Die 9 größten Bahnhöfe der Welt
Schier zahllose Züge und Passagiere verkehren täglich an den größten Bahnhöfen der Welt. Und wer hätte das gedacht? Auf Platz drei ist ein Bahnhof aus Deutschland zu finden.
Auf den größten Bahnhöfen der Welt verkehren täglich hunderte, wenn nicht sogar eine vierstellige Zahl an Zügen. Außerdem ist bei vielen Bahnhöfen der öffentliche Nahverkehr direkt ins Gebäude integriert, sodass die Grenzen zwischen Nah- und Fernverkehr zunehmend verschwimmen. So entsteht aus einer simplen Haltestelle eine Verkehrsdrehscheibe, die nicht selten täglich von mehreren Millionen Reisenden genutzt wird.
Bahnhöfe sind aber meist noch mehr als simple Infrastruktur. Viele sind dank herausragender Architektur oder besonderer Eigenschaften ein beliebtes Anlaufziel für Touristen. Einige erlangten sogar durch Kino und Fernsehen weltweite Berühmtheit – wie zum Beispiel unser Platz 1. Doch wo befindet sich der größte Bahnhof der Welt? Beginnen wir erst mit dem Schlusslicht unseres Rankings der größten Bahnhöfe, sortiert nach Anzahl der dort vorhandenen Gleise.
Platz | Bahnhof | Anzahl der Gleise | Standort |
1 | Grand Central Terminal | 67 | New York City, USA |
2 | Shanghai-Hongqiao | 41 | Shanghai, China |
3 | München Hauptbahnhof | 34 | München, Deutschland |
4 | Roma Termini | 32 | Rom, Italien |
5 | Gare du Nord | 31 | Paris, Frankreich |
6 | Napoli Centrale | 30 | Neapel, Italien |
7 | Frankfurt Hauptbahnhof | 29 | Frankfurt a. M., Deutschland |
8 | Gare de l’Est | 29 | Paris, Frankreich |
9 | Waterloo Station | 26 | London, England |
Beginnen wir erst mit dem Schlusslicht unseres Rankings der größten Bahnhöfe der Welt, sortiert nach Anzahl der dort vorhandenen Gleise.
Platz 9 der größten Bahnhöfe der Welt: Waterloo Station, London, England (26 Gleise)
Im Jahr 1848 wurde der Londoner Hauptbahnhof Waterloo eröffnet und sollte ursprünglich als Durchgangsbahnhof einen Zugverkehr bis in die City of London ermöglichen. Daraus wurde jedoch nur ein Kopfbahnhof. Die kontinuierliche Erweiterung des Bahnhofsareals führte bereits kurze Zeit nach seiner Fertigstellung ebenso zu einer steigenden Komplexität der gesamten Anlage. Aufgrund seiner Unübersichtlichkeit und schleichenden Baufälligkeit wurde der Bahnhof letztendlich abgerissen und neu gebaut.
Das sind die schnellsten Züge der Welt
Der neue Verkehrsknotenpunkt weist insgesamt 21 Gleise für den Regional- und Stadtverkehr auf. Weitere 5 gesellen sich über den nebenan liegenden Waterloo International hinzu. Über diesen Fernbahnhof gibt es Verbindungen nach Belgien und Frankreich per Eurostar. Insgesamt besitzt die Anlage demnach 26 Gleise. Das reicht gerade noch für den 9. Platz in unserem Ranking. Trotzdem ist der Bahnhof mit rund 260.000 Besuchern täglich nicht zwingend unbekannt. Er diente zum Beispiel als Drehort für den Agententhriller „Das Bourne Ultimatum“ und ist Thema des Popsongs „Waterloo Sunset“ von „The Kinks“.
Platz 8 der größten Bahnhöfe der Welt: Gare de l’Est, Paris, Frankreich (29 Gleise)
Der Bahnhof im Osten der französischen Hauptstadt fertigt pro Tag etwa 93.000 Passagiere ab und ist mit 29 Gleisen ausgestattet. Das reicht für den 8. Platz unserer Rangliste. Erbaut wurde der Bahnhof bereits 1849, drei Jahre nach dem Gare du Nord. Der Ostbahnhof erlangte anfangs vor allem durch den Orient-Express Bekannt- und Beliebtheit. Heute fahren von diesem Kopfbahnhof ICE und TGV zum Beispiel nach München oder Frankfurt am Main sowie in weite Teile Europas und bis nach Moskau. Für den nahtlosen Umstieg auf den Stadtverkehr sorgen mehrere U-Bahn-Linien in den unteren Ebenen des Bahnhofs.
