Das erste Auto aus Sonys Videospiel Playstation wird Wirklichkeit
Um in diesem Auto Platz zu nehmen, brauchen Sie keinen Autoschlüssel, sondern eine Spielkonsole. Im Playstation-Spiel Gran Turismo rasen Zocker in einem Bugatti mit 400 km/h um die Kurven. Das Verrückte: Das Auto wird es wirklich geben. Und dann brauchen Sie auch einen Schlüssel.
Der animierte Rennwagen aus dem Computer erblickt schon in zwei Wochen das Licht der Welt. Denn der Konsolen-Bolide steht als 1:1-Modell auf dem Bugatti-Stand auf der Frankfurter IAA. Dabei ist das Auto nicht nur ein Fantasieprodukt. Offenbar gleicht das Modell schon dem Bugatti Chiron, der 2016 kommen wird.
Es ist ein ungewöhnlicher Weg, den der deutsch-französische Autohersteller Bugatti geht, um den Nachfolger des gerade ausverkauften Supersportwagens Bugatti Veyron vorzustellen. Der Bugatti Chiron – so wird der Nachfolger wohl heißen – rast erstmal als Bugatti Vision GT in Sonys Playstation-Spiel Gran Turismo über virtuelle Rennstrecken, bevor er 2016 in streng limitierter Auflage von 500 Exemplaren auf den Markt kommen wird.
Bugatti-Liebhaber müssen für den Chiron nach Informationen von auto motor und sport einen außergewöhnlichen Preis von 2,2 Millionen Euro zahlen. Das ist eine Million mehr als für den Bugatti Veyron, von dem gerade das 450. und letzte Auto verkauft wurde.
„Mit ‘Bugatti Vision Gran Turismo‘ haben wir kein Phantasieprodukt entwickelt, wie es in dieser Kategorie des Spiels durchaus üblich ist“, erläutert Achim Anscheidt, Leiter des Bugatti-Designteams. „Wir hatten das klare Ziel, ein Fahrzeug zu kreieren, das so auch auf einer realen Rennstrecke fahren könnte, wenn es die virtuelle Spielewelt verlassen würde. Bugatti steht auch in ‘Vision Gran Turismo‘ für Authentizität.“
Gran Turismo Bugatti frei von Vorgaben
Mit dem virtuellen Rennauto folgte Bugatti einem Aufruf von Kazunori Yamauchi, dem Erfinder der Gran-Turismo-Konsolespiele, ein Fahrzeug zu kreieren, das in seiner Entwicklung völlig frei von realistischen Vorgaben und Regeln ist. Auch andere Hersteller wie Bugatti-Konzernmutter VW sowie Mercedes, Nissan, Aston Martin und BMW brachten auf diese Weise schon ihre Fahrzeuge in dem Konsolenspiel unter.
Und trotz der freien Vorgaben hielten sich die Entwickler eng an das Design der Autoedelmarke. Für die konsequente Umsetzung des Gran Turismo Designs holte Bugatti auch Ingenieure ins Boot, die das Fahrzeug echten Aerodynamikanalysen unterzogen.
Unverkennbar ein Bugatti: Der charakteristische Kühlergrill in Hufeisen-Form sowie die Mittelfinne an Heck- und Kotflügel sind typisch für den Bugatti-Klassiker Typ 57 Atlantic aus dem Jahr 1936. Sehr auffällig auch die Acht-Augen-Scheinwerfer und der NACA-Lufeinlass im Dach. Für eine exzellente Aerodynamik sorgen Wings und Flaps, gigantische Splitter und Luftauslässe im vorderen Kotflügel sowie Seitenschweller bis zum Heckspoiler. Ein vierflutiger Auspuff über einem breiten Diffusor, Not-Aus-Schalter, Feuerlöschanlage sowie riesige Michelin-Slicks lassen den Chiron stark an den McLaren P2 GTR erinnern.
Hochwertigste Materialien wie Carbon, Alcantara und dazu ein Lenkrad im F1-Stil, kombiniert mit vielen Kippschaltern und einem Digital-Display, lassen Motorsport-Fans fiebern.
Schnellstes Serienauto der Welt
Nach dem Rennfahrer Louis Alexandre Chiron benannt soll der Chiron das schnellste Serienauto der Welt werden. Mit seinem W16-Motor soll das Auto 460 km/h erreichen. Ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe sorgt für die Kraftübertragung. Neben dem 16-Zylinder ist noch eine Elektromotor ins Getriebe integriert, was dem Chiron eine Kraft von 1500 PS verleiht, nochmal 300 PS mehr als beim Veyron. Der maximale Drehmoment erreicht 1498 Nm. Der Wagen soll in nur zwei Sekunden von Null auf 100 km/h beschleunigen.
Ein Modell des Männertraums steht auf der IAA vom 17. bis 27. September in Frankfurt.
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