Ranking 23.02.2025, 10:00 Uhr

Die 10 größten Autohersteller der Welt

Automobilhersteller stehen unter ständigem Druck, sich neuen Technologien, veränderten Marktbedingungen und wachsenden Umweltanforderungen anzupassen – doch am Ende entscheiden Millionen verkaufter Fahrzeuge darüber, wer tatsächlich an der Spitze fährt.

Der 10. Platz im Ranking der größten Autohersteller der Welt geht an Nissan, mit 3,35 Millionen verkauften Fahrzeugen. Foto: PantherMedia / Robert Walters

Der 10. Platz im Ranking der größten Autohersteller der Welt geht an Nissan, mit 3,35 Millionen verkauften Fahrzeugen.

Foto: PantherMedia / Robert Walters

Die weltweite Automobilindustrie ist in Bewegung wie kaum eine andere Branche – und ist das Ergebnis jahrzehntelanger Entwicklung. Viele Konzerne können auf mehr als ein Jahrhundert Geschichte zurückblicken und begannen häufig als kleine Werkstätten. Erst nach und nach entwickelten sich diese zu nationalen Marken und darauf wiederum zu globalen Unternehmen. Für viele Autohersteller war dieser Weg steinig und alles andere als geradlinig. Wirtschaftskrisen, Fusionen und nicht zuletzt auch der harte Wettbewerb formten die Unternehmen zu ihrer heutigen Position am Markt. Und was früher um diesen konkurrierte, schloss sich im Lauf der Zeit zusammen und bündelt dadurch sämtliche Kräfte, um am Weltmarkt bestehen zu bleiben.

Das Automobil als Gebrauchsgegenstand – oder warum sich das Rad der Fahrzeugproduktion immer weiterdreht

Während das Automobil zu Beginn der motorisierten Fortbewegung noch als absolutes Luxusgut galt, wurde dieses – Automatisierung und Massenproduktion sei Dank – nach und nach für die breite Masse verfügbar. Aus dem Fortbewegungsmittel wurde über ein Jahrhundert hinweg ein Alltagsgegenstand. Und genau das hält die Produktion am Laufen und sorgt dafür, dass der Bedarf an Neuwagen nicht abreißt. Doch das ist erst der Beginn des Kreislaufs.

In Schwellenländern wie Indien oder weiten Teilen Afrikas wächst die Mittelschicht kontinuierlich – und für viele Familien bedeutet ein eigenes Kfz nicht nur Unabhängigkeit und Freiheit, sondern geht auch mit einem gesellschaftlichen Aufstieg einher. Dadurch steigt am Ende die weltweite Nachfrage – welche vor allem durch neue Kaufanreize wie E-Antrieb, Mobilitätskonzepte wie Car Sharing oder nüchtern betrachtet einfach nur durch ein Facelift des Lieblings-SUV weiter angekurbelt wird. Und dann beginnt das gesamte Konzept auch wieder von vorne: Während das alte Auto auf dem Gebrauchtmarkt oder Schrottplatz landet, rollt anderorts schon wieder ein Neuwagen vom Band. Ein Kreislauf, der die Maschinerie der Fahrzeugproduktion stets am Laufen hält – und die 10 größten Autohersteller der Welt punkten darin besonders.

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Die Platzierungen beruhen auf den weltweit abgesetzten Fahrzeugen der Hersteller für die Jahre 2023 und 2024. Bei manchen Konzernen, insbesondere aus Japan, gelten Geschäftsjahre, die von April bis März laufen. In diesen Fällen basiert die Zahl für 2024 auf Schätzungen oder vorläufigen Angaben des Unternehmens. Wir verzichten bewusst auf ein Ranking nach Umsatz, da dieses fallweise nur die teureren Marken nach oben spülen würde.

Platz Hersteller Absatz 2024 in Mio.
1 Toyota 10,82
2 Volkswagen 9,03
3 Hyundai Motor Group 7,23
4 General Motors 6
5 Stellantis 5,5
6 Ford 4,47
7 BYD 4,27
8 SAIC 4,01
9 Honda 4,11 (2023)
10 Nissan 3,35

Platz 10: Nissan (3,35 Mio.)

