Arbeiten wo man will 09.11.2016, 07:14 Uhr

Designer verwandelt Nissans Elektro-Van in mobiles Minibüro

Arbeiten, wo man gerade parkt, immer nah beim Kunden und trotzdem das komplette Büro dabei: Diese Idee hat der britische Designer William Hardie in einem Elektro-Van von Nissan umgesetzt. Wer flexibel sein will, für den ist das Büro auf vier Rädern ideal. Und dann noch mit integrierter Kaffeemaschine und Fahrrad.

Nissan hat den britischen Designer William Hardie gebeten, einen Van in ein rollendes Büro umzuwandeln. Das Ergebnis ist ein schmucker, mobiler Arbeitsplatz.

Foto: Nissan

Der britische Designer William Hardie genießt den Ausblick in dem von ihm gestalteten Arbeitsplatz im Nissan e-NV200 Workspace. So eine kleine Küche gibt es in dem Elektro-Van, mit einer richtigen Kaffeemaschine.

Foto: Nissan

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Optimal ausgenutzt, der Platz im Nissan e-NV200 Workspace: Sogar ein Faltrad für kurze Tripps hängt an der Tür.

Foto: Nissan

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Fahren, wohin man möchte, arbeiten, wo man gerade ist, und in der Pause den Blick über wechselnde Landschaften schweifen lassen – ein Traum für viele Schreibtischarbeiter, die das immergleiche Büro anödet. Arbeitsnomaden, bei denen es eigentlich egal ist, wo sie ihren Job ausüben, wird dieser Wunsch möglicherweise bald erfüllt. Gemeinsam mit dem britischen Designer William Hardie hat der japanische Automobilhersteller Nissan seinen Elektro-Van e-NV200 Workspace gebaut: das weltweit erste mobile Büro mit Elektroantrieb.

Konzeptfahrzeug mit Realisierungschancen

Bisher handelt es sich lediglich um ein Konzeptfahrzeug, aber in Zeiten steigender Grundstückspreise, Desk-Sharing und zunehmender Digitalisierung der Arbeitswelt ist der Bedarf sicherlich vorhanden. Und serientauglich ist der Nissan Workspace nicht zuletzt wegen der relativ bodenständigen Komponenten auch.

So dient als Basis für das Nutzfahrzeug der anderen Art der Nissan e-NV200. Der wiederum ist eine Kreuzung aus dem Minivan NV200, der seinen Laderaum von 4,2m3 mitbringt, und dem Nissan Leaf, der als weltweit meistverkauftes Elektroauto seinen Antrieb beisteuert.

Zum Büro wird der Lieferwagen schließlich durch seine ausgeklügelte Innenausstattung aus möglichst nachhaltigen Materialien. Die Designer haben ihm einen ausklappbaren Schreibtisch und zwei Stühle aus Chrom und Leder spendiert, die je nach Bedarf an bestimmten Stellen im Boden verankert werden können. Ebenfalls integriert ist ein Touchscreen-Computer, eine kabellose Smartphone-Ladestation, WLAN und eine per App regelbare LED-Beleuchtung. Tageslicht fällt durch das Panorama-Glasdach.

Energie für Mensch und Maschine

Ein Bluetooth-Audiosystem sorgt bei Bedarf für Musik, ein integrierter Mini-Kühlschrank in der winzigen Küchenzeile hält Snacks und Getränke frisch. Und – für den ein oder anderen Büroarbeiter unersetzlich – Kaffee gibt’s auch, und zwar vom Feinsten: Eine qualitativ hochwertige Espressomaschine sorgt für den kreativen Treibstoff.

Apropos Treibstoff: Dank des Elektroantriebs ist man komplett ohne Emissionen unterwegs, wenn man den Schreibtisch mit dem Lenkrad tauscht. Und günstig ist die Fahrt auch. Auf gerade mal drei Euro für 100 Kilometer beziffern die Macher die Betriebskosten des 80-kW-Wägelchens.

170 km weit kommt man mit einer Ladung der Lithium-Ionen-Batterien. Sind die leer, lassen sie sich an einer Schnellladestation innerhalb von 30 Minuten auf 80 Prozent wieder aufladen. Die Zeit ist dank der Ausstattung nicht verschenkt – in der halben Stunde lassen sich zum Beispiel ein paar Mails beantworten, Unterlagen durchlesen oder ein kurzer Entwurf schreiben.

Oder man macht eine kleine Radtour: Um mobil zu bleiben, ohne jedesmal das ganze Büro mitnehmen zu müssen, hat der Nutzer des Nissan Workspace sogar Zugriff auf ein kompaktes Klapprad.

Erweiterungsmöglichkeiten per Mini-Terrasse

Zugegeben: Viel Platz ist nicht in dem mobilen Arbeitszimmer, aber als Großraumbüro ist das Fahrzeug ja auch nicht gedacht – schon aus praktischen Gründen. Für eine, maximal zwei Personen ohne Furcht vor engen Räumen reicht die Ladefläche auf jeden Fall. Und wenn das Wetter mitspielt, lassen sich die Hecktüren einfach öffnen, der Fußboden aus Eichenbohlen ausziehen und der Arbeitsplatz ins Freie verlegen.

Haben Sie noch mehr Lust, über einen ungewöhnlichen Prototypen zu lesen? Hier ist der Bericht über den Toyota Setsuna, ein Auto fast komplett aus Holz.

 

Ein Beitrag von:

  • Judith Bexten

    Judith Bexten ist freie Journalistin. Ihre Schwerpunkte liegen in den Bereichen Technik, Logistik und Diversity.

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