Citroëns legendärer Mehari kommt als E-Version mit Plastik-Karosserie
Es ist die Wiedergeburt eines Klassikers: Citroën bringt den Mehari aus den 70er-Jahren als Elektroauto zurück auf den Markt. Die Plastik-Karosserie saß damals einfach auf dem Chassis des Kultautos 2CV. Freude kommt aber auch bei der Neuauflage auf – die lässt sich wie das Original auch bei Regen offen fahren.
Das wird einige Citroën-Fans aus den Socken hauen: Der französische Automobilhersteller hat sich mit dem Elektrofahrzeug-Spezialisten Bolloré zusammengetan und eine E-Version des Mehari gebaut. Sie soll bereits nächstes Frühjahr auf den Markt kommen – allerdings zunächst nur in Frankreich. Ob der Flitzer auch in Deutschland zu haben sein wird, lassen die Franzosen offen. Sie geben bislang auch keinen Preis bekannt. Bleibt zur Orientierung nur ein Blick zum E-Modell Bluesummer von Boloré. Das Plastik-Cabrio kostet 24.000 €.
Elektromotor beschleunigt Mehari auf 110 km/h
Und was leistet der Flitzer? Citroën hat den Strandbuggy mit einem 68-PS-starken Elektromotor (50 kW) ausgestattet, der eine Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h möglich macht. Das ist ziemlich genauso schnell wie damals der Mehari mit Zweizylinder-Entenmotor.
Innerorts soll der Besitzer des E-Mehari 200 km durch die Gegend düsen können – außerorts rund 100 km. Dann muss die Lithium-Metall-Polymer-Batterie mit einer Kapazität von 30 kWh für 13 Stunden an die Haushaltesteckdose. An einer 16-Ampere-Steckdose soll der Wagen in acht Stunden geladen sein.
Offene Karosserie des Mehari besteht komplett aus Kunststoff
Interessant ist auch die offene Karosserie des 3,81 m langen Strandbuggys. Sie ist auf 1,65 m hochgelegt und besteht – wie beim historischen Vorbild – komplett aus Kunststoff. Die vier Sitze, Rückbank und Cockpit sind zudem wetterfest, sodass Fahrten im Regen kein Problem sind. Zumindest für das Auto.
Mehari-Fans, die trotz Badehose und Bikini lieber trocken bleiben wollen, können den Zweitürer mit wenigen Handgriffen dichtmachen: Sie müssen lediglich zwei Deckenplatten auflegen und Fenster einstecken. Für gute Sicht sorgen zwei Paar Frontscheinwerfer. Eines ist so schmal, dass der E-Mehari einen deutlich futuristischeren Eindruck macht als sein Vorgänger.
Original-Mehari: In Deutschland nur Einzelabnahme beim TÜV
Der ursprüngliche Mehari ist längst ein Klassiker: Citroën hat ihn zwischen 1968 und 1987 insgesamt 144.953 Mal gebaut. 15.000 Zusatzexemplare gab es für die französische Armee. Unter der Motorhaube röhrte ein Zweizylinder-Boxerbenziner mit 26 PS aus dem 2CV – besser bekannt als Ente.
In Deutschland war das Freizeitauto allerdings eher eine Seltenheit. Warum? Weil die Behörden wegen der brennbaren Kunststoff-Karosserie den Weg in den Verkauf versperrten. Möglich war lediglich die Anmeldung importierter Fahrzeuge über Einzelabnahmen. Was für ein Aufwand.
Optisch erinnert der E-Mehari übrigens etwas an den LM3D Swim von Local Motors. Dabei handelt es sich um das weltweit erste Serienauto aus dem 3D-Drucker. Es soll 2017 für rund 49.000 € auf den Markt kommen.
Dass Citroën den Mehari wiederbelebt, lässt Träume aufkommen, dass auch die Ente irgendwann wieder auf den Straßen rollen könnte. In diesem Jahr ist es genau 25 Jahre her, dass der Bau des 2CV eingestellt wurde.
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