Der erste Fahrradhelm mit Brems- und Blinklicht
Mit diesem Helm wird kein Radler mehr übersehen: Helles Rot leuchtet auf, wenn der Radfahrer bremst, Blinker zeigen an, wenn er abbiegen will. Noch ist der Fahrradhelm mit Leuchtdioden zwar Zukunftsmusik. Doch ein US-Start-up will im April 2016 die ersten Helme mit Leuchttechnik ausliefern.
Auf den Fahrradhelm mit Bremslicht und Blinkern hat die Welt gewartet: Innerhalb von wenigen Tagen haben 3400 Kleininvestoren, animiert von der Fundraising-Plattform Kickstarter, bis Dienstag mehr als 430.000 $ eingezahlt, um die Serienfertigung zu finanzieren. Es könnte noch deutlich mehr werden, denn die Kampagne läuft noch bis zum 13. August. Das Ziel lag bei 125.000 $ und ist längst überschritten.
Im April 2016 sollen die ersten Modelle ausgeliefert werden. Der Normalpreis dürfte bei 119 $ liegen. Dazu kommen 15 $ für den Versand. Angeboten wird der Helm in zwei Farben: schwarz und weiß.
60 Leuchtdioden im Helm
Die Gründer des Unternehmens, Harvard-Absolvent Eu-wen Ding und Jeff Chen, haben in den Helm 16 rote Leuchtdioden (LED) fürs Bremslicht und jeweils 15 LEDs fürs Blinklicht integriert. Dazu kommen 14 weiße LEDs als Frontmarkierung. Richtungsanzeiger und Frontbeleuchtung werden per Fernbedienung ausgelöst, die sich am Lenker befindet. Sie ist durch ein Funkgerät, das bei einer Frequenz von 2,4 Gigahertz sendet, mit dem Helm verbunden. Vor der ersten Nutzung muss der Funkchip mit dem Empfänger im Helm Synchronisiert werden.
Damit die Knopfzelle, die die Fernbedienung mit Strom versorgt, möglichst lange hält, haben sich die Entwickler ein raffiniertes Energiemanagement einfallen lassen. Die Fernbedienung befindet sich im Normalfall im Schlummerzustand. Sie wird nur aktiviert, wenn der Radler einen Blinkbefehl gibt.
Das Handzeichen vor dem Richtungswechsel, das vor allem weniger geübte Fahrer verunsichert, weil sie dann einarmig fahren müssen, können sich die Lumos-Helmträger ersparen.
Beschleunigungssensor fürs Bremslicht
Die LEDs beziehen ihren Strom von einem Akku, der in den Helm integriert ist. Er reicht für etwa 2,5 Stunden, sagen die Entwickler. Über einen USB-Anschluss lässt sich die Batterie aufladen.
Die Brems-LEDs löst ein Beschleunigungssensor aus, der ebenfalls im Helm steckt. Trotz der Technik ist der Helm mit 410 Gramm nicht übermäßig schwer. Er erfüllt die DIN EN 1078, den Sicherheitsstandard, der in Deutschland für Fahrradhelme gilt. Ob Lumos, benannt nach dem gleichnamigen Jungunternehmen, das aus der Harvard University in Boston hervorgegangen ist, auch in Europa erhältlich sein wird, ist noch nicht entschieden.
Ein anderes, aber ebenfalls wirkungsvolles Konzept verfolgt ein Entwickler aus Aserbaidschan. Er projiziert mit einem Laser Symbole auf den Rücken des Radfahrers, um den Verkehr auf sein Verhalten aufmerksam zu machen.
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