BMW i3 düst als mobiler Geldautomat durch Warschau
Die polnische Bank Idea schickt Kunden rollende Geldautomaten vor die Haustür: In Warschau ist ein umgebauter BMW i3 unterwegs, an denen sich Bargeschäfte erledigen lassen. Die Bestellung erfolgt per App.
Die polnische Idea Bank ist in den fünf Jahren ihres Bestehens vom reinen Internetgeschäft parallel weiter in die nicht-virtuelle Realität ihrer Kunden vorgerückt. Als neuesten Service hat die junge Bank in Warschau jetzt eine Art Geldtaxi für Geschäftskunden im Angebot. In der Stadt sind drei umgebaute Autos unterwegs, die per App angefordert werden können. In ihnen verbirgt sich ein Geldautomat, an dem die Kunden Bargeldgeschäfte erledigen können. Der Weg zur Bank bleibt ihnen so erspart.
Dafür hat die Bank bis jetzt drei Autos vom Bankautomatenhersteller Noa Tech in rollende Geldautomaten umbauen lassen. Die größte Herausforderung beim Umbau sei das zusätzliche Gewicht gewesen, sagt Klaudia Klimkowska, Sprecherin der Idea Bank. „Die Bankautomaten sind sehr schwer, sodass in den Autos zusätzliche Verstärkungen eingebaut werden mussten.“ Zwei Ford Courier Vans konnten so mit Bankautomaten bestückt werden, an denen der Kunde sowohl Ein- als auch Auszahlungen vornehmen kann.
Geldtaxi lässt sich per App anfordern
Für den dritten mobilen Geldautomaten der Flotte, ein BMW i3, war dieser Vollservice jedoch zu viel an Gewicht, sodass hier nur Geld eingezahlt, aber nicht abgehoben werden kann. Dafür rollt das knuffige Elektroauto ohne Abgase durch Warschau.
Angefordert werden die Spezialautos über eine App, die die Idea Bank für die mobilen Betriebssysteme Android und iOS entwickelt hat. Mit der App lassen sich auch Vorbestellungen abgeben, damit das Geldtaxi zu einem festgelegten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort erscheint.
Fahrer sind professionelle Personenschützer
Die Sicherheit ist dabei großes Thema für die Idea Bank. „In den Autos sind verschiedene zusätzliche Sicherheitseinbauten installiert worden, so wie das üblich ist für Fahrzeuge, die Bargeld transportieren“, sagt Klimkowska. „Zusätzlich werden die Autos überwacht. Außerdem hat jeder unserer Fahrer nicht nur eine spezielle Erlaubnis, Bargeld zu begleiten, sondern ist auch ein professioneller Personenschützer.“
Der neue Service ist laut Idea Bank in erster Linie für Geschäftskunden und hier besonders für Inhaber kleiner und mittelständischer Unternehmen zugeschnitten. Bei einer Umfrage unter ihren Kunden sei herausgekommen, dass trotz verstärkten Onlinebankings immer noch ein großer Teil der Unternehmer Bargeldgeschäfte bevorzuge und zum Beispiel die Tageseinnahmen am Abend persönlich zur Bank bringe, sagt Idea-Vorstandsmitglied Dominik Fajbusiewicz. Das sei Geld- und Zeitverschwendung, findet er und will mit dem neuen Service den Kunden diese Bürde abnehmen.
Jetzt will die Idea Bank testen, wie der Service in Warschau von den Kunden angenommen wird. In der polnischen Hauptstadt ist eine Erweiterung der Flotte geplant und, falls der Bedarf bei den Kunden wächst, könnte der Service auch auf andere Städte ausgeweitet werden.
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