Der 10. Platz im Ranking der größten Autohersteller der Welt geht mit 3,35 Mio. verkauften Kfz an einen der bekanntesten Fahrzeugbauer Japans. Die Wurzeln reichen bis ins Jahr 1911, als Masujiro Hashimoto die Kwaishinsha Motorcar Works gründete. 1933 entstand daraus die Nissan Motor Co., die schon früh mit den Datsun-Modellen nicht nur den Weg auf den japanischen Markt fand, sondern auch nach und nach weltweit Erfolge verbuchen konnte. Nach dem Zweiten Weltkrieg etablierte sich Nissan als Exportmarke, welche die japanische Ingenieurskunst und die damit assoziierte Verlässlichkeit hinaus in die Welt trug.

In den 1980er- und 1990er-Jahren feierte Nissan gleich mehrere große Erfolge – der Micra wurde zum Stadtauto-Klassiker, der Patrol gilt seit jeher als robuster Geländewagen, und mit der Skyline-Baureihe erarbeitete sich der Hersteller sogar in der Sportwagenszene und in mehreren Teilen einer Filmreihe einen gewissen Kultstatus. Doch zur Jahrtausendwende geriet Nissan ins Straucheln. Hohe Schulden und ein veraltetes Modellprogramm zwangen das Unternehmen zu einer Allianz mit Renault.

Der damalige Renault-Chef Carlos Ghosn übernahm das Ruder und sanierte Nissan umfassend. Ghosn wurde gefeiert, bis die Stimmung im Jahr 2018 allmählich kippte. Der Vorstandschef wurde daraufhin in Japan festgenommen. Vorwürfe der Finanzmanipulation und Untreue standen im Raum, worauf Ghosn spektakulär in einem Musikinstrumentenkoffer aus dem Land floh.

Heute lebt Nissan vor allem von alten Erfolgen: der SUV-Bestseller Qashqai und der frühe Elektro-Vorreiter Leaf halten den Konzern auf Kurs. Doch der Anschluss droht verloren zu gehen, nicht zuletzt auch, weil aufstrebende Konkurrenten wie BYD auf den internationalen Markt drängen.

Platz 9: Honda (4,11 Mio.)

Ein weiterer Konzern zählt seit Jahrzehnten zu den festen Größen der weltweiten Automobilbranche und nimmt im Ranking mit 4,11 Mio. verkauften Kfz (Daten aus dem Geschäftsjahr April 2023 bis März 2024) den 9. Platz ein. Dabei hat Honda es geschafft, sich vor allem in Märkten wie Nordamerika, Asien und Europa einen Ruf zu erarbeiten, der bis heute auf drei Kernprinzipien beruht: Zuverlässigkeit, Langlebigkeit und Effizienz.

Seinen Ursprung hat das Unternehmen im Jahr 1948, als Soichiro Honda zunächst mit der Produktion von Motorrädern begann. Der Einstieg ins Automobilgeschäft folgte erst in den 1970er-Jahren – und erwies sich als Volltreffer. Der Civic wurde in kürzester Zeit zum Erfolgsmodell, der etwas größere Accord festigte die Stellung in den USA endgültig. Später kamen weitere Meilensteine hinzu: Der SUV CR-V entwickelte sich zu einem der meistverkauften Fahrzeuge der Welt, und der Kleinwagen Jazz gilt bis heute als kompaktes Raumwunder für den Stadtverkehr.

Aus technologischer Sicht konnte sich Honda ebenfalls bereits früh einen Namen machen – besonders in Hinblick auf die VTEC-Motorentechnik, mit welcher sich mehr Leistung bei gleichzeitig möglichst geringem Verbrauch aus den Motoren kitzeln lassen konnte. Honda gilt auch als einer der Pioniere bei Hybridantrieben, aber dennoch fiel der Wandel zur Elektromobilität dem Hersteller schwerer als anderen. Während Wettbewerber Milliarden in E-Flotten und Plattformen investieren, ist das Angebot an reinen Stromern bei Honda bis heute sehr überschaubar. Dennoch konnte der Konzern 5,02 Mio. Fahrzeuge im Geschäftsjahr 2023/2024 absetzen.

Platz 8: SAIC (4,01 Mio.)

Während viele der weltweit größten Autokonzerne seit Jahrzehnten global präsent sind, bleibt einer von ihnen außerhalb Chinas für viele noch immer ein eher unbeschriebenes Blatt: SAIC Motor (Shanghai Automotive Industry Corporation). Mit 4,01 Mio. verkauften Fahrzeugen im Jahr 2024 sichert sich der 1978 gegründete Konzern Platz 8 im weltweiten Ranking – und ist doch in erster Linie ein Gigant auf dem chinesischen Heimatmarkt.

Die Wurzeln des Unternehmens reichen bis in die 1950er-Jahre zurück, als die chinesische Regierung begann, die heimische Automobilindustrie aufzubauen. SAIC – damals noch ein staatliches Projekt – entwickelte sich über die Jahrzehnte vom Zulieferbetrieb zu einem der größten Fahrzeugproduzenten der Volksrepublik. Dafür sorgte vor allem auch ein Joint-Venture mit Volkswagen und General Motors, in welchem sich SAIC mit moderner Technik und Know-how versorgen konnte.

Heute stellt SAIC für diese Marken nach wie vor zahlreiche Fahrzeuge her – vom Kompaktwagen bis zum SUV. Mittlerweile führt der Konzern aber auch eigene Marken, wie etwa Roewe, Maxus und MG. Wobei letztere im Jahr 2007 übernommen wurde und vor allem durch günstige Elektrofahrzeuge in Europa ein Comeback erlebt.

Platz 7: BYD (4,27 Mio.)

Der 7. Platz im Ranking der größten Autohersteller der Welt geht mit 4,27 Mio. verkauften Kfz an ein Unternehmen, das noch vor wenigen Jahren außerhalb Chinas kaum bekannt war. BYD, die Abkürzung für Build Your Dreams, wurde erst 1995 gegründet und stellte ursprünglich lediglich Batterien her. Doch das Unternehmen erkannte das Potenzial der Elektromobilität und baute ab 2003 die ersten eigenen Fahrzeuge.

Während westliche Autobauer noch über die Zukunft des Elektroantriebs diskutierten, rollte BYD in China bereits die ersten E-Autos in Großserie vom Band. Die eigenen Batterien verschafften dem Unternehmen einen großen Wettbewerbsvorteil. Heute gehört BYD in China zu den Platzhirschen – und auch international wächst der Einfluss kontinuierlich. 2023 überholte BYD sogar Tesla bei den weltweiten Verkaufszahlen von Elektroautos.
Das Unternehmen setzt dabei auf eine aggressive Preispolitik und eine breite Modellpalette – vom günstigen Kleinwagen bis zur üppig ausgestatteten Oberklasselimousine. Auch Busse, Lkw und Batterietechnik zählen zum Portfolio. Während die Expansion in Europa noch zaghaft verläuft, drängt BYD regelrecht auf Märkte wie Südamerika und Südostasien.

Trotz der Erfolge gibt es Gegenwind. In den USA drohen Strafzölle, und in Europa wächst die Skepsis gegenüber chinesischen Herstellern. Zudem leidet das Image: Der Verdacht staatlicher Subventionen und Bedenken bei der Qualität begleiten den Aufstieg.

Platz 6: Ford (4,47 Mio.)

Auf den 6. Platz im Ranking fährt mit 4,47 Mio. verkauften Fahrzeugen eine Marke, die wie kaum eine andere die Automobilgeschichte geprägt hat. Ford ist der Inbegriff der industriellen Massenfertigung und gilt bis heute als Symbol für den Aufbruch in das Automobilzeitalter.

Die Anfänge des Unternehmens reichen bis ins Jahr 1903 zurück, als Henry Ford das Automobil vom Luxusgut zur Massenware transformierte. Mit dem Model T und der Einführung der Fließbandproduktion sanken erstmals die Herstellungskosten und das Automobil war zwar immer noch teuer, aber für die Mittelschicht langsam erschwinglich. Alleine zwischen 1908 und 1927 liefen über 15 Millionen Exemplare vom Band.

Doch die Geschichte Fords ist nicht durchgehend von Erfolg geprägt. Die Ölkrisen der 1970er-Jahre, Qualitätsprobleme in den 1990ern und die Finanzkrise 2008 setzten dem Konzern zu. Anders als General Motors benötigte Ford damals aber keine Hilfe vom Staat. Der Umbruch ist aber aktuell mehr zu spüren denn je. Die Elektromobilität zwingt den Konzern, auch alternative Wege zu gehen – und so wurden beispielsweise zwei Klassiker als Elektro-Variante neu aufgelegt: Der F-150 Lightning sowie der Mustang Mach-E.

Ford

Ford sichert sich mit 4,47 Millionen verkauften Fahrzeugen den 6. Platz im Ranking der größten Autohersteller. PantherMedia / dipnik

Platz 5: Stellantis (5,5 Mio.)

Was auf dem Papier (Gründung im Jahr 2021) noch überaus jung wirkt, vereint in der Realität Traditionsmarken wie Peugeot, Fiat, Opel, Jeep und Chrysler, deren Wurzeln bis ins späte 19. Jahrhundert zurückreichen. Stellantis und Platz 5 in unserem Ranking entstand durch den Zusammenschluss der französischen PSA-Gruppe und der italienisch-amerikanischen Fiat-Chrysler-Allianz – und setzte 2024 rund 5,5 Mio. Autos ab, vom winzigen Fiat 500 bis zur monströsen Dodge RAM. Mehr als jeder andere Autokonzern führt Stellantis insgesamt 14 Marken unter einem Dach.

Hinter der Fusion standen vor allem notwendige Kostensenkungen sowie eine Bündelung von Produktionskapazitäten und Know-how. Beide Unternehmen litten bereits länger unter schrumpfenden Märkten und gleichzeitig steigenden Entwicklungskosten – wie etwa bei Elektroantrieben oder neuen Fahrzeugplattformen. Und gerade bei Letzteren fährt Stellantis aktuell eher im Mittelfeld. Zwar finden E-Modelle wie der Opel Corsa-e oder der Peugeot e-208 bereits Anklang in Europa, aber der Wettbewerb schläft nicht. Und in China, einem der wichtigsten Wachstumsmärkte, spielt Stellantis noch kaum eine Rolle.

Dennoch hat sich der Konzern ein sportliches Ziel gesetzt. Bis 2030 sollen in Europa nur noch elektrische Neuwagen angeboten werden. Dafür setzt Stellantis auf die sogenannte STLA-Plattformstrategie, bei der nur noch 4 Plattformen das gesamte Fahrzeugspektrum abdecken sollen. Künftig werden dadurch alle Fahrzeuge von Fiat, Opel, Jeep und Co. auf einer gemeinsamen Basis stehen, wodurch vor allem Entwicklungskosten reduziert und die flottenweite Umstellung auf E-Antrieb beschleunigt werden soll.

Platz 4: General Motors (6 Mio.)

Kaum ein anderer Automobilkonzern ist so eng mit der Industrialisierung und dem Aufstieg der USA verbunden wie General Motors. Das Traditionsunternehmen wurde bereits im Jahr 1908 in Detroit gegründet und entwickelte im Lauf der Zeit zum größten Autohersteller der Welt – und landet heute mit rund 6 Mio. verkauften Fahrzeugen immer noch auf dem 4. Platz in unserem Ranking. Bekannte Marken wie Chevrolet, Cadillac, GMC und Buick prägten ganze Generationen von Autofahrern und standen lange als Synonym für den American Dream – von der kostengünstigen Familienlimousine bis hin zur luxuriösen Oberklasse.

Durch mehrere Übernahmen, wie etwa von Oldsmobile, Pontiac und Saab wuchs General Motors immer weiter – und GM bediente auf diese Weise so gut wie jede Nische auf dem Markt, vom kompakten Stadtauto bis zum schweren Pick-up. Die Rechnung ging mehrere Jahrzehnte lang auf, doch am Ende entpuppte sich das riesige Portfolio als schwerfälliger Koloss. Viele Modelle überschnitten sich mit anderen und GM verlor zunehmend an Wettbewerbsfähigkeit. Die Ölkrisen der 1970er-Jahre sowie gleich mehrere teils gravierende Qualitätsmängel in den 1980ern machten dem Konzern weiter zu schaffen. Der Tiefpunkt folgte dann 2009 mit der Finanzkrise, die General Motors in die Insolvenz zwang. Nur durch großzügige Staatshilfen war eine Rettung in Sicht, wobei viele Marken abgestoßen wurden, der Konzern aber dadurch agiler agieren konnte.

Heute drückt GM auch in der Elektromobilität aufs Tempo. Der Chevrolet Bolt war einer der ersten erschwinglichen Stromer in den USA – und mit der sogenannten Ultium-Plattform sollen künftig alle Segmente elektrifiziert werden (können).

Platz 3: Hyundai Motor Group (7,23 Mio.)

Die Hyundai Motor Group sichert sich mit 7,23 Mio. verkauften Fahrzeugen im Jahr 2024 den 3. Platz im weltweiten Ranking. Der Aufstieg des südkoreanischen Konzerns verlief im Vergleich zu anderen Autoherstellern überaus rasant, galt Hyundai doch auf internationalen Märkten in der Regel als Anbieter günstiger, unscheinbarer Fahrzeugmodelle. Das noch junge Unternehmen wurde darüber hinaus erst 1967 gegründet und produzierte in seinen Anfangsjahren lediglich Lizenzbauten für Ford.

Erst in den 1970ern wandelte sich Hyundai mit dem ersten selbstentwickelten Modell, dem Hyundai Pony, zu einer eigenständigen Marke. Qualität und Design wurden über die Jahrzehnte hinweg kontinuierlich optimiert, und das Image wandelte sich zur Jahrtausendwende in ein gänzlich anderes: Solide Verarbeitung, moderne Technik und durchaus gewagtes Design.

Ein entscheidender Schritt war der Kauf der Marke Kia im Jahr 1998. Damals stand Kia kurz vor der Pleite. Heute ist die Tochtergesellschaft fester Bestandteil der Hyundai Motor Group und trägt wesentlich zum Erfolg bei. Während Hyundai oft die „vernünftigen“ Fahrzeuge liefert, setzt Kia mit markanterem Design und mutigeren Konzepten eigene Akzente. Auch technologisch investiert Hyundai massiv: Autonomes Fahren, Wasserstoffantriebe und eigene Plattformen wie die E-GMP-Plattform für Elektrofahrzeuge weisen die Richtung – und der Hersteller zeigt eindrucksvoll, dass „Made in Korea“ längst auch ein Gütesiegel ist.

Platz 2: Volkswagen (9,03 Mio.)

Der Volkswagen-Konzern zählt zu den Schwergewichten der weltweiten Autoindustrie und landet mit einem Fahrzeugabsatz von 9,03 Mio. im Jahr 2024 auf dem 2. Platz. Mit dem hohen Ziel, ein Auto für das Volk zu entwickeln, wurde das Unternehmen am 28. Mai 1937 gegründet – hieß damals aber noch „Gesellschaft zur Vorbereitung des Volkswagens“, ein Jahr später „Volkswagenwerk“ und ist erst seit 1985 unter seinem heutigen Namen bekannt. Der kompakte Käfer wurde nach und nach zum Symbol des Wirtschaftswunders und verschaffte der Marke internationale Bekanntheit.
Volkswagen vereint unter seinem Dach aber gleich mehrere Marken und Hersteller – wie beispielsweise Audi, Porsche, Skoda und Seat. Bis 2021 gehörte zudem Bugatti zum VW-Konzern, ist aber aufgrund eines Joint Ventures mit dem kroatischen Elektro-Sportwagenbauer Rimac nicht mehr vollständig im Besitz von Volkswagen.

Trotz der Erfolge ist die Geschichte des Volkswagen-Konzerns nicht gänzlich makellos. Beispielsweise erschütterte der Dieselskandal 2015 mit manipulierten Abgaswerten den Konzern, wodurch Volkswagen nicht nur finanziell hart getroffen wurde, sondern auch mit einem nachhaltigen Imageverlust zu kämpfen hatte. Der Hersteller legte daraufhin seinen strategischen Fokus auf Elektromobilität und entwickelte eine E-Modellpallette, die über die kommenden Jahre kontinuierlich ausgebaut werden sollte – begonnen mit dem ID.3 und ID.4.

Platz 1: Toyota (10,82 Mio.)

An der Spitze des weltweiten Automobilmarktes steht auch im Jahr 2024 wieder Toyota. Mit 10,82 Mio. verkauften Fahrzeugen sichert sich der japanische Konzern erneut Platz 1 im Ranking und verteidigt seine Position als absatzstärkster Hersteller der Welt. Dieser Erfolg ist vor allem auch durch die Tatsache begründet, dass die Marke seit Jahrzehnten als Synonym für Verlässlichkeit, Effizienz und Innovationskraft gilt.

Die Geschichte des Unternehmens begann ebenfalls wie bei Volkswagen im Jahr 1937 mit der Gründung der Toyota Motor Corporation. Während die Familie Toyoda ursprünglich Textilmaschinen entwickelte, erkannte Kiichiro Toyoda die Bedeutung des Automobils für die Zukunft des Inselstaats. Zwar orientierte sich das erste Fahrzeugmodell „Modell AA“ an amerikanischen Designs. Der Zweite Weltkrieg bremste jedoch die Entwicklung, und noch bis in die 1950er-Jahre galt Toyota als Hersteller zweitklassiger Fahrzeuge. Der Durchbruch gelang Toyota erst in den 1970er- und 1980er-Jahren – aber das auch direkt auf dem internationalen Markt. Sparsame Modelle fanden während der Ölkrise besonderen Anklang und Toyota hatte genau die passenden Fahrzeuge im Angebot.

Pioniergeist bewies der Hersteller auch bei alternativen Antrieben. Bereits 1997 brachte Toyota mit dem Prius das erste Hybridfahrzeug in Großserie auf die Straße. Der Hersteller vereinte dabei einfach Benzin- und Elektromotor in einem Antriebsstrang, während die Konkurrenz den E-Antrieb noch als Zukunftsmusik belächelte. Bis heute treibt die Elektrifizierung Toyota voran (vielleicht auch ein wenig mit angezogener Handbremse), denn der Hersteller setzt entgegen vielen anderen Autobauern stark auf Hybridtechnik und Wasserstoff.

Während der Toyota Mirai als reines Brennstoffzellenfahrzeug bereits 2014 vorgestellt wurde, hält sich Toyota bei reinen E-Antrieben jedoch noch etwas zurück. Der Konzern mag die Zukunft der Fortbewegung vielleicht etwas anders interpretieren als die Konkurrenz, doch wer seit Jahrzehnten das Ranking der 10 größten Autohersteller der Welt anführt, versteht wahrscheinlich sein Handwerk.

Zwischen Tradition und Transformation – wohin steuert die Automobilbranche?

Aktuell steht die Automobilbranche vor einem ihrer größten Umbrüche. Über Jahrzehnte hinweg galten stets Faktoren wie Produktionskapazität, Absatz und Modellvielfalt als Erfolgskriterien. Doch dieses Blatt wendet sich nach und nach – und neue Schlüsselthemen wie eine möglichst nachhaltige Produktion und nicht zuletzt auch die Elektromobilität selbst rücken in den Fokus.

Die größten Autohersteller der Welt sind sich dessen natürlich bewusst – doch jeder geht diesen Wandel anders an. Während die einen voll auf die Entwicklung reiner Elektrofahrzeuge setzen, versuchen andere, den Übergang sanfter zu gestalten und hybride Lösungen als Brücke in die Zukunft zu etablieren. Einige Hersteller investieren zudem parallel in alternative Antriebsformen wie Wasserstoff, während andere den Fokus strenger auf softwarebasierte Innovationen und autonomes Fahren richten.

Ob die heutigen Spitzenreiter auch in 10 oder 20 Jahren noch die Ranglisten anführen, bleibt ungewiss. Eines ist jedoch gewiss: Die Automobilindustrie bleibt in Bewegung – und der Wettbewerb um die Poleposition wird aufgrund zahlreicher neuer Faktoren härter denn je.

Ein Beitrag von:

  • Silvia Hühn

    Silvia Hühn ist freie Redakteurin mit technischem Fokus. Sie schreibt unter anderem über die Rekorde dieser Welt und verfasst Ratgeber.

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