Elektroauto 13.07.2021, 10:29 Uhr

BMW stößt i3 früher ab als geplant

BMW wollte sein Elektroauto i3 bis 2024 bauen – doch die Pläne werden eingestampft. Für welches Modell der i3 Platz machen muss.

BMW i3 im Straßenverkehr

Der BMW i3 wird früher eingestellt als geplant. Der Autobauer ist gezwungen "bessere" Modelle zu entwickeln.

Foto: BMW

„Ja, was denn nun?“ BMW hatte eigentlich geplant den Bau des Elektroautos i3 bis 2024 fortzuführen. Das Modell wird seit 2013 produziert und sollte zu den modernsten Elektromodellreihen des deutschen Autobauers gehören. Die Wende kommt doch etwas überraschend.

Der BMW i3 soll schon nächstes Jahr auslaufen. 2022 ist also Schluss mit der Produktion. In den USA kann es schon eher zum Aus des Modells kommen. Es kursieren Händlerschreiben, nach denen im Juli 2021 zum letzten Mal 180 E-Autos für den USA-Markt produziert werden. Erst 2018 erhielt der BMW i3 einen größeren Akku. Die Verkaufszahlen seien laut Hersteller 2019 um 20 % gestiegen.

Technisch hat das Modell definitiv ein Update erfahren. Der Lithium-Ionen-Akku wächst von 94 Amperestunden (Ah) auf 120 Ah. Gegenüber dem ersten Modell des i3 verdoppelt sich damit die Kapazität. In Kilowattstunden hat der Akku nun mit 42,2 kWh gegenüber Urmodell knapp 20 kWh dazugewonnen. Preislich liegt das aktuelle E-Auto bei 38.000 Euro und soll eine Reichweite von 359 Kilometer aufweisen. Serienmäßig erhalten Käufer ein Kabel zum i3. Mit diesem kann das E-Auto an der Haushaltssteckdose mit 2,4 kW seinen Akku in 15 Stunden laden. Eine Nacht reicht für ein volles E-Auto also nicht aus.

BMW i3 in Chicago: Auch die ältere Versionen des i3 lassen sich mit der neuen Batterie ausstatten. Was der Batteriewechsel kostet, hat BMW noch nicht mitgeteilt.

BMW i3 in Chicago: Auch die ältere Versionen des i3 lassen sich mit der neuen Batterie ausstatten. Was der Batteriewechsel kostet, hat BMW noch nicht mitgeteilt.

Foto: BMW

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Bei einem theoretischen Normverbrauch von 12,6 kWh auf 100 km (NEFZ) käme der i3 auf theoretisch 262 km. Vielleicht ließen sich noch ein paar Kilometer durch die Rekuperation herausholen. Angesichts der niedrigen Temperaturen, dem Wunsch nach Wärme und Klimaanlage, Musikgenuss während der Fahrt und der Nutzung elektronischer Extras wie Navi weiß man zwar, wie man voran kommt, muss sich aber vorher erst einmal eine Stromtankstelle suchen.

Wem das zu unsicher ist, der kann weiterhin einen kleinen Zweizylinder-Benziner bestellen, der während der Fahrt Strom erzeugt und die Batterie auflädt. Dann sind auch wirklich lange Strecken mit dem i3 möglich. Eine Tankfüllung genügt, damit das Motörchen Strom für weitere 150 Kilometer erzeugt. Allerdings ist auch der Zweizylinder nicht gratis – Aufpreis 45.00 Euro.

Nachfolger des i3 steht in den Startlöchern

Für welches neue Modell muss der i3 weichen? Der neue iX1 steht schon in den Startlöchern. 2022 soll der Bau beginnen. Warum ist es zu dieser Planänderung gekommen?

Die Leistungsfähigkeit der Konkurrenz zwingt BMW zu diesem Schritt. Der ID.3 von Volkswagen bietet zum Beispiel neuere Technik und kann auch schneller laden. Das Elektroauto iX1 soll diese Lücke schließen. Größere Reichweite und bessere Technik umfassen das Mini-SUV. Zudem habe die Elektroauto-Förderung des Bundes nicht zu einem Verkaufsschub des BMW i3 geführt.

Ältere BMW i3 lassen sich mit der neuen Batterie nachrüsten

Wer schon mit einem älteren Modell des i3 unterwegs ist, kann seine alte Batterie gegen die neue, leistungsstärkere austauschen lassen. Was das kostet, hat BMW allerdings noch nicht mitgeteilt. Die Fahrleistungen des i3 mit neuer Batterie sind trotz leicht erhöhten Fahrzeuggewichtes von 1.245 Kilogramm fast unverändert. Das Auto beschleunigt in 7,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Das ist eine Zehntelsekunde „langsamer“ als bislang.

Autoindustrie sucht Fachkräfte – aber die Sache hat einen Haken

Bei der bayerischen Polizei sind drei i3 im Einsatz.

Bei der bayerischen Polizei sind drei i3 im Einsatz.

Foto: BMW

Der kurz nach dem i3 erschienene Hybrid-Sportwagen i8 wurde bereits Ende April 2020 eingestellt. Damit wird in Leipzig ein Modell weniger produziert. BMW hatte für die beiden Modelle 400 Millionen Euro in den Aufbau der Produktion investiert. Nach sechs Jahren endet damit die Ära des erfolgreichsten BMW-Sportwagens.

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Ein Beitrag von:

  • Sarah Janczura

    Sarah Janczura

    Sarah Janczura schreibt zu den Themen Technik, Forschung und Karriere. Nach einem Volontariat mit dem Schwerpunkt Social Media war sie als Online-Redakteurin in einer Digitalagentur unterwegs. Aktuell arbeitet sie als Referentin für Presse und Kommunikation beim VDI e.V.

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