Bewegte Bilder aus dem Fahrrad
Ein kleines kalifornisches Unternehmen hat ein besonderes Beleuchtungssystem für Fahrräder entwickelt. Bei Geschwindigkeiten ab 15 Kilometer pro Stunde entstehen in den Rädern farbige Bewegtbilder.
Das Team des kalifornischen Unternehmens MonkeyLectric besteht nur aus sechs jungen Leuten, aber die sind allesamt fahrradverrückt und innovativ. Ihre neueste Entwicklung heißt Monkey Light Pro und ist ein Beleuchtungssystem, bei dem zwischen den Speichen farbige Bilder auf beiden Seiten des Fahrrades entstehen. Dann züngeln etwa Flammen empor, ein Hund im Hinterrad jagt die Katze im Vorderrad oder bunte psychedelische Muster drehen sich im Kreis.
Fahrradbesitzer können eigene Animationen leuchten lassen
Ein Monkey Light Pro-Bausatz besteht aus vier Teilen, wiegt 500 Gramm und kann bis zu 1000 Einzelbilder speichern. Auf den vier Trägern, die in die Speichen geklemmt werden, sind insgesamt 256 Farbleuchtdioden aufgebracht.
Diese LEDs blinken, sobald das System während der Fahrt aktiviert wird. Bei höherer Geschwindigkeit, ab mindestens 15 Stundenkilometern, wird aus dem Blinken für das Auge ein animiertes Bild. Der Käufer von Monkey Light Pro kann entweder aus den mitgelieferten Bildern und Animationen auswählen oder er kann sein Beleuchtungssystem mit einer eigenen Grafik bestücken und per Bluetooth übertragen. Das System unterstützt zahlreiche Medienformate, darunter JPG, GIF, PNG, AVI, MPEG und MOV.Magnetsensoren und ein Beschleunigungsmesser erkennen die Geschwindigkeit und die Fahrtrichtung. So bleiben die Bilder auch dann stabil, wenn der Fahrer bremst oder mal kräftiger in die Pedale tritt. Bis 65 Kilometer pro Stunde hält das System seine Bildstabilität.
Der mitgelieferte Lithium-Polymer-Akku mit einer Kapazität von 7000 Milliampere reicht aus für drei bis acht Stunden volle Beleuchtung, je nachdem welche Bilder in den Rädern gezeigt werden. Bei reduzierter Helligkeit verlängert sich die Laufzeit auf bis zu 48 Stunden.
Die Monkey Light Pro-Beleuchtung passt nach Angaben des Herstellers in Fahrräder mit Radgrößen zwischen 26 und 29 Zoll. Dabei muss das Rad zwischen 34 und 36 Speichen besitzen. Bei Hinterrädern mit einer Nabenschaltung und mehr als fünf Gängen kann das System nicht eingesetzt werden.
Kapital über Crowdfunding sammeln
Noch ist die unterhaltsame Fahrradbeleuchtung allerdings nicht in Serie gegangen. Man habe zwar anhand von 100 handgefertigten Einheiten das System ausgiebig testen können, erklärte MonkeyLectric. Für die Serienfertigung ist das Unternehmen aber noch auf Kapitalsuche und geht dabei neue Wege. Nachdem die Anfrage bei traditionellen Kapitalgebern gescheitert war („Banker hatten für unser Produkt kein Verständnis. Sie fahren BMWs und keine Fahrräder“) versuchen die Unternehmer jetzt ihr Glück beim Crowdfunding. Über die Plattform „Kickstarter“ sollen bis Ende Juli 180.000 US-Dollar gesammelt werden. Sobald das Monkey Light Pro in Serie geht, liegt der Preis für ein Rad voraussichtlich bei knapp 900 Dollar, für beide Räder bei rund 1.700 Dollar.
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