Deutsche Bahn will Handy-Empfang durch Laserbehandlung verbessern
Die Deutsche Bahn will die Handyverbindung für Zugreisende verbessern, indem Fensterscheiben nachträglich bearbeitet werden. Und zwar mit Laser.
In Zügen kommt es häufig zu schlechtem Mobilfunkempfang, wobei ein Teil des Problems nicht immer auf die sogenannten „Funklöcher“ zurückzuführen ist. Schuld daran können auch Fenster mit metallischen Beschichtungen sein, die die Mobilfunkwellen nicht durchlassen. Mit anderen Worten: Die thermisch isolierten Fensterscheiben moderner Züge erfüllen nicht nur ihre Funktion, indem sie die Wärme dämmen, sondern sie blockieren auch die Funksignale.
Die Deutsche Bahn ergreift nun Maßnahmen, um dieses Problem zu beheben. Für die Nachbehandlung der Fenster in Tausenden von ICE- und IC-Wagen mittels Lasertechnologie will der Konzern 50 Millionen Euro investieren.
70.000 Fenster von 3.300 ICE- und IC-Wagen werden bearbeitet
In den kommenden Jahren sollen etwa 70.000 Fenster von 3.300 ICE- und IC-Wagen mittels eines Laserverfahrens bearbeitet werden. Über dieses Vorhaben wurde erstmals von der Zeitung „Bild am Sonntag“ berichtet, und ein Sprecher der Bahn bestätigte das Vorhaben am selben Tag.
„Mit Laser-Technologie machen wir den Mobilfunkempfang im Zug besser. Unsere neuen ICE-Züge sind bereits mit mobilfunkdurchlässigen Fensterscheiben ausgerüstet“, zitiert die dpa die Worte des Bahn-Vorstandsmitgliedes Michael Peterson in Bezug auf diese Zeitung.
„Einmal gelasert, lassen die Scheiben Mobilfunksignale aller Anbieter und aller aktuellen und künftigen Mobilfunkstandards nahezu ungehindert in den Zug“, ergänzt Technik-Vorständin Daniela Gerd tom Markotten.
Oftmals erleben Pendler und Reisende, wie der Empfang im Zug der DB einfach „weg“ ist, was nicht nur die Kommunikation, sondern auch die Produktivität erheblich beeinträchtigen kann. Nun soll diese innovative Technologie dabei helfen, das Problem zu lösen.
Wie werden die Fenster bearbeitet?
Um die Fensterscheiben durchlässiger zu gestalten, wird mit Hilfe eines Lasers ein zartes Netzwerk in die vorhandene Metallschicht eingraviert. Gleichzeitig bleibt der Wärmeschutz und somit der Komfort an Bord nahezu unverändert, da die millimeterdünnen Linien mit bloßem Auge kaum erkennbar sind.
Früher waren Repeater in den Zügen erforderlich, um die Signale zu verstärken und zu verteilen. Mit der Einführung dieser Methode entfällt nicht nur die Notwendigkeit von Repeatern, sondern auch eine potenzielle Fehlerquelle.
100-fache Verbesserung des Mobilfunkempfangs im Zug
Erstmals sind in Bayern und Berlin/Brandenburg Züge im Einsatz, bei denen die Scheiben nachträglich mobilfunktauglich gemacht wurden. Dies führt zu einer 100-fachen Verbesserung des Mobilfunkempfangs im Zug, heißt es in einer Pressemitteilung der Deutschen Bahn.
Die nachträgliche Bearbeitung der Zugscheiben mittels Lasertechnologie kann in den Werkstätten der Deutschen Bahn durchgeführt werden. Die erforderlichen Laseranlagen sind mobil und vielseitig einsetzbar.
Ein Beitrag von: