Continental setzt auf Bio und Recycling für Oberflächen im Fahrzeuginnenraum
Continental geht den nächsten Schritt in Richtung Nachhaltigkeit: Neue Materialien sollen die Innenausstattung der Fahrzeuge auf ein neues Level setzen und zu 100% klimaneutral sein. Bis Ende der Woche können Interessierte sich auf der IAA Transportation in Hannover selbst von der Haptik überzeugen.
Beim Thema Nachhaltigkeit geht es um weit mehr als um einen bewussten und sparsamen Umgang mit Energie. Die Industrie steht vor der Aufgabe, Produktionsprozesse möglichst schonend in Bezug auf alle Ressourcen zu gestalten und umweltfreundliche Materialien zu verwenden, die im Idealfall vollständig recycelt werden können. In Bereichen wie der Autoindustrie, die bei der Innenausstattung der Fahrzeuge lange Zeit auch auf Kunststoffe gesetzt hat, ist das zum Teil mit großen Herausforderungen verbunden. Continental stellt mögliche Lösungen vor.
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Nachhaltige Materialien für die Fahrzeug-Innenausstattung: Top-Qualität
Für die Automobilindustrie ist der Weg Richtung Klimaneutralität – wie für fast alle produzierenden Industriezweige – besonders beschwerlich. Denn für die Herstellung eines Fahrzeugs wird per se viel Energie benötigt. Hinzu kommt: Den Kundinnen und Kunden reicht es heute nicht mehr, wenn grüner Strom eingesetzt wird. Sie sind umweltbewusster geworden und fordern mehr Nachhaltigkeit entlang der gesamten Produktionskette. Für die Fahrzeuginnenausstattung heißt das zum Beispiel: Der Abschied von herkömmlichen erdölbasierten Kunststoffen steht kurz bevor. Neue, abbaubare Materialien sollen sie ersetzen.
Das ist nicht einfach, denn sie müssen allen Qualitätsstandards genügen, beispielsweise haltbar sein und sich angenehm anfühlen. Gleichzeitig dürfen sie nicht zu viel Aufwand in der Herstellung verursachen, sollten sich also gut verarbeiten lassen – und bestenfalls riechen sie auch noch gut. Continental hat dafür nach eigenen Angaben verschiedene Lösungen im Portfolio.
Vielfältiges Design durch recycelbares Oberflächenmaterial
Es geht los mit dem Oberflächenmaterial Xpreshn, das aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden kann. „Mit biobasiertem Xpreshn können wir ein Produkt mit optimalem CO2- Fußabdruck liefern, das hervorragende technische Eigenschaften und gleichzeitig eine Vielzahl an Designmöglichkeiten in sich vereint“, sagt Gabriele Wittmann, Leiterin für die weltweite Forschung im Bereich Oberflächen von Continental.
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Xpreshn ist beispielsweise für Türverkleidungen geeignet oder für die Instrumententafel. Grundsätzlich kann es als Monomaterial verwendet werden. Dann ist es vollständig recycelbar. Möglich sind zudem Recyclingkonzepte für ganze Bauteile. Bestehen zum Beispiel sowohl das Trägerbauteil als auch die Oberfläche aus Xpreshn, können sie nach Ende der Nutzungsdauer recycelt werden, ohne dass zusätzlicher Aufwand für eine Trennung der Bauteile entstünde.
Kunstleder für den Fahrzeuginnenraum
Acella ist hingegen für andere Einsatzgebiete gedacht. Es handelt sich dabei um ein Kunstleder, das aus recycelten Materialien und biobasierten Rohstoffen hergestellt wird, kombiniert mit rPET- Textil. Es wird also Polyester verwendet, es handelt sich aber um recycelten Kunststoff – die Garne werden aus PET-Flaschen gewonnen. Laut Continental kann dieser Lederersatz leicht gereinigt werden und ist besonders robust. Anders gesagt: Acella ist nachhaltig, ohne dass diese Umstellung mit schlechteren Produkteigenschaften verbunden wäre.
Ein weiteres nachhaltiges Material im Continental-Angebot ist Benova Eco Protect, das mit dem German Innovation Award ausgezeichnet worden ist. Es soll Hitze und UV-Licht sehr gut widerstehen. Enthalten sind nach Angaben des Unternehmens aber nur nachhaltige Materialien, keine kritischen Inhaltsstoffe, keine Rohstoffe tierischen Ursprungs, auch keine Weichmacher und Lösemittel – die genaue Zusammensetzung verrät Continental nicht. Das Ergebnis ist jedenfalls ein Material für die Innenausstattung von Fahrzeugen, das 20% leichter ist als herkömmliche Produkte und somit auch indirekt die Energiebilanz des Fahrzeugs weiter verbessert.
Technologie verlängert Lebensdauer der nachhaltigen Materialien
Continental macht nicht Halt bei den Materialien: „Mit unserer staynu- Technologie machen wir Oberflächen resistent gegen Verschmutzung, mechanische und chemische Beanspruchung, beispielsweise durch Reinigungsmittel, und damit langlebig“, sagt Wittmann. Derzeit wird die staynu- Technologie vor allen in den Sitzen und bei Anbauteilen eingesetzt. Geplant ist auch die Anwendung für Instrumententafeln.
Continental zeigt die nachhaltigen Oberflächenlösungen am Stand C29 in Halle H12.
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