BMW feiert 100. Geburtstag mit 122.000 Mitarbeitern
Happy Birthday, BMW! Der Münchener Autobauer feiert heute seinen 100. Geburtstag. 122.000 Mitarbeiter weltweit dürfen mittags die Arbeit niederlegen. Grund genug, zurückzublicken – auf Glanzzeiten, Krisen und die schönsten Modelle. Klicken Sie sich durch unsere beiden Bildergalerien zum Jubiläum.
Die Party steigt heute in der Münchener Olympiahalle. 2000 VIPs aus Wirtschaft und Politik, der Autobranche und viele Partner feiern das Jubiläum gemeinsam mit dem BMW-Vorstand. Zu den Gästen zählen auch die beiden Großaktionäre Susanne Klatten und Stefan Quandt, die mit einem geschätzten Vermögen von 27 Milliarden € zu den reichsten Familien Deutschlands zählen.
Und was ist mit den fast 40.000 Werkarbeitern aus München? Die dürfen, genau wie ihre Kollegen in Werken auf der ganzen Welt, um 14 Uhr die Arbeit niederlegen und in die Allianz Arena des FC Bayern München schlendern. Dort können sie sich eine Übertragung der Ansprachen aus der Olympiahalle auf Videoleinwand ansehen – bei Bockwurst und alkoholfreiem Bier.
Vorstand und VIP genießen derweil ein Mehr-Gänge-Menü. Eine Zweiteilung, die einigen Mitarbeitern sauer aufstößt. „Das ist eine bodenlose Frechheit, eine Trennung wie nach Klassen“, sagt ein Betriebsrat der Bild. „Respektlos gegenüber jenen, die täglich buckeln.“
BMW hat einen Marktwert von 37,2 Milliarden €
Heute vor 100 Jahren erblickte BMW also das Licht der Welt. Allerdings unter anderem Namen. Der Konzern startete am 7. März 1916 nämlich als die Bayerischen Flugzeugwerke AG (BFW) und baute als Rüstungsfirma zunächst Motoren für Militärflugzeuge – federführende Unternehmer waren damals Gustav Otto und Karl Rapp.
Aus dieser Zeit stammt übrigens auch das BMW-Logo mit dem Propeller als Firmensymbol.
1923 folgte dann unter dem neuen Namen Bayerische Motoren Werke (BMW) der Bau des ersten BMW-Motorrads (R32), 1928 nach der Übernahme der Fahrzeugfabrik Eisenach die Produktion des ersten Serien-Automobils (3/15 PS). Heute landet BMW laut Markforschungsinstitut Interbrand mit einem Wert von 37,2 Milliarden $ auf Platz 11 der wertvollsten Marken der Welt.
BMW meisterte 1959 und 1994 zwei große Krisen
Dabei sah es für BMW nicht immer rosig aus. 1959 stand das Unternehmen erstmals kurz vor der Pleite und der Übernahme durch Daimler, da neben Modellen wie der winzigen Isetta oder dem teuren BMW 501 „Barockengel“ ein verkaufsstarkes Mittelklasse-Modell fehlte und das Werk Eisenach im Zuge der deutschen Teilung verlorenging.
Doch dem Konzern gelang es dank Herbert Quandt, die Kurve zu nehmen. Der Industrielle stieg als Sanierer ein und brachte unter anderem die Produktion des Mittelklasse-BMW 1500 auf den Weg. 1967 folgte die Übernahme der Autowerke des damaligen Landmaschinen- und Autoherstellers Glas im niederbayerischen Dingolfing. Glas wurde unter anderem durch den Goggo-Roller und den Kleinwagen Goggomobil bekannt.
1970 bis 1993 baute BMW unter Federführung des BMW-Vorstandschefs Eberhard von Kuenheim zahlreiche neue Werke auch im Ausland auf für die Entwicklung einer breiteren Modellpalette.
Die zweite große Krise begann 1994 mit der Übernahme des britischen Autobauers Rover. BMW wollte sich damit vom Premium- zum Massenhersteller aufschwingen, fuhr jedoch Milliardenverluste ein und musste sechs Jahre später einen Rückzieher machen und die britische Tochter für symbolische fünf Pfund verkaufen.
Heute geht es BMW gut. Der Autobauer verkaufte 2015 mehr Autos als die deutschen Rivalen Audi und Mercedes. Allein in Europa konnte er fast eine Million BMW und Mini absetzen. Mit 684.000 Verkäufen ist Asien zweitwichtigste Absatzregion, darauf folgt Amerika mit 495.000 Autos.
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