 4.900 E-Lkw ausgeliefert. Auf der bauma zeigt das Unternehmen unter anderem den Volvo FH Electric als Abrollkipper sowie den FMX Electric als Dreiseitenkipper.

Ein besonderes Highlight ist die elektrische Autobetonpumpe, die in Kooperation mit Putzmeister entstanden ist. Der FM 8×4 Electric kann 25 Kilometer zur Baustelle fahren und rund 50 Kubikmeter Beton pumpen – ganz ohne Emissionen. Das Laden ist während des Pumpens möglich.

Technische Details:

  • Zwei Elektromotoren mit 330 kW Dauerleistung
  • Batteriepaket mit 360 kWh Gesamtkapazität
  • Schnellladefähigkeit über CCS
  • 42 Meter langer Ausleger mit bis zu 41,6 Metern Reichhöhe

Scania: Vollelektrischer XT-Kipper und modulare Antriebssysteme für den Bau

Scania präsentiert auf der bauma 2025 das bisher umfassendste Angebot für den Bau- und Bergbausektor. Im Zentrum steht die Kombination aus Nachhaltigkeit, Leistungsfähigkeit und Effizienz – umgesetzt mit elektrischen, hybriden und gasbetriebenen Fahrzeugen sowie einem modularen Portfolio an Antrieben und digitalen Diensten.

Besondere Aufmerksamkeit erhält der vollelektrische XT Kipper, der speziell für den schweren Einsatz im Baugewerbe entwickelt wurde. Mit seinem robusten Fahrwerk und der Tandemachse ist das Fahrzeug für schwierige Untergründe ausgelegt. Gleichzeitig arbeitet der Kipper vollständig emissionsfrei – ein Vorteil für Baustellen in städtischen Umweltzonen und bei Projekten mit Umweltauflagen.

Volvo Trucks XT-Kipper

Der vollelektrische XT-Kipper von Scania wurde speziell für den schweren Einsatz im Baugewerbe entwickelt.

Foto: Scania

„Scania bietet heute bereits die Werkzeuge für einen emissionsfreien Materialtransport“, betont Stefano Fedel, Executive Vice President Sales and Marketing bei Scania.

Neben reinen Batterie-Fahrzeugen stellt Scania auch neue Hybridlösungen vor. Diese kombinieren einen konventionellen Verbrennungsmotor mit einer E-Maschine und einem Batteriepaket. Ein sogenanntes „Master Power Unit“-System sorgt für die intelligente Steuerung beider Antriebsarten. Im Elektrobetrieb fährt das Fahrzeug nahezu geräuschlos und lokal emissionsfrei. Der Verbrenner liefert bei Bedarf zusätzliche Leistung und Reichweite.

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

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