BMW iX3: Autobauer stellt rein elektrische SAV vor – und macht überraschende Ankündigung
BMW will den Verkauf des veollelektronischen iX3 noch in diesem Jahr starten. Der Autobauer machte zudem eine interessante Ankündigung für das Jahr 2021.
Den BMW X3 gibt es als erstes Modell des Herstellers in allen Antriebsarten: mit Otto- und mit Dieselmotor, als Plug-in-Hybrid und rein elektrisch. Dafür hat der Automobilhersteller seine eDrive Technologie weiterentwickelt – inzwischen in der fünften Generation. Das betrifft Elektromotor, Leistungselektronik, Ladetechnologie und Hochvoltbatterie. Dadurch ergäben sich Fortschritte in der Leistungscharakteristik, dem Stromverbrauch und der Reichweite.
Herzstück des BMW iX3 ist eine neue Antriebstechnologie: Elektromotor, Getriebe und Leistungselektronik befinden sich in einem Gehäuse. Der Motor funktioniert nach dem Prinzip einer stromerregten Synchronmaschine ohne Einsatz von Magneten. Damit sei es laut Herstellerangaben möglich, vollständig auf Rohstoffe zu verzichten, die zu den sogenannten Seltenen Erden gehören. Die neue Technologie biete eine um 30 % höhere Leistungsdichte gegenüber den eigenen, herkömmlichen E-Fahrzeugen. Das steigere gleichzeitig den Motorwirkungsgrad nun auf bis zu 93 %. Zum Vergleich: Verbrennungsmotoren kommen auf 40 %. Mit einer Höchstleistung von 210 Kilowatt (kW)/286 PS beschleunigt der iX3 in 6,8 Sekunden von null auf 100 Stundenkilometer (km/h) und spielt so in derselben Liga wie der konventionell angetriebene X3 30i. Die 180 km/h Höchstgeschwindigkeit regelt eine elektronische Begrenzung. Die Kraftübertragung erfolgt auf die Hinterräder, wie bei BMW üblich, womit zugleich Traktion und Effizienz unterstützt werden.
Erstmals kommen beim iX3 Aerodynamik-Räder zum Einsatz. Sie reduzieren den Luftwiderstandsbeiwert um rund 5 % im Vergleich zu einem Fahrzeug mit herkömmlichen Leichtmetallrädern. Das trägt auch zur Reichweitensteigerung bei – rund zehn Kilometer mehr schafft das Auto im neuen Testzyklus WLTP. Das Testverfahren „Worldwide Light-Duty Vehicles Test Procedure“, kurz WLTP, basiert auf realen Fahrdaten, die aus drei Kontinenten und zwölf Ländern auf 750.000 Testkilometern zusammengetragen wurden. Hinzu kommen regionale Anpassungen aufgrund verschiedener Klimazonen.
Weiterentwickelter Hochvoltspeicher sorgt für Langstreckentauglichkeit
Auch beim Hochvoltspeicher setzt BMW auf die jüngste Entwicklungsstufe im iX3. Mit gesteigerter Speicherkapazität in Kombination mit dem effizienten Antrieb schafft das Auto im Testzyklus WLTP bis zu 460 Kilometer Reichweite und im Testzyklus NEFZ bis zu 520 Kilometer. Eine neue Ladeeinheit versorgt sowohl den 400 Volt Hochvoltspeicher als auch die 12 Volt des Bordnetzes. Dabei kann sie Wechselstromanschlüsse nutzen und ein- als auch dreiphasiges Laden mit einer Leistung von bis zu 11 kW verarbeiten, oder an einer Gleichstrom-Schnellladestation bis zu 150 kW umsetzen. Das ermöglicht eine Ladung von null auf 80 % innerhalb von 34 Minuten. NEFZ steht für Neuer Europäischer Fahrzyklus. In diesem Testverfahren geht es um die Messung der klimaschädlichen Abgaswerte, konkret der Messung von CO2-Emissionen entsprechend einem vorgegebenen Rahmen.
Nach Herstellerangaben sei der BMW iX3 auch langstreckentauglich. Er benötige weniger und kürzere Ladestopps auf einer Strecke von München nach Berlin als vergleichbare E-Fahrzeuge, die in ihrer Effizienz durch größere und schwerere Hochvoltbatterien beeinträchtigt sind. Unterstützung für Effizienz als auch Komfort bieten digitale Services von BMW Connected Charging: Eine Funktion namens E-Route berechnet Zwischenstopps und gibt darüber hinaus nützliche Informationen zu Ladestationen wie Verfügbarkeit, Authentifizierungsmethode oder Points of Interest in der Nähe. Als iX3-Kunde hat man Zugang zum Schnelllade-Netzwerk von Ionity. Die adaptive Rekuperation nutzt das Fahrzeug, um effizienter und mit mehr Fahrkomfort unterwegs zu sein. Die Intensität der Bremsenergie-Rückgewinnung passt sich mithilfe von Navigationsdaten und Fahrerassistenzsystemen der ermittelten Verkehrssituation an.
Neuartiges Ladesystem aus verschiedenen Komponenten
Der neue Hochvoltspeicher wurde extra besonders flach gebaut. So verschwindet er tief im Unterboden und lässt sich in die flexible Fahrzeugarchitektur des SAV integrieren. Dadurch senkt sich der Schwerpunkt im Vergleich zu konventionell angetriebenen Modellen dieser Serie, was Vorteile bei der Querdynamik bietet. Hinzu kommt das serienmäßige Adaptive Fahrwerk, das sich dank elektronisch gesteuerter Dämpfer an die aktuelle Fahrbahnbeschaffenheit und die Fahrsituation anpasst. Das erhöht sowohl den Abrollkomfort als auch die Fahrdynamik. Die Fahrwerkstechnik in Kombination mit dem Elektromotor und dessen spontaner Kraftentfaltung stehe auch der BMW iX3 für sportlich-agile Fahreigenschaften. BMW kündigte gleichzeitig mit dem elektrischen Sports Acitivity Vehicle (SAV) an, die neu entwickelten Komponenten der BMW eDrive Technologie ab 2021 auch in weiteren Modellen einzusetzen.
Ebenfalls neu entwickelt hat BMW den „Flexible Fast Charger“. Neben dem Ladekabel gibt es Adapter für den Anschluss an Haushalts- und Industriesteckdosen. Mit einer Smart Wallbox, die man bei Kooperationspartnern bekommt, lassen sich die anfallenden Stromkosten zu Hause für den Dienstwagen separat dokumentieren und abrechnen. Die BMW Charging Card ermöglicht Zugang zu aktuell weltweit mehr als 450.000 öffentlichen Ladepunkten. Das Navigationssystem ermittelt zusätzlich Informationen zu öffentlichen Ladestationen: dazu zählen Adresse, Verfügbarkeit, Steckertyp, Ladeleistung und Zahlungsabwicklung. Mit dem Einsatz von Sekundärrohstoffen, dem Verzicht auf Seltene Erden sowie der Nutzung von Strom aus 100 % erneuerbaren Energiequellen weist der BMW iX3 eine günstige Ökobilanz auf.
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