Scenic View Head-up-Display 02.12.2022, 07:00 Uhr

Bei Continental wird die Windschutzscheibe zum hochmodernen Display

Continental sorgt mit einer Innovation für mehr Sicherheit und Komfort: Streckeninformationen können künftig direkt auf der Windschutzscheibe angezeigt werden. Die Weltneuheit soll die Daten zudem in einer ungewöhnlichen Bildqualität liefern.

Illustration

Der Bereich der Anzeige ist im Hintergrund verdunkelt, was den Kontrast erhöht.

Foto: Continental AG

Die Augen sollen beim Autofahren möglichst nach vorn gerichtet sein, Richtung Fahrbahn. Denn wer den Beifahrer anschaut – oder auf ein Display der Mittelkonsole blickt – riskiert, beispielsweise ein Bremsmanöver des vorausfahrenden Fahrzeugs oder ein überraschendes Hindernis, wie ein Tier, das über die Straße läuft, nicht sofort zu sehen. Schon eine Sekunde kann in Bezug auf den Bremsweg den entscheidenden Unterschied ausmachen. Der Trend zu Bildschirmen, die relevante Informationen im Sichtfeld des Fahrers anzeigen, ist daher nicht verwunderlich. Continental greift ihn jetzt mit dem ersten sogenannten Scenic View Head-up-Display (HUD) auf.

Die Bildschirm-Qualität des Displays ist unabhängig von den Lichtverhältnissen

Kenner mögen einwerfen, dass Informationen auf der Windschutzscheibe nicht gerade neu sind. Doch anders als bei bisherigen Head-up-Displays projiziert das Scenic View HUD die Anzeige nicht auf den transparenten Bereich der Windschutzscheibe, sondern nutzt dafür einen speziell beschichteten, schwarz bedruckten Bereich am unteren Rand der Frontscheibe. Dank der hohen Lichtstärke soll das Bild, nach Angaben von Continental, in einer gestochen scharfen Qualität über die gesamte Breite der Scheibe zu sehen sein – und das bei allen Lichtverhältnissen.

Das heißt, die Informationen werden direkt auf Sichthöhe des Fahrers oder der Fahrerin eingeblendet. Gleichzeitig sind sie für alle Insassen des Fahrzeugs sichtbar, und das sogar mit polarisierten Sonnenbrillen – polarisierte Brillen sind mit einer speziellen Folie ausgestattet, die reflektierte horizontale Lichtstrahlen blockiert und vertikales Licht zu den Augen durchlässt.

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Anders gesagt: Das Scenic View HUD kann Cluster-Instrument (Instrumenten-Block) und Beifahrer-Display gleichermaßen ersetzen. Inhalte des Center-Displays können außerdem erweitert und ergänzt werden.

Neues Display soll die Sicherheit erhöhen

„Mit dem Scenic View HUD setzen wir einen neuen Trend und ermöglichen Fahrzeugdesignern völlig neue Gestaltungsmöglichkeiten“, sagt Philipp von Hirschheydt, Leiter des Geschäftsfelds User Experience bei Continental. „Damit verändern wir nicht nur das Design des Fahrzeugs, sondern tragen auch maßgeblich zu einer höheren Sicherheit im Straßenverkehr bei. Displays spielen als Schnittstelle zwischen Fahrzeug und Fahrer eine entscheidende Rolle bei der Steuerung der Informationsflut, damit der Fahrer weder abgelenkt wird noch ermüdet.“

Der Vorteil von Head-up-Displays ist offensichtlich. Die Anzeige befindet sich auf Augenhöhe des Fahrers oder der Fahrerin, weswegen diese den Blick nicht von der Straße nehmen müssen, um sich zu informieren. Allerdings war die technische Qualität der Displays auf Windschutzscheiben bislang nicht vergleichbar mit herkömmlichen Bildschirmen in den Fahrzeugen. Continentals Lösung ist ein durchgängiger Schwarzdruck am unteren Rand der Windschutzscheibe. Er vergrößert den Kontrast und erhöht damit auch die Sichtbarkeit der Informationen, sodass selbst bei starker Sonneneinstrahlung genug zu erkennen sein soll.

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Für mehr Effizienz und Flexibilität besteht das Display aus mehreren Bildschirmen

Die Projektion reicht von einer A-Säule zur anderen. Das klingt kostspielig, wird aber durch mehrere einzelne Bildschirme umgesetzt, die unter dem Dashboard eingebaut und miteinander verbunden sind. Das ist einerseits kosteneffizient und führt andererseits zu mehr Flexibilität. Denn die Designer und Designerinnen können die Zahl der eingesetzten Bildschirme einfach verändern und an das jeweilige Fahrzeugmodell anpassen.

Das Display ist ausgestattet mit einer hocheffizienten Matrix-Hintergrundbeleuchtung, die es ermöglicht, Bildschirmbereiche einzeln zu- oder abzuschalten. Das soll zu einer hohen Effizienz führen, da nur die Fläche erleuchtet werden, die gerade benötigt wird. Der Stromverbrauch variiert also abhängig von den Bedürfnissen der Nutzerinnen und Nutzer.

Continental wird das Scenic View Head-up-Display zum ersten Mal Anfang Januar auf der CES 2023 zeigen, die offizielle Markteinführung ist für das Jahr 2026 geplant.

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Ein Beitrag von:

  • Nicole Lücke

    Nicole Lücke macht Wissenschaftsjournalismus für Forschungszentren und Hochschulen, berichtet von medizinischen Fachkongressen und betreut Kundenmagazine für Energieversorger. Sie ist Gesellschafterin von Content Qualitäten. Ihre Themen: Energie, Technik, Nachhaltigkeit, Medizin/Medizintechnik.

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