Der Gare de l’Est war aber nicht von Anfang an mit 29 Gleisen bestückt. 1885 und 1900 wurde die Gleisanzahl durch umfangreiche Umbauarbeiten auf 16 ausgeweitet. Aufgrund der steigenden Fahrgastzahlen entschied die Verwaltung, diese nochmals zu erhöhen sowie die Länge der vorhandenen Bahnsteige auf 300 m zu erweitern. Um mehr Platz auf engem Raum zu schaffen, wurde dafür der Ortsgüterbahnhof verlegt, einige Wohnhäuser geschliffen sowie das Empfangsgebäude mehrgeschossig errichtet.
Platz 7: Frankfurt Hauptbahnhof, Frankfurt am Main, Deutschland (29 Gleise)
Ebenfalls 29 Gleise stehen den Reisenden am Frankfurter Hauptbahnhof zur Verfügung, aufgeteilt in 25 Fern- sowie 4 Regionalbahngleise. Mit einem durchschnittlichen Passagieraufkommen von rund 493.000 Reisenden pro Tag liegt Frankfurt aber um Längen vor dem Gare de l’Est im Ranking der größten Bahnhöfe der Welt.
Der Kopfbahnhof wurde bereits im Jahr 1888 eröffnet und war damals die Antwort auf die komplizierte Verkehrsführung der drei Westbahnhöfe der Stadt. Der Ausbau ging aber nur zögerlich voran, da der Freien Stadt Frankfurt der Zugang zu angrenzendem Territorium erschwert wurde. Erst nach der Annexion durch Preußen konnte mit dem Vorhaben begonnen werden.
Lesen Sie auch: Bahn: Das sind die Strecken mit den meisten Verspätungen
Im Jahr 1924 wurde der Hauptbahnhof erweitert und erhielt im Rahmen dieser Baumaßnahme seine finale Anzahl an Gleisen. Als Ziel von Luftangriffen der Alliierten im Zweiten Weltkrieg wurde jedoch ein Teil des Gebäudes beschädigt und kaputte Glasflächen provisorisch mit Holzpaneelen abgedeckt. Dieser Zustand blieb knapp 60 Jahre lang erhalten und wurde erst zwischen 2002 und 2006 behoben.
Platz 6: Napoli Centrale, Neapel, Italien (30 Gleise)
30 Gleise finden Reisende am Napoli Centrale, oder auch kurz „Napoli C“ genannten Bahnhof in Neapel, was für den 6. Platz der größten Bahnhöfe der Welt ausreicht. Zwar existieren in der Stadt drei weitere große Bahnhöfe, dieser ist jedoch der größte. Die ersten Baupläne für den heutigen Verkehrsknotenpunkt gehen auf das Jahr 1866 zurück. 1954 begannen die Bauarbeiten für das neue Bahnhofsgebäude, das 1960 fertiggestellt wurde. Der Knotenbahnhof verbindet nicht nur Regional- und Fernverkehr, sondern dazu auch zwei U-Bahn-Linien, die Lokalbahn sowie Busse und Flughafenshuttles miteinander. Aus diesem Grund passieren rund 137.000 Passagiere täglich den Bahnhof. Auch Italiens Hochgeschwindigkeitszüge aus der Frecciarossa-Flotte fahren Napoli Centrale an.
Während die Gleise für den Regional- und Fernverkehr auf einer Ebene liegen, befindet sich unterhalb des Bahnhofsgebäudes eine weitere Haltestelle mit dem Namen Napoli Piazza Garibaldi. Sie wird von Neapels Linie 2, einer Nahverkehrs- und Pendler-Linie genutzt, welche einige Vororte miteinander verbindet.
Europas meistfrequentierter Bahnhof – Platz 5: Gare du Nord, Paris, Frankreich (31 Gleise)
Ein weiterer Vertreter aus der Stadt der Liebe findet sich auf Platz 5 der größten Bahnhöfe der Welt unserer Liste ein. Der Gare du Nord befindet sich, wie der Name schon verrät, im Norden von Paris und ist mit 31 Gleisen ausgestattet. Diese werden intensiv von den darauf verkehrenden Nah- und Fernverkehrszügen genutzt, sodass der Gare du Nord Europas meistfrequentierter Bahnhof ist. Bis zu 2.100 Züge und insgesamt bis zu 700.000 Passagiere werden hier pro Tag abgefertigt. Davon entfallen rund drei Viertel auf Pendler, die den Pariser ÖPNV nutzen. Doch auch in weiter entfernte Gebiete lässt sich von dort reisen. Zum Beispiel gibt es Zugverbindungen nach Belgien, Deutschland, Großbritannien und in die Niederlande.
Mobilität der Zukunft ist ganz anders, als viele denken
Der Kopfbahnhof wurde im Jahr 1846 eröffnet und umfasste bereits damals ein Areal von 12.000 m². 15 Jahre später konnte der nur zwei Gleise umfassende Bahnhof das wachsende Verkehrsaufkommen nicht mehr bewältigen, sodass ein Neubau unausweichlich war. Der Gare du Nord gewann stetig an Bedeutung und wurde demnach sukzessive ergänzt. Zu den Erweiterungen zählt unter anderem der RER-Bahnhof, einer viergleisigen unterirdischen Verbindung zum Gare du Luxembourg.
Platz 4: Roma Termini, Rom, Italien (32 Gleise)
Das Zitat „Alle Wege führen nach Rom“ untermauert der Kopfbahnhof Roma Termini in Rom mit seinen 32 Gleisen. Aus diesem Grund erhält der Verkehrsknotenpunkt den 4. Platz in unserer Rangliste. Nach 7 Jahren Bauzeit wurde der ursprüngliche Bahnhof im Jahr 1874 fertig gestellt. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde aber auch mit dem Neubau des Roma Termini begonnen. Fertiggestellt war das Projekt dann aber erst 1951. Nach einer umfangreichen Sanierung im Millennium wurde der Bahnhof Papst Johannes Paul II gewidmet.
Als Knotenpunkt für den Regional- und Fernverkehr sowie diverse U-Bahn-Linien, die Straßenbahn und Buslinien bedient der Bahnhof knapp 493.000 Reisende pro Tag. Während die Bahnsteige alle auf einer einzigen Ebene liegen, aber auch unterirdisch erreicht werden können, befindet sich im Gebäude ein Hotel auf 10 Etagen.
Der Bahnhof mit den meisten Gleisen in Deutschland und Europa – Platz 3: München Hauptbahnhof, München, Deutschland (34 Gleise)
Der Münchener Hauptbahnhof ist mit seiner Fläche von 760.000 m² so weitläufig, dass die Deutsche Bahn Umsteigezeiten von bis zu 15 Minuten einplant. Mit insgesamt 34 Gleisen, wovon zwei unterirdisch als S-Bahn-Verbindung dienen, landet der Eisenbahnknotenpunkt der bayrischen Landeshauptstadt auf unserem 3. Platz. Insgesamt werden hier täglich bis zu 410.000 Reisende bedient. Errichtet wurde das Gebäude erst Mitte des 19. Jahrhunderts, um im Zeitalter der Industrialisierung die Pferdefuhrwerke abzulösen. Nach und nach wurde die Verkehrsstation in den folgenden Jahrzehnten erweitert und aufgrund Kapazitätsproblemen sogar komplett neu gebaut.
Im 2. Weltkrieg wurde das Areal von 112 Bombeneinschlägen massiv getroffen und in Mitleidenschaft gezogen. Der Zugverkehr musste daraufhin umgeleitet werden. Doch noch im Mai 1945 wurde der Wiederaufbau beschlossen und im selben Jahr damit begonnen. Es fehlte jedoch an finanziellen Mitteln, sodass sich der Wiederaufbau bis in die frühen 60er hinzog. Seither existieren diverse Pläne zum Neubau des Bahnhofs beziehungsweise der Schalterhalle in der Frontpartie des Gebäudes. Nach langen Verhandlungen zwischen dem Stadtrat, der Bahn sowie den Architekturbüros wurden 2015 neue Pläne vorgestellt. Diese beinhalten ein 75-Meter-Hochhaus sowie eine 40 Meter tiefe Bahnhalle mit Rolltreppen und Aufzügen. Fertig gestellt soll das Projekt noch vor 2030 sein bei einem Kostenpunkt von rund einer Milliarde Euro.
Der größte Bahnhof nach Fläche – Platz 2: Shanghai-Hongqiao, Shanghai, China (41 Gleise)
Die Silbermedaille in unserer Rangliste der größten Bahnhöfe der Welt geht an den Bahnhof Shanghai-Hongquiao in China. Hier warten insgesamt 41 Gleise und Bahnsteige auf bis zu 210.000 Reisende pro Tag. Davon werden 30 Bahnsteige von China Railway genutzt, 11 weitere fährt die Shanghai Metropolitan Area Intercity Railway an. Auf diese Weise verbindet der Bahnhof diverse Linien aus dem Hochgeschwindigkeitsnetz mit der Shanghai Metro sowie mehreren Buslinien und Taxis. Regionalzüge steuern diesen Bahnhof nicht an. Die Gästezahl ist im Vergleich zu anderen Vertretern unserer Rangliste entsprechend gering. Jedoch ist der Shanghai-Hongquiao-Verkehrsknotenpunkt in der Lage, bis zu 10.000 Passagiere gleichzeitig abfertigen zu können.
Erbaut wurde die Station zwischen 2008 und 2010 mit einem Budget von umgerechnet rund 2 Milliarden Euro. Das Areal nimmt etwa 1,3 km² in Anspruch. Die Bahnhofshalle selbst kann sich in Sachen Dimensionen ebenfalls sehen lassen. Das Hauptgebäude misst 420 m in der Länge, 200 m in der Breite und ist an manchen Stellen bis zu 70 m hoch.
Größten Bahnhöfe der Welt – Platz 1 geht an: Grand Central Terminal, New York City, USA (67 Gleise)
In Sachen Gleisanzahl kann dem Grand Central Terminal in New York kein anderer Bahnhof das Wasser reichen. Mit insgesamt 67 Gleisen ist der 1913 errichtete Bahnhof einsamer Spitzenreiter und landet auf Platz 1 unseres Rankings. Dabei sind die Gleise auf zwei Ebenen verteilt, doch nur zu 44 davon besteht ein Zugang über einen Bahnsteig. Die übrigen Abschnitte dienen als Abstellmöglichkeit oder Kehrschleife. Aus diesem Grund können Züge auf dem Kopfbahnhof wenden, statt die Fahrtrichtung zu wechseln. Aktuell wird außerdem an einer Erweiterung gebaut, welche die Long Island Rail Road in den Bahnhof integriert. Dadurch entstehen weitere 8 Gleise, welche aber erst 2023 fertig gestellt sein werden. Dieser Neubau befindet sich sogar unterhalb der U-Bahn-Ebene.
Der Verkehrsknotenpunkt der Superlative wird täglich von rund 184.000 Fahrgästen genutzt. In der Rushhour am Morgen verkehren die Regionalzüge im 58-Sekunden-Takt. Die Verbindungen sind aber auf den Regional- und U-Bahn-Verkehr beschränkt. Fernverbindungen wurden von Amtrak übernommen und bereits zwischen 1971 und 1991 abgezogen. Diese fahren jetzt zum Beispiel die Pennsylvania Station an, dem verkehrsreichsten Bahnhof New Yorks mit einem täglichen Besucheraufkommen von bis zu 600.000.
Aber auch architektonisch kann sich Platz 1 der größten Bahnhöfe der Welt sehen lassen. Das im Stil der Beaux Arts errichtete Bauwerk wurde von den Architekten Warren & Wetmore sowie Reed & Stern konzipiert und lockt neben Pendlern auch Besucher zum Staunen, Shoppen und Essen direkt im Gebäude. Die beeindruckend imposante Bauweise ist auch Anlass dafür, dass das Grand Central Terminal eine beliebte Kulisse für Film und Kino darstellt. So ist der Bahnhof zum Beispiel in „The Avengers“, „Ghostbusters“ und „Armageddon“ zu sehen.
Europa im Vergleich der größten Bahnhöfe der Welt
Während sich also der, an der Anzahl der Gleise gemessen, größte Bahnhof in Übersee befindet, kann auch Europa in Sachen Bahnhofsgröße mithalten. Doch wo befindet sich der größte Bahnhof Europas?
Flächenmäßig größter Bahnhof Europas – Hauptbahnhof Leipzig (Deutschland)
Der größte Kopfbahnhof Europas liegt im Sächsischen Leipzig. Zwar ist dieser nur mit 23 Gleisen ausgestattet – davon ein Museumsgleis – aber er übertrifft mit einer überdachten Fläche von 83.640 m² alle anderen Bahnhöfe. Allein die Gebäudefront der Bahnhofshalle weist eine Länge von knapp 300 Metern auf. Nach zahlreichen Umbauarbeiten in den 90ern wurden die Eckgebäude entkernt, sodass auf dem Areal unter anderem ein Einkaufszentrum mit rund 140 Geschäften Platz findet.
Während täglich rund 120.000 Passagiere die Bahnhofshalle passieren, wurde die Technik des Leipziger Hauptbahnhof im Rahmen des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit Nr. 8 rundumerneuert. Durch neue Weichenanlagen und Gleise soll die Fahrzeit nach Erfurt, München oder Frankfurt reduziert werden.
Bahnhof mit dem größten Passagieraufkommen in Europa – Gare du Nord, Paris (Frankreich)
Unser Platz 5 des obigen Rankings liegt auf Platz 1, wenn es um das höchste Passagieraufkommen Europas geht. Mit über 700.000 Passagieren pro Tag stellt der Gare du Nord in Paris einen stark frequentierten Verkehrsknotenpunkt dar. Kein Wunder, denn dieser Bahnhof befindet sich im 10. Arrondissement der französischen Hauptstadt und damit ziemlich in der Stadtmitte. Er ist in vier voneinander unabhängige Segmente gegliedert und trennt demnach die unterschiedlichen Zugtypen räumlich voneinander. So fahren Thalys- und Eurostar, TGV, Züge des Nahverkehrs sowie U-Bahn von getrennten Bereichen ab. Genau dort findet sich auch der Grund für das hohe Passagieraufkommen. Der Gare du Nord ist ein Knotenpunkt, der alle Linien auf einem Areal vereint.
Der längste Bahnhof Europas – Hallenbahnhof Berlin-Spandau (Deutschland)
Den Rekord des längsten überdachten Bahnhofsareals auf unserem Kontinent trägt der Hallenbahnhof Berlin-Spandau. Die Bahnsteighalle ist auf einer Länge von 432 Metern überdacht und ist mit Glasflächen von rund 20.000 m² ummantelt. Der Bahnhof besitzt aber nur 6 Gleise, von denen 4 von Regional- und Fernverkehr sowie 2 von der S-Bahn genutzt werden. Berlin-Spandau ist aber auch nur ein Durchgangsbahnhof. Er wurde 1910 eröffnet und ersetzte damals den nicht mehr in Betrieb befindlichen Lehrter Bahnhof. Mit den verglasten Tonnendächern soll der Bau an die klassische Eisenbahnarchitektur erinnern. Die Glasflächen werden dabei, zumindest in der Theorie, von Putzrobotern gereinigt. In der Praxis hat sich gezeigt, dass diese Aufgabe gar nicht so einfach ist. Der Roboter benötigt für den Betrieb immer noch zwei Menschen an seiner Seite, die ihn auf Position ziehen und die Bürste lenken.
Bahnstreik: Worauf Sie jetzt achten müssen
Aufgrund des Klimawandels und bedingt auch durch Wirtschaftlichkeit kann es sein, dass die Eisenbahn zukünftig noch häufiger für den Personen- und Güterverkehr genutzt wird. Die Deutsche Bahn investiert zum Beispiel auch 2021 wieder eine Summe von 12,7 Milliarden Euro in die Infrastruktur der Eisenbahn. Mit diesem Betrag wird nicht nur Altes saniert, sondern auch Neues gebaut, um die Nutzung des Schienenverkehrs auszuweiten. Dabei spielt auch die Technik eine tragende Rolle. Beispielsweise sorgen smarte Weichen dafür, dass Defekte erkannt werden, bevor sie tatsächlich auftreten. Darüber hinaus soll sich dank Digitalisierung beziehungsweise digitaler Stellwerkstechnologie das Tempo vieler Züge weiter erhöhen.
Das bedeutet jetzt zwar nicht, dass in naher Zukunft gleich viele weitere Rekorde übertroffen werden. Jedoch ist es mehr als wahrscheinlich, dass die Eisenbahn in absehbarer Zeit an Bedeutung gewinnt und der Güter- und Individualverkehr auf Deutschlands Straßen abnimmt.
Ein Beitrag von: