BMW zeigt seine Vision vom elektrischen Motorrad
BMW-Motorräder sind optisch geprägt vom Zweizylinder-Boxermotor. Wie also könnte ein elektrisches Motorrad aussehen, das diese Design-Tradition fortführt? Das zeigt BMW in der Studie Vision DC Roadster.
Die Elektrifizierung der Mobilität ist in vollem Gang und macht natürlich auch vor Zweirädern nicht Halt. Sogar Harley Davidson bringt mit „LiveWire“ das erste elektrische Bike auf den Markt, angekündigt für dieses Jahr – obwohl wohl keine andere Marke so sehr mit dem röhrenden Sound der Motoren verbunden ist wie Harley. BMW hat sich in dieser Hinsicht bisher zurückgehalten. Aktuell gehört nur der elektrisch angetriebene Roller C Evolution zum Sortiment. Auch für die Studie Vision DC Roadster ist noch nicht bekannt, wann sie als Serienmodell auf die Straße darf. BMW hat noch nicht einmal die technischen Daten bekanntgegeben und damit deutlich gezeigt, wo derzeit die Priorität liegt: Wie lässt sich mit einem Elektromotor das typische BMW-Design erhalten?
Über den elektrischen Fahrspaß muss BMW sich vermutlich auch tatsächlich keine großen Sorgen machen. Elektromotoren haben mit einer hohen Beschleunigung keine Probleme, was Edgar Heinrich, Leiter Design BMW Motorrad, bestätigt: „Wer es schon einmal probiert hat, der weiß, dass elektrisch auf zwei Rädern fahren mindestens genauso aufregend ist. Das hohe Drehmoment gleich beim Losfahren sorgt für eine atemberaubende Beschleunigung. Diese fast brachiale Kraftentfaltung schafft ein vollkommen neues Erlebnis von Dynamik. Und der BMW Motorrad Vision DC Roadster verleiht diesem Erlebnis eine Gestalt.“
Akkumulatoren statt Zweizylinder-Boxermotor
Wie soll es denn nun aussehen, das BMW-Motorrad der Zukunft? Die Studie Vision DC Roadster ist ein Naked-Bike, also ein unverkleidetes Motorrad, das für den Einsatz auf der Straße gedacht ist. Dazu muss man wissen, dass der Motor bei einem Motorrad, anders als bei einem Pkw, Basis für die komplette Architektur des Fahrzeugs ist. Bikes mit hoher Leistung sind schon auf den ersten Blick an der Größe des Motors zu erkennen, da sie einen großen Hubraum besitzen. Bei einem Elektroantrieb sind hingegen die Akkumulatoren die Elemente mit dem größten Platzbedarf. Der Elektromotor selbst ist im Vergleich dazu regelrecht kompakt.
Als Konsequenz daraus hat BMW an die Stelle des bisherigen Motors den vertikal eingebauten Energiespeicher gesetzt. 2 seitliche Kühlelemente mit Rippen-Optik und integrierten Ventilatoren ragen heraus und sind somit dem Fahrtwind ausgesetzt. Der zylinderförmige E-Antrieb sitzt unter dem Energiespeicher und ist direkt mit dem Kardan (Zahnriemen) verbunden.
In der Seitenansicht fällt auf, dass die Front sehr tief sitzt und das kurze Heck verhältnismäßig hoch ist. Der Fokus liegt also auf dem Vorderrad. Da es keinen Tank mehr gibt, hat BMW sich für eine flache Gitterrahmenstruktur entschieden, die über den Fahrzeugkörper läuft. Der Energiespeicher ist von einem Aluminium-Rahmen umgeben. Dabei betont BMW, dass Hightech-Materialien wie Carbon und Aluminium verwendet wurden, die das Gesamtgewicht reduzieren sollen und so die Energieeffizienz verbessern.
Lichtkonzept soll für hohe Wiedererkennung sorgen
Wichtige Designelemente sind – typisch für BMW – das Farb- und das Lichtkonzept. Die Farbe ist überwiegend dunkel und betont auf diese Weise die freiliegende Kardanwelle und die Duolever-Gabel, also die klassische BMW-Vorderradaufhängung. Der angedeutete Dreiecksrahmen ist durch frühere Modelle ebenfalls ein gewohnter Anblick, auch wenn er bei dem Vision DC Roadster sogar im Dunkeln fluoresziert. Die Front- und Heckleuchten sind minimalistisch gestaltet. Eine Besonderheit bietet dabei der LED-Scheinwerfer, indem er das Tagfahrlicht in U-Form abgibt. Zwei LED-Linsen pro Seite sorgen für Abblend- und Fernlicht. Die Heckleuchte besteht aus 2 C-förmigen LED-Elementen, die in den Aluminium-Heckträger integriert sind. BMW setzt darauf, dass die daraus entstehende Lichtsignatur das Motorrad unverwechselbar macht.
Weitere Beiträge zum Thema Elektromobilität:
Ein Beitrag